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Gods of Egypt

Den letzten richtigen Kinokracher hatte Regisseur Alex Proyas im Jahr 2004, als sein Sci-Fi-Actioner "I,Robot" mit Will Smith, Bridget Moynahan und Shia LaBeouf Kritiker und Zuschauer überzeugte. Zwischen diesem Film und "Gods of Egypt" machte Proyas ausschließlich den Mystery-Thriller "Knowing", der 2009 in die Kinos kam und der mir gut gefiel, bei Kritikern aber nicht ankam. Mit "Gods of Egypt" hat er sich dann aber wirklich keinen großen Gefallen getan, denn das schlecht beworbene Historien-Action-Ding hat das Zeug zu einem kollossalen, finanziellen Flop...

GODS OF EGYPT


Während der Krönung von Gott Horus (Nikolaj Coster-Waldau) zum Herrscher über Ägypten verrät sein Onkel Seth (Gerald Butler) das Volk und streckt den vorherigen König, Horus' Vater Osiris (Bryan Brown) nieder. Horus wird dabei ebenfalls besiegt und verletzt verbannt... Seth reißt die Herrschaft über Ägypten an sich. Doch einer will dies nicht mit ansehen, wie das Volk zur Sklaverei verbannt wird: Der junge, menschliche Dieb Bek (Brenton Thwaites) sucht den verletzten Horus auf und überredet ihn, sich Seth zu stellen, um wieder König zu werden. Doch ihre Reise zurück ins Herz von Ägypten lauert voller Gefahren...

Wer hatte denn diese Marketing-Idee? 140 Millionen Dollar (was zwar zu heutiger Zeit wirklich nicht mehr viel ist, aber noch immer genug, um einen Flop herbeizurufen) wurden in dieses Projekt investiert und dann wird schlussendlich, obwohl sich die Handlung und das Setting ohnehin schon als wenig greifbar erweisen, kaum Werbung dafür gemacht. Keine Plakate, kaum Werbung vor anderen Kinofilmen... kein Wunder, dass der Film vollkommen unter dem Radar laufen wird. Wirklich was verpassen tut man aber auch nicht, wenn man sich das Werk spart, wobei es dann doch nicht so schlecht ist, wie nach den miesen Kritiken befürchtet, die den Film ja geradezu zerrissen haben. Auf der Habenseite stehen aber immerhin ein recht charismatischer Held, der von Brendon Thwaites mit Ausstrahlung und Witz präsentiert wird und der seine in dieser Hinsicht doch recht blass bleibenden Kollegen Gerard Butler und Nicolaj-Coster Waldau hier locker aussticht. Und auch die Reise der beiden unterschiedlichen Protagonisten durch Feindesland fällt an sich sehr unterhaltsam aus. Die Actionszenen sind sehr hübsch inszeniert, der Soundtrack ist nett und besonders die im Mittelteil angelegte Schlacht zwischen Horus und Dek und zwei gefährlichen Riesenschlangen hat einiges an Eye-Catching zu bieten, wohingegen das viel zu lange Finale mit seinen nicht enden wollenden Effektschlachten und einem seltsam gigantischen Ra (unterfordert und verschenkt: Geoffrey Rush) irgendwann nur noch anstrengt. Die Action wäre aber sicherlich noch besser geworden, hätte man da noch ein bisschen Geld in die Effekte gesteckt, denn diese wirken nicht immer überzeugend. Vieles wirkt künstlich und besonders wenn Feuer ins Spiel kommt, fühlt man sich wie zwanzig Jahre in die Filmvergangenheit zurück versetzt, so schlecht sieht das manchmal aus. Zudem sorgt die an sich doch sehr einfache und oberflächlich inszenierte Handlung, die vollkommen ohne Überraschen auskommt, dann auch mal durch einige künstliche Streckungen und zu viele Nebengeschichten, dass einem kurzzeitig doch ein wenig fad werden kann und man sich schließlich doch wieder die kühlen, aber immerhin spaßigen Actionszenen herbeiwünscht. Etwas weniger Romantik-Kitsch hätte es an dieser Stelle dann schon sein dürfen, denn wie oft Bek hier von seiner großen Liebe schwärmt, das hat schon etwas Einfallsloses. Nein, so richtig weiß Regisseur Proyas hier wohl nicht, wohin er steuern will, weswegen er sein Filmchen nach einiger Zeit und einem recht vielversprechenden Beginn hoffnungslos überlädt und so nur noch zu einem bombastischen, aber viel zu langatmigen Finale kriechen kann. Das ist schade, man hat aber in diesem Jahr aber auch schon Blockbuster gesehen, die deutlich böser gescheitert sind, denn "Gods of Egypt" verliert immerhin nie den Spaß aus den Augen und nimmt seinen Quatsch kaum ernst, was doch Freude macht. Fazit: Optisch ein zweischneidiges Schwert und auch die Story läuft mit Hängern und Historien-Kitsch nicht ganz rund. Die Action überzeugt aber und auch der Hauptdarsteller macht einen guten Job, sodass zumindets kurzweilige B-Movie-Unterhaltung im Hollywood-Gewand geboten wird.

Note: 3-


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