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The Huntsman & The Ice Queen

Ach, was war das Geheule groß, als bekannt wurde, dass Kristen Stewart am Set des düsteren Fantasy-Märchens "Snow White and the Huntsman" mit Regisseur Rupert Sanders anbandelte und somit ihren damaligen Freund Robert Pattinson betrog. Mäuler wurden sich regelrecht zerrissen und die Sache ging soweit, dass Stewart und Sanders für die seit gestern in Deutschland laufende Fortsetzung vollständig gestrichen wurden. Daraus nun so ein Riesending zu machen, ist natürlich vollkommen lächerlich, denn auch Miss Stewart ist nur ein Mensch und sie aus dem Sequel herauszukicken ist nur eine von vielen seltsamen Entscheidungen, die dieser Film nun getroffen hat...

THE HUNTSMAN & THE ICE QUEEN


Huntsmann Eric (Chris Hemsworth) wurde als Kind von der schrecklichen Eiskönigin Freya (Emily Blunt) verschleppt, welche nach einem schweren Schicksalsschlag jeglichen Gefühlen abschwor und eine Armee ausbildete, um das Königreich zu unterwerfen. Eric lernt in der Ausbildung jedoch Sara (Jessica Chastain) kennen und beide verlieben sich ineinander, was Freya mit einer hohen Strafe adelt. Eric landet in den Wäldern und beschließt Jahre später, sich zu rächen. Gemeinsam mit seinen Zwergenfreunden macht er sich auf den Weg zum Eispalast...

"The Huntsman & The Ice Queen" ist zugleich Prequel und Sequel des wenig beachteten Fantasy-Actioners "Snow White and the Huntsman" aus dem Jahr 2012, wobei die Sequel-Teile deutlich überwiegen. Die ersten guten zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten wird noch auf die Vorgeschichte des bekannten Huntsmans, seiner geliebten Sara und der Eiskönigin Freya eingegangen, bevor die Geschichte etliche Jahre in die Zukunft und hinter die Ereignisse aus dem Erstling springt, um die Story dort weiterzuerzählen. Im Grunde ja kein so schlechter Kniff, denn so befriedigt man sowohl die Menschen, die mehr über die Charaktere wissen wollten als auch die, die schlichtweg wissen wollen, wie es denn nach dem finalen Kampf gegen Königin Ravenna weitergeht. Leider haben die Macher hier aber wieder nur halbgares zu bieten: Wie mit aller Macht versucht wird, wichtige Figuren aus dem Erstling auszusparen, das ist schon beinahe peinlich und generell merkt man eben auch einfach, dass Snow White zumindest für eine Nebenrolle dringend gebraucht worden wäre, so oft, wie ihr Name hier bedeutungsschwanger fällt. Was sich die Autoren ansonsten jedoch als Geschichte aus den Fingern gesogen haben, ist schlichtweg schwach, hat jede Menge hirnrissiger Wendungen zu bieten, dafür aber umso weniger Tiefe. Hier lässt man einiges an Potenzial liegen, wenn eine immerhin schöne Liebesgeschichte oder die Konkurrenz zweier schrecklicher Schwestern so unterkühlt und seelenlos vorzutragen, dass man sich rasch langweilt. Dass sämtliche Schauspieler hier absolut unterfordert werden, ist schade, immerhin sorgen Jessica Chastain und Chris Hemsworth aber mit jeder Menge Charme und Witz dafür, dass wir auch mal was zu lachen haben... etwas, wovon man bei den als Sidekick agierenden Zwergen diesmal nicht reden kann, denn Nick Frost und Co. gehen einem mit ihren unlustigen Albereien und den immer gleichen Witzen schnell auf die Nerven. Generell ist das Sequel diesmal auch bedeutend heller ausgefallen, die Düsternis des Vorgängers ist einem Mehr an Humor gewichen, was nicht immer eine gute Idee ist, denn auch wenn die ohnehin blödsinnige Geschichte hier nicht mehr ernstgenommen werden kann, wird dennoch jegliche Tiefe rasch im Keim erstickt und die Witzchen sind so banal, dass es graust. Abseits dieser eklatanten Storytelling-Schwächen weist "The Huntsman & The Ice Queen" aber immerhin eine starke Optik auf. Wie bereits im Erstling sind die Effekte durch die Bank weg beeindruckend und zeigen erneut, dass dem visuellen Ausdruck hier kaum mehr Grenzen gesetzt sind, was besonders das Finale eindrücklich unterstreicht, wo Charlize Theron noch einmal voll aufdrehen darf. Leider nutzen die Macher dies aber kaum aus, entwickeln das Sequel eher als eine Sparversion seines Vorgängers, mit weniger Opulenz, weniger Gefahren und weniger Monstern, was dann doch etwas blass wirkt. Hier hätte man die lasche Story immerhin mit ein paar Action-Mätzchen kaschieren können, aber auch dies wird nicht versucht. Anstattdessen werden wir mit einem miesen 3D abgestraft. Fazit: Eigentlich ist das Sequel ganz unterhaltsam, hat schöne Bilder, einige nette Actionszenen und zwei charismatische Hauptdarsteller zu bieten. Die miese Story wird aber so seelenlos erzählt und in Sachen Tiefe lässt man zugrunde albernen Humors so viel Potenzial liegen, dass die Fortsetzung hinter dem Original doch klar zurücksteckt.

Note: 4+


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