Meryl Streep dürfte sicherlich als eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen aller Zeiten gelten. Ihre Filme sind selten Blockbuster, welche Massen in die Kinos locken, sind dafür aber in den meisten Fällen von klarer Qualität. Und was Streeps schauspielerisches Können angeht, da sprechen die insgesamt neunzehn Oscarnominierungen (was einen klaren Rekord darstellt), von denen sie sogar drei Trophäen gewonnen hat, Bände. Nun ist der neue Film mit Meryl Streep seit einigen Tagen in den deutschen Kinos zu sehen und ihre Performance ist mal wieder gewaltig...
FLORENCE FOSTER JENKINS
New York City im Jahr 1944: Florence Foster Jenkins (Meryl Streep) hat die siebzig Jahre schon lange überschritten und quält sich durch mehrere Krankheitsleiden, die sie langsam, aber sicher dahinraffen. Ihre Liebe gilt jedoch auch in den letzten Monaten des Lebens der Musik und dieser Leidenschaft gibt sie sich tagtäglich hin, wobei ihr Ehemann Clair Bayfield (Hugh Grant) sie mit aller Liebe unterstützt. Nun möchte sich Florence wieder dem Gesang widmen und die großen Hallen füllen. Doch nicht nur ihr Pianist Cosme McMoon (Simon Helberg) merkt schon früh, dass es mit ihrem Gesangstalent sehr weit her ist...
Natürlich beruht auch diese Story auf einer wahren Begebenheit und da wir wissen, dass die schönsten Geschichten irgendwie immer noch das Leben schreibt, habe ich mich auf "Florence Foster Jenkins" sehr gefreut. Ich habe dann irgendwie auch genau das bekommen, was man sich nach dem rührenden Trailer erwarten durfte: Eine teils spaßige, teils auch dramatische Komödie, welche der Filmlandschaft nichts signifikant Neues hinzufügt, über die komplette Laufzeit aber dennoch zu unterhalten weiß.
Beinahe vollkommen ist der Film dabei natürlich auf seine Hauptdarstellerin zugeschnitten und Meryl Streep liefert erwartungsgemäß erneut eine Darstellung, die jeglichem Vergleich trotzt. Neben ihrer komödiantisch und dramatisch herrlich treffsicheren Performance, in welcher sie auch Mut zur (stimmlichen) Hässlichkeit beweist, haben mich ihre "Gesangskünste" am meisten beeindruckt. Wie wir wissen, ist Streep eigentlich eine wunderbare Sängerin, dass sie es hier aber schafft, absolut glaubwürdig eine Frau zu spielen, die nicht in der Lage ist, auch nur einen Ton in irgendeiner Weise zu treffen, davor kann man nur den Hut ziehen. Hugh Grant spielt in dieser Liga natürlich nicht mit und muss Streep weitestgehend die Bälle zuspielen, doch auch er kann in einem überraschenden Subplot, in welcher auch "Mission: Impossible"-Star Rebecca Ferguson eine tragende Rolle übernimmt, überzeugende weiche Seiten zeigen und geht weit über seinen Rollentypus, den er ansonsten so oft bedient, heraus. Der schwächste im Trio bleibt dabei "Big Bang Theory"-Star Simon Helberg in seiner ersten, wirklich großen Kinorolle. Seine Darstellung gerät zwar überzeugend und belustigend, dennoch übertreibt er es mit seiner komödiantischen Schüchternheit ein wenig und bleibt dabei hinter seinen Kollegen Streep und Grant recht deutlich zurück.
Neben den Schauspielern gelingt es Regisseur Stephen Frears auch, die wahre Geschichte ziemlich gut zu erzählen. Wirkliche Überraschungen sind auch für den nichtwissenden Zuschauer zwar so gut wie keine dabei, aber immerhin wird die Story mit viel Charme, Witz und einer relativ großen Portion Tragik erzählt. Ein Regie- oder ein Drehbuch-Oscar dürfte hier weniger in Sicht sein, aber manchmal reicht eben auch die einfachere Unterhaltung. Geradlinig und überraschungsarm, dafür aber mit viel Herz und einer schönen, detailreichen Inszenierung, in welcher das Jahr 1944 prunkvoll zum Leben erwachen kann.
Ein großes Lob muss dabei an die Kostümbildner und Ausstatter gerichtet werden, denn diese schaffen es, wunderbare Sets und Kleidungen zu erschaffen, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen. Gegen Ende hetzt das Drehbuch zwar ein wenig, um dann doch etwas zu schnell in den Abspann überzugehen und einige Längen gibt es zuvor auch durchzustehen, aber insgesamt wird der positive Gesamteindruck dabei nicht merklich getrübt.
Fazit: Charmanter Mix aus Drama und Komödie nach einer wahren Geschichte mit einer grandiosen Hauptdarstellerin. Die Story gerät zwar vorhersehbar, dafür wurde sie aber mit viel Charme und Herz erzählt.
Note: 3+
Natürlich beruht auch diese Story auf einer wahren Begebenheit und da wir wissen, dass die schönsten Geschichten irgendwie immer noch das Leben schreibt, habe ich mich auf "Florence Foster Jenkins" sehr gefreut. Ich habe dann irgendwie auch genau das bekommen, was man sich nach dem rührenden Trailer erwarten durfte: Eine teils spaßige, teils auch dramatische Komödie, welche der Filmlandschaft nichts signifikant Neues hinzufügt, über die komplette Laufzeit aber dennoch zu unterhalten weiß.
Beinahe vollkommen ist der Film dabei natürlich auf seine Hauptdarstellerin zugeschnitten und Meryl Streep liefert erwartungsgemäß erneut eine Darstellung, die jeglichem Vergleich trotzt. Neben ihrer komödiantisch und dramatisch herrlich treffsicheren Performance, in welcher sie auch Mut zur (stimmlichen) Hässlichkeit beweist, haben mich ihre "Gesangskünste" am meisten beeindruckt. Wie wir wissen, ist Streep eigentlich eine wunderbare Sängerin, dass sie es hier aber schafft, absolut glaubwürdig eine Frau zu spielen, die nicht in der Lage ist, auch nur einen Ton in irgendeiner Weise zu treffen, davor kann man nur den Hut ziehen. Hugh Grant spielt in dieser Liga natürlich nicht mit und muss Streep weitestgehend die Bälle zuspielen, doch auch er kann in einem überraschenden Subplot, in welcher auch "Mission: Impossible"-Star Rebecca Ferguson eine tragende Rolle übernimmt, überzeugende weiche Seiten zeigen und geht weit über seinen Rollentypus, den er ansonsten so oft bedient, heraus. Der schwächste im Trio bleibt dabei "Big Bang Theory"-Star Simon Helberg in seiner ersten, wirklich großen Kinorolle. Seine Darstellung gerät zwar überzeugend und belustigend, dennoch übertreibt er es mit seiner komödiantischen Schüchternheit ein wenig und bleibt dabei hinter seinen Kollegen Streep und Grant recht deutlich zurück.
Neben den Schauspielern gelingt es Regisseur Stephen Frears auch, die wahre Geschichte ziemlich gut zu erzählen. Wirkliche Überraschungen sind auch für den nichtwissenden Zuschauer zwar so gut wie keine dabei, aber immerhin wird die Story mit viel Charme, Witz und einer relativ großen Portion Tragik erzählt. Ein Regie- oder ein Drehbuch-Oscar dürfte hier weniger in Sicht sein, aber manchmal reicht eben auch die einfachere Unterhaltung. Geradlinig und überraschungsarm, dafür aber mit viel Herz und einer schönen, detailreichen Inszenierung, in welcher das Jahr 1944 prunkvoll zum Leben erwachen kann.
Ein großes Lob muss dabei an die Kostümbildner und Ausstatter gerichtet werden, denn diese schaffen es, wunderbare Sets und Kleidungen zu erschaffen, die sich perfekt ins Gesamtbild einfügen. Gegen Ende hetzt das Drehbuch zwar ein wenig, um dann doch etwas zu schnell in den Abspann überzugehen und einige Längen gibt es zuvor auch durchzustehen, aber insgesamt wird der positive Gesamteindruck dabei nicht merklich getrübt.
Fazit: Charmanter Mix aus Drama und Komödie nach einer wahren Geschichte mit einer grandiosen Hauptdarstellerin. Die Story gerät zwar vorhersehbar, dafür wurde sie aber mit viel Charme und Herz erzählt.
Note: 3+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen