Nach dem enormen Erfolg des ersten "Home Alone"-Filmes von Chris Columbus, der bis heute als Weihnachtsklassiker gilt, ließ die Fortsetzung nur zwei Jahre auf sich warten. Weitere Filme folgten ebenfalls, dann jedoch nicht mehr mit der Original-Besetzung, weswegen die "Kevin"-Reihe für mich nur zwei wirkliche Teile hat, die weiteren habe ich bis heute nicht gesehen und habe auch nicht vor, dies noch zu tun. Als Abschluss und als Fortsetzung ist "Allein in New York" nämlich absolut perfekt und übertrifft sogar seinen Vorgänger noch sehr deutlich.
KEVIN - ALLEIN IN NEW YORK
Es passiert schon wieder: Die McCallisters wollen erneut über die Weihnachtstage verreisen, diesmal nach Florida und schon wieder geht der kleine Kevin (Macaulay Culkin) verloren, diesmal auf dem Flughafen. Er nimmt nach einer Reihe von ungünstigen Zufällen das falsche Flugzeug und landet in New York. Während seine Familie auf der Suche nach ihm ist, genießt Kevin die Ferien alleine und checkt mit der Kreditkarte seines Vaters Peter (John Heard) im Plaza Hotel ein, wo er es sich gutgehen lässt. Doch auch die Gefahr lauert in der Großstadt: Die Banditen Harry (Joe Pesci) und Marv (Daniel Stern), mit denen Kevin bereits ein Jahr zuvor seine Bekanntschaft machte, sind aus dem Gefängnis ausgebrochen und treiben sich nun in New York herum...
Natürlich ist der zweite Teil größtenteils eine sehr offensichtliche Kopie des erfolgreichen Erstlings und es wird sich stark bemüht, alle gelungenen Zutaten des Originals hier erneut zusammenzumixen. Was in den meisten Fortsetzungen wegen mangelnder Originalität oft nicht klappt, ist bei "Home Alone 2" hier aber das entscheidende Salz in der Suppe. Manch einer mag beklagen, dass bekannte Szenen hier einfach nur erneut abgeklappert werden: Die überhastete Fahrt zum Flughafen, die umgekippte Statue, der Fernseher-Trick, Kevins kleine Tricks und natürlich erneut der Kampf gegen die beiden bösen Verbrecher, welcher hier wieder das heimliche Highlight darstellt.
Dementsprechend vorhersehbar läuft der zweite Teil auch ab, dennoch kann er seinen Vorgänger noch einmal übertreffen. Das liegt zum einen daran, dass die bekannten Ideen nun mit noch mehr Raffinesse ausgestattet werden, gerade der Kampf gegen die Verbrecher ist noch einmal um ein vielfaches trickreicher, spektakulärer und witziger geraten, allerdings auch eine Spur brutaler. Was Harry und Marv hier alles an den Kopf oder an andere Körperteile kriegen, das ist auch beim Zusehen bereits arg schmerzhaft und das die FSK diesem Film nun eine Freigabe ab sechs Jahren mit auf den Weg gab, das ist nicht nachzuvollziehen. Als Erwachsener stört es aber nicht, so kann man einfach seinen Spaß an dem überzogenen, temporeichen Slapstick haben, der Lacher am laufenden Band liefert.
Auch die wenigen neuen Ideen überzeugen, besonders Kevins Abenteuer im Plaza-Hotel während der ersten Hälfte sind vorbildhaft in Sachen Timing und Spaß und mit der Belegschaft des Hotels, die unter anderem von Tim Curry und Rob Schneider gespielt werden, ist den Machern ein erneuter Besetzungs-Coup gelungen, denn deren Szenen gehören sicherlich zu den witzigsten des ganzen Filmes, sie machen zeitweise sogar den mal wieder genialen Joe Pesci und Daniel Stern Konkurrenz, die aber diesmal erst zum Finale so richtig auspacken dürfen. Wenn sie dann ordentlich durch die Mangel genommen werden, ist der Spaß aber wieder gigantisch. Mit einem Macaulay Culkin, der in der Titelrolle erneut brilliert, und der perfekt besetzten Familie McCallister, die alle bekannten Gesichter des ersten Teils wieder vereint, ist somit auch der Cast wieder hochwertig und gut gelungen.
Einzig und allein kurz vor dem großen Finale nimmt der diesmal zweistündige Film (knapp achtzehn Minuten länger als der flotte Vorgänger) sein Tempo spürbar runter, um uns mit der Geschichte einer im Central Park lebenden Obdachlosen eine Story zu präsentieren, die die des alten Mannes aus dem ersten Teil ersetzen soll, was aber schließlich das einzige Element des Filmes ist, welches nicht funktioniert, da hier keine neuen Ideen sprießen und das Ganze doch etwas arg kitschig und gezogen aufwartet. Bis zum ebenfalls kitschigen, dafür aber wunderbaren Ende unter New Yorks größtem Weihnachtsbaum gibt es dann aber nichts mehr zu beanstanden.
Fazit: Grandiose Fortsetzung des Klassikers, mit noch mehr Tempo, mehr perfekt getimtem Witz, Herz und Action. Für alle Fans des Originals ist dieser Film wieder ein großer Spaß... wenn nicht glatt ein noch größerer!
Note: 2
Kommentare
Kommentar veröffentlichen