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The Cold Light of Day

Als ich "The Tree of Life" am gestrigen Tag beinahe ausgemacht hätte (was ihr in meiner Kritik auch noch einmal nachlesen könnt), überlegte ich einfach irgendeinen Action-Thriller zu schauen, das Angebot bei Amazon Prime ist da ja nicht gerade klein. Da stach mir "The Cold Light of Day" ins Auge, der mit drei Superstars in den Hauptrollen lockte und zumindest kurzweilige, aufregende Unterhaltung versprach. Letztendlich ist vieles in dem Film jedoch ein wenig gemogelt und Trailer und Ausschnitte spuckten größere Töne, als es das Werk halten kann...

THE COLD LIGHT OF DAY


Eigentlich wollte Will Shaw (Henry Cavill) nur einen einwöchigen, entspannten Segelurlaub mit seiner Familie in Spanien verbringen. Als er nach einem Ausflug in die Stadt jedoch abends zum Boot zurückkommt, ist seine Familie verschwunden, alles sieht nach einem Verbrechen aus. Will wird urplötzlich von der Polizei gejagt, bis er mit seinem Vater Martin (Bruce Willis) zusammentrifft. Dieser eröffnet ihm eine Verschwörung, in welcher er selbst durch seinen Beruf bei der CIA hineingezogen wurde und welche nun auch seine Familie in Gefahr bringt. Gemeinsam versuchen Vater und Sohn, noch heile aus der Sache herauszukommen...

Wer diese kurze Zusammenfassung der Story liest oder eben auch den unauffälligen Trailer gesehen hat, der weiß, was einen bei diesem Film erwartet: Ein nach den üblichen Mustern ablaufender Action-Thriller mit viel Krawumm, ohne neue Ideen, aber immerhin mit ausreichend Tempo. Einem netten Spaß hätte nichts im Wege gestanden, leider kann "The Cold Light of Day" aber nie wirklich überzeugen, sodass er es nicht einmal schafft, immerhin nette, schnell vergessene Unterhaltung zu bieten. 
Die Geschichte ist ein alter Hut und läuft durchgehend in extrem vorhersehbaren Bahnen. Wo die Autoren überraschende Wendungen einbauen wollten, da wird der Zuschauer nur gähnen, da er diese bereits Minuten zuvor gegen den Wind riechen kann. Einzig eine Überraschung zum Ende des ersten Drittels gibt es, die einigen Zuschauern jedoch auch sauer aufstoßen dürfte, da hier offensichtlich wird, dass beim Marketing des Films (ohne zu viel zu verraten) doch ein wenig geschummelt wurde. Signifikant ändert dies nichts an diesem Thriller, der ansonsten eben einfach sein Ding durchzieht, ohne auch nur zu versuchen, dem Genre etwas Neues hinzuzufügen. Das muss an sich ja nichts Schlechtes sein, da "The Cold Light of Day" innerhalb seiner mauen Geschichte aber so seelenlos und so nach Schema F funktioniert, langweilt man sich doch schneller als es einem lieb ist. 
Richtig spannend wird es nie, da Regisseur Mabrouk El Mechri immer wieder nur von Standpunkt zu Standpunkt hetzt, sich trotz geringer Laufzeit von nur 94 Minuten bereits in einigen Wiederholungen verliert und aus den blassen Charakteren rein gar nichts herauszuholen weiß. Bruce Willis spielt die Rolle des harten Geheimagenten zum gefühlt hundertsten Mal und kann darin auch keinerlei neue Akzente setzen, Sigourney Weaver agiert im Hintergrund und fällt auch dabei nicht weiter auf und Henry Cavill hangelt sich in der Hauptrolle solide durch den unaufhaltsamen Kugelhagel und empfiehlt sich definitiv weiterhin als Actionstar, dennoch bleibt auch er unterfordert. Der derzeitige "Man of Steel" hätte sicherlich interessantere Projekte als diesen 08/15-Thriller anfassen können. 
Die Actionszenen sind soweit solide inszeniert, doch auch sie können kaum fesseln. Das Finale sorgt zwar für einige nette Momente, zuvor haben wir jedoch nur Schusswechsel und Verfolgungsjagden gesehen, die andere Filme des selben Genres durchaus intensiver und flotter inszeniert haben. Die Geschichte wird von dieser ständigen Hetzerei eh vollkommen in den Hintergrund gedrängt, da sie aber auch recht wenig Sinn ergibt und es an Plotholes wirklich nicht fehlt (besonders wenn eine Figur gegen Ende komplett gegen ihren eigenen Sinn handelt), ist das halb so schlimm. Berieseln lassen kann man sich hier also noch einigermaßen gut, dennoch ist "The Cold Light of Day" schlichtweg kein guter Film, der mehrere Chancen vergibt und seine drei Stars niemals passend ins Bild rücken kann.
Fazit: Generischer Action-Thriller ohne eigenständige Ideen, der mit einer flachen Geschichte, unterforderten Stars und schwacher Action aufwartet. Ware von der Stange, die nicht wirklich zufriedenstellt, trotz des hohen Tempos.

Note: 4




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