Der Erfolg von "Aliens" fiel noch ein ganzes Stück größer aus als der des Vorgängers und auch die Kritiker zeigten sich begeistert: Bis heute gilt der Horrorschocker von James Cameron als absoluter Klassiker des Genres und wird von vielen auch als besser als das Original angesehen. Einig sind sich die meisten aber auch, dass die Reihe mit den beiden Nachfolgern dann aber deutlich an Qualität verlor und dies zeigt sich bereits mit dem dritten Teil: "Alien 3" ist nicht richtig schlecht, hält aber auch niemals mit den beiden vorigen Klassikern mit.
ALIEN 3
Nach ihrer Flucht von LV 426 erleidet die Hyperschlafkammer von Ellen Ripley (Sigourney Weaver) einen Schaden und legt eine Bruchlandung auf dem Planeten Fiorina hin, wo sich außer einer Strafkolonie für Schwerstverbrecher nichts befindet. Ripley wird gesund gepflegt und soll binnen einer Woche von einem Rettungsteam abgeholt werden. So viel Zeit scheint ihr und den Männern auf dem Planeten aber nicht mehr zu bleiben, denn ein Alien hat sich in ihrer Schlafkammer eingenistet und macht nun Jagd auf die Menschen. Zu Ripley selbst scheint es ihn dieses Mal jedoch auf ganz besondere Art und Weise hinzuziehen...
Ich sah die vier "Alien"-Filme bereits vor einigen Jahren, konnte mich jedoch kaum mehr an sie erinnern. Ich wusste nur noch, dass ich "Alien 3" als sehr gut in Erinnerung hatte und auch wenn ich nicht erwartete, dass er den grandiosen "Aliens" toppen würde, freute ich mich auf einen mal wieder hochspannenden Schocker. Leider habe ich diesen nun nicht bekommen, denn der dritte Teil ist der erste (und hoffentlich einzige) Film der Reihe, der qualitativ nun nicht wirklich überzeugt und innerhalb seiner Handlung immer wieder in unangenehme Trash-Gefilde abdriftet.
Dabei geht das Ganze eigentlich gar nicht mal so schlecht los: Wie auch zuvor "Aliens" lässt sich der 145 Minuten lange Blockbuster angenehm viel Zeit, um seine neue, gar nicht mal so unoriginelle Ausgangssituation und die handelnden Figuren an den Start zu bringen, erste Konflikte zu bereden und das titelgebende Alien zu thematisieren. Das ist recht interessant, bringt einigermaßen starke Charaktere und eine nette Atmosphäre zusammen, was Lust auf mehr macht. Natürlich ist der Film dem grandiosen "Aliens" von Anfang an unterlegen, da es im direkten Vergleich an Tiefe, Grusel und einer vielschichtigen Geschichte fehlt, doch Potenzial für eine nette Fortsetzung wären dennoch zu genüge drin gewesen.
Leider zieht sich "Alien 3" dann schon recht bald und zeigt auf, dass beinahe zweieinhalb Stunden Laufzeit viel zu viel sind für einen Film, dessen Geschichte ebenso simpel wie vorhersehbar gestrickt ist. Die einzigen, wenigen Überraschungen sind manch ein Figurentod, wenn das Drehbuch Charaktere früh aus dem Spiel nimmt, denen man eigentlich noch ein wenig Zeit zugerechnet hatte, die Grundgeschichte an sich ist jedoch sehr einfach. Viel zu erzählen haben sie also nicht, lassen sich durch etliche Subplots und das langwierige Herumkriechen in schmutzigen Gängen und Schächten aber dennoch viel Zeit, worunter die klaustrophobische Spannung, die noch der erste Teil so perfekt innehatte, nie wirklich zum Tragen kommt. Die Geschichte verhaspelt sich in pseudo-religiösem Kitsch, nimmt seine austauschbaren Charaktere kaum ernst und verkauft sie als blasse Klischees, sodass es einzig und allein einer mal wieder enorm ausdrucksstarken Sigourney Weaver (diesmal als einzige Frauenfigur!) vergönnt ist, hier ein wenig aufzuräumen. Der Rest der Besetzung, inklusive großer Namen wie Charles S. Dutton, "Jurassic Park"-Star Pete Postlethwaite und Charles Dance, bleibt hier ebenso unterfordert wie zahm und hat nicht viel mehr zu tun, als sich von dem Alien durch die Gänge jagen zu lassen.
Das macht dann auch deswegen weitaus weniger Spaß, da die Actionszenen zum einen nicht mehr so ausgefuchst sind wie zuvor und sich gerade das sich im Kreis drehende Finale ordentlich zieht und zum anderen, da die Spezialeffekte dieses Mal erstaunlich schlechter aussehen. Die visuellen Spielereien gleichen einem Witz und all das sieht nicht nur um Welten mieser aus als der nur ein Jahr später erschienene "Jurassic Park", sondern auch als sein sechs Jahre älterer Vorgänger. Solange man auf den Mix aus animatronischen Puppen und kleinen Effekten zurückgreift, sieht es wie immer super aus, sobald sich die Macher jedoch alleine auf die Macht des Computers verlassen, ist es bis zu unfreiwilliger Komik leider nicht mehr weit. Das gilt dann auch für den Film an sich, der streckenweise sehr spannend ist, dabei aber auch nie wirklich zu packen weiß und somit eine kleine Enttäuschung darstellt.
Fazit: "Alien 3" dauert zu lange und verhaspelt sich in Kleinigkeiten, während die Jagd des Aliens gewohnt blutig, diesmal aber auch weniger spannend ausfällt. Während die flache Handlung enttäuscht, ist es jedoch wieder Sigourney Weaver, die den Film mit ihrer bärenstarken Performance zusammenhält.
Note: 3-
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