Ich stehe auf Schwachsinnshumor, das gebe ich zu. Damit meine ich dann weniger die vollkommen ausgelatschten Bereiche des Fäkalhumors, den "Scary Movie" und Konsorten so oft bewiesen, bis auch der letzte, halbwegs mitdenkende Zuschauer nicht mehr darüber lachen wollte. Viel lieber mag ich diese vollkommen abgedrehten Dialoge, die auch mittlerweile auf den besseren YouTube-Kanälen ihre Daseinsberrechtigung erfahren und von herausragenden Serien wie "Family Guy" inspiriert sind. Die etwas kinderfreundlichere, aber nichts desto trotz beinahe ebenso witzige Version solchen Humors dürfen wir seit vergangenem Donnerstag in den deutschen Kinos sehen - auch wenn "Captain Underpants" beweist, dass das auf 90 Minuten gestreckt doch ein wenig anstrengend werden kann.
CAPTAIN UNDERPANTS
Harold und George besuchen beide die vierte Klasse der Jerome Horwitz Elementary School - beide sind seit dem Kindergarten unzertrennliche, beste Freunde. Gemeinsam halten sie die Lehrer mit Streichen auf Trab und versuchen, die trostlose, strenge Schule zu einem Ort voller Spaß zu machen. Dem oberfiesen Rektor Krupp wird das jedoch bald zu viel, weswegen er beschließt, die beiden Rabauken ab sofort in verschiedene Klassen zu stecken. Aus reiner Improvisation heraus beschließen die beiden, ihren Schulleiter zu hypnotisieren - was überraschenderweise gelingt und den fiesen Spielverderber zu "Captain Underpants", dem größten, selbsterfundenen Helden der beiden Freunde, macht... genau zu dem Zeitpunkt, als der hinterhältige Professor "P" in der Schule auftaucht.
Überraschung: Obwohl mit großem Start gelaufen saß ich vollkommen allein in der Nachmittags-Vorstellung von "Captain Underpants". Wieso, ist im Grunde leicht zu erklären: Der Film lässt sich für die jüngere Zielgruppe schwer bewerben, fehlt es hier doch an niedlichen Sympathieträgern wie in den Pixar-Produktionen und auch generell ist der Ton doch deutlich verrückter. Erwachsene, die vielleicht noch auf "SpongeBob" oder eben auf eine etwas sanftere, aber ebenso durchgedrehte Version von "Family Guy" stehen, dürften hier wesentlich besser unterhalten werden - da das Werk aber eben weitestgehend als Familienkino beworben wurde, dürften diese Kinozuschauer dem Film eben auch eher fernbleiben.
Gut, das soll generell nicht mein Problem sein, denn ich hatte besonders in der ersten halben Stunde viel Spaß. Die Macher sorgen sich nicht darum, besonders clever zu sein oder etliche Anspielungen auf die derzeitige Medienlandschaft abzuschießen, sondern eben einfach mal die Sau rauszulassen. Dementsprechend zünden die Witze in ihrer Verrücktheit, aber auch ihrer durchgeknallten Cleverness sehr gut, das Tempo ist enorm und wenn ein Gag mal nicht zündet, wartet der nächste bereits hinter der Ecke, um es besser zu machen. Ich habe viel gelacht, mich über etliche Details gefreut (ähnlich wie die Pixar-Filme muss man dieses Werk wohl mehrmals sehen, um wirklich alles zu entdecken) und mich auch an dem wesentlich härteren, aber dennoch sehr hübsch anzusehenden Animationsstil sattsehen können.
Leider hält der Film diese Qualität dann nicht durchgehend, wartet schließlich mit einem recht nervigen Bösewicht auf, der einzig allein wegen seines Namens an Gag-Potenzial gewinnen soll... da dieser Witz aber dauernd wiederholt wird, lacht irgendwann eben auch niemand mehr. Generell fühlt sich der Film dabei an wie eine auf Kinolänge gestreckte Episode einer herkömmlichen Animations-TV-Sendung - sehr unterhaltsam und flott, irgendwann aber, wenn das Ganze eben 90 und nicht nur 25 Minuten dauert, doch auch etwas anstrengend. Natürlich erreichen die Macher auch hier immer noch einige grandiose Gag-Momente und tappen nicht einmal in die zuckrige Kitsch-Falle, da auch hier die Verrücktheit noch über die Klischee-Emotions-Momente siegt... aber nein, so richtig begeistern will dies später nicht mehr.
Es ist irgendwann eben doch zu viel, es ist zu laut, es hat keine Ruhepausen und obwohl man den Machern angesichts ihrer Ideenvielfalt Lob zollen muss, war ich letztendlich froh als alles nach einem viel zu langen Showdown schließlich vorbei war. Als Kurzfilme würde ich mir diese Abenteuer aber immer noch gerne ansehen - ähnlich wie die Minions könnten diese Werke gerade in ihrer Kürze an Fahrt gewinnen... sobald man es auf Spielfilmlänge streckt, geht dieser Reiz aber doch verloren, was hier deutlich zu spüren ist.
Fazit: Die erste halbe Stunde ist schlichtweg grandioses, vollkommen verrücktes Comedy-Kino, eher für die Großen als für die Kleinen. Mit der Zeit wird die Chose aber doch etwas anstrengend und trotz vieler gelungener Gags ist das bunte Treiben letztlich doch ein wenig zu trivial geraten.
Note: 3
Überraschung: Obwohl mit großem Start gelaufen saß ich vollkommen allein in der Nachmittags-Vorstellung von "Captain Underpants". Wieso, ist im Grunde leicht zu erklären: Der Film lässt sich für die jüngere Zielgruppe schwer bewerben, fehlt es hier doch an niedlichen Sympathieträgern wie in den Pixar-Produktionen und auch generell ist der Ton doch deutlich verrückter. Erwachsene, die vielleicht noch auf "SpongeBob" oder eben auf eine etwas sanftere, aber ebenso durchgedrehte Version von "Family Guy" stehen, dürften hier wesentlich besser unterhalten werden - da das Werk aber eben weitestgehend als Familienkino beworben wurde, dürften diese Kinozuschauer dem Film eben auch eher fernbleiben.
Gut, das soll generell nicht mein Problem sein, denn ich hatte besonders in der ersten halben Stunde viel Spaß. Die Macher sorgen sich nicht darum, besonders clever zu sein oder etliche Anspielungen auf die derzeitige Medienlandschaft abzuschießen, sondern eben einfach mal die Sau rauszulassen. Dementsprechend zünden die Witze in ihrer Verrücktheit, aber auch ihrer durchgeknallten Cleverness sehr gut, das Tempo ist enorm und wenn ein Gag mal nicht zündet, wartet der nächste bereits hinter der Ecke, um es besser zu machen. Ich habe viel gelacht, mich über etliche Details gefreut (ähnlich wie die Pixar-Filme muss man dieses Werk wohl mehrmals sehen, um wirklich alles zu entdecken) und mich auch an dem wesentlich härteren, aber dennoch sehr hübsch anzusehenden Animationsstil sattsehen können.
Leider hält der Film diese Qualität dann nicht durchgehend, wartet schließlich mit einem recht nervigen Bösewicht auf, der einzig allein wegen seines Namens an Gag-Potenzial gewinnen soll... da dieser Witz aber dauernd wiederholt wird, lacht irgendwann eben auch niemand mehr. Generell fühlt sich der Film dabei an wie eine auf Kinolänge gestreckte Episode einer herkömmlichen Animations-TV-Sendung - sehr unterhaltsam und flott, irgendwann aber, wenn das Ganze eben 90 und nicht nur 25 Minuten dauert, doch auch etwas anstrengend. Natürlich erreichen die Macher auch hier immer noch einige grandiose Gag-Momente und tappen nicht einmal in die zuckrige Kitsch-Falle, da auch hier die Verrücktheit noch über die Klischee-Emotions-Momente siegt... aber nein, so richtig begeistern will dies später nicht mehr.
Es ist irgendwann eben doch zu viel, es ist zu laut, es hat keine Ruhepausen und obwohl man den Machern angesichts ihrer Ideenvielfalt Lob zollen muss, war ich letztendlich froh als alles nach einem viel zu langen Showdown schließlich vorbei war. Als Kurzfilme würde ich mir diese Abenteuer aber immer noch gerne ansehen - ähnlich wie die Minions könnten diese Werke gerade in ihrer Kürze an Fahrt gewinnen... sobald man es auf Spielfilmlänge streckt, geht dieser Reiz aber doch verloren, was hier deutlich zu spüren ist.
Fazit: Die erste halbe Stunde ist schlichtweg grandioses, vollkommen verrücktes Comedy-Kino, eher für die Großen als für die Kleinen. Mit der Zeit wird die Chose aber doch etwas anstrengend und trotz vieler gelungener Gags ist das bunte Treiben letztlich doch ein wenig zu trivial geraten.
Note: 3
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