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Saw VI

Mit dem sechsten (!) Teil der Reihe ging der Stern für "Saw" langsam aber sicher unter. Ein siebter und auch ein achter Film waren bereits in Planung, doch diesmal ging der Plan nicht wirklich auf - "Saw 6" versagte zwar an den Kinokassen nicht direkt, blieb aber doch weit hinter den Erwartungen zurück, welche die erfolgreichen Vorgänger stets aufgebaut hatten. Stattdessen sorgte ein anderes Horror-Franchise für dicke Konkurrenz: "Paranormal Activity" ging mit einem neuen Hype einher, gegen den "Saw" nicht anstank. Die Macher dachten um, sagten den nächstjährigen siebten Teil als Finale an... und beendeten ihre Reihe somit früher als gedacht, was für den Zuschauer schließlich ein Glück war.

SAW VI


Detective Hoffmans (Costas Mandylor) ist Plan aufgegangen - als Nachfolger von John Kramer (Tobin Bell) ist er weiterhin unterwegs und kann die Spiele weiterführen. Diesmal wird William ,Easton (Peter Outerbridge), Direktor einer Krankenversicherung, die Kramer damals die Unterstützung bei seiner Krebserkrankung verweigerte, in ein tödliches Labyrinth voller Fallen und Entscheidungen geschickt. Unterdessen glaubt das FBI, dass der mittlerweile in Hoffmans Falle verstorbene Agent Strahm Jigsaws Nachfolger ist... durch einen letzten Kniff in der Hinterhand könnten sie jedoch auch Hoffman noch auf die Spur kommen.

Im Grunde kann man sich in dieser Kritik nun ungewohnt kurz fassen. "Saw 6" beruht schließlich auf genau den gleichen Qualitäten, welche die drei lauen Vorgänger ausmachten - wem das zuvor gefiel, der wird auch mit diesem Ableger noch seine Freude haben, doch wer bereits (wie ich) von den Teilen Drei, Vier und Fünf eher gelangweilt bis übersättigt war, wird auch "Saw 6" wenig abgewinnen können. Dass das Publikum diesen Film dann also doch endlich mal abstrafte und somit dafür sorgte, dass die Reihe mit dem siebten Teil für eine ganze Weile zu einem Ende kam, ist also bisweilen gerechtfertigt, obwohl dieser Film im Grunde ein wenig flotter und spannender daherkommt als seine beiden direkten Vorgänger. 
Der Plot rund um Detective Hoffman, dem neuen und einzig überlebenden Jigsaw-Killer aus einer ganzen Reihe von Helfern und Märtyrern (Tobin Bell als John Kramer und Shawnee Smith als Amanda Young sind dennoch weiterhin in mal mehr, oftmals aber weniger erquickenden Rückblenden zu sehen) kommt nun endlich zu einem richtigen Ziel und engt den Gegenspieler, der sonst ja stets immer wissen konnte, dass ihm eh niemand in die Suppe spucken kann, tatsächlich auch mal ein. Dies wird aber auch mittlerweile Zeit, denn ohne den Hauptplot, der sich über alle Filme zieht, abseits der mal wieder Querverbindungen herstellenden Flashbacks voranzubringen, würde es dem Franchise diesmal doch deutlich an Substanz fehlen. Außer der Jagd und dem ewigen Versteckspiel auf den unbekannten Hoffman sind hier also schließlich doch nur ein weiterer Puzzle-Plot rund um die Vergangenheit Jigsaws und den Aufbau von Fallen aus vorherigen Filmen sowie ein neues Spiel mit einer Handvoll neuer Figuren zu sehen, die ohnehin zu größten Teilen als Kanonenfutter enden. 
Immerhin sind diese Tests, die ein recht schmieriger Versicherungsdirektor diesmal durchlaufen muss, um einiges kreativer und einfallsreicher geraten als noch in "Saw 5", wo man diesen Gräueltaten doch bereits die klaren Abnutzungserscheinungen anmerkte. Natürlich sind auch diese Fallen hier nach Möglichkeit nur dazu da, um seine eigenschaftslosen Opfer auf möglichst makabere Art über den Jordan zu schicken - mit einem tödlichen Karrussell, aus welchem nur zwei Leute wieder aussteigen dürfen sowie dem Zwang, trotz Raucherlunge den Atem anzuhalten, sind diesmal aber immerhin zwei Vertreter dabei, die auch die Spannungskurve wieder ankurbeln und nicht nur das bloße Massaker in den Vordergrund schieben. Das Ende, wenn schließlich alle Fäden wieder zusammenlaufen sollen und sich ein neues Bild aus allen gezeigten Plots ergibt, verkommt jedoch auch hier wieder zum bloßen Selbstzweck. Bereits dreimal gesehene Szenen aus vorherigen Filmen bekommen einen neuen, weitestgehend sinnfreien Anstrich, alles verstrickt sich noch ein wenig mehr, es wird wirrer... und somit auch banaler. 
Der große Knall, die gigantische Überraschung fehlt hier ebenso wie noch bei "Saw 5", da scheint den Machern eben nicht mehr einzufallen. Und das ist auch okay, nach sechs Filmen... denn dieses Franchise hatte ursprünglich eben nicht mal genug Material abgegeben, um überhaupt drei Teile zu machen, was man allen folgenden Fortsetzungen bislang doch mehr als deutlich anmerkte. Schluss war dennoch noch nicht... mal sehen, ob die Reihe mit "Saw 7" noch einigermaßen rund zum Ende geführt werden kann, oder ob dies der Mix aus Reboot und Fortsetzung namens "Jigsaw", der nun kurz vor seinem deutschen Kinostart steht, richten muss. Egal wer es besser macht - sie werden eine ganze Menge zu entwirren haben, woran auch "Saw 6" mal wieder nicht unschuldig ist.

Fazit: Verschwurbelte Splatter-Fortsetzung, die immerhin wieder ein paar kreative Folterspielchen liefert, auf Handlungsebene jedoch den wirren Mustern der Vorgänger folgt. Alles wird noch verstrickter, ergibt aber noch weniger Sinn - das macht keinen Spaß mehr und ist auch nur noch in wenigen Momenten wirklich spannend.

Note: 4






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