Bislang war es seitens Pixar selten eine gute Idee, wenn sie versuchten, ihre bereits etablierten Stoffe mit abendfüllenden Filmen fortzusetzen, so überzeugten die Sequels rund um "Cars" ebenso wenig wie der doch etwas flach anmutende "Findet Dorie" - "Toy Story" bietet dabei bis heute die glorreiche Ausnahme. Froh kann man da eigentlich nur sein, dass sich Pixar dabei, abgesehen eben von den bereits erwähnten Spielzeug-Abenteuern, nur an ihren vergleichsweise schwächeren Werken versuchte - ein enttäuschendes Sequel zu ihren Meisterwerken würde vielleicht einfach deutlich härter treffen. So gab es 2013 also auch neuen Stoff zu den bereits etablierten Schrecker-Monstern, die im Original sehr unterhaltsam, aber eben auch kein Meisterstück waren. Und Überraschung, auch dieses Prequel bietet nicht die zuvor von Pixar gewohnte Brillanz...
DIE MONSTER UNI
Schon seit Kindertagen hat Mike Glotzkowski nur einen einzigen Traum: Er möchte der größte Schrecker aller Zeiten werden. Dass er dabei eben nicht so angsteinflößend aussieht wie viele seiner Kollegen, stört ihn wenig, auch nicht, als er einen Platz an der begehrten "Monster Universität" bekommt, wo er sich zum Schrecker ausbilden lassen möchte. Dort muss er jedoch rasch erkennen, dass er ein hartes Pflaster betreten hat und womöglich gar nicht zum echten Schrecker taugt. Um seinen Traum noch wahrwerden zu lassen, muss er sich mit seinem Kommilitonen James P. Sullivan zusammentun, der aus einer glorreichen Schreckerfamilie stammt, sich aber dennoch auf seinen Fähigkeiten ausruht und daher ebenfalls droht, die Ausbildung nicht zu schaffen...
"Die Monster Uni" ist das erste abendfüllende Prequel, welches Pixar je erschaffen hat und man kann sich gut vorstellen, wieso. Eine Fortsetzung zu dem Mega-Animationserfolg von "Die Monster AG" lässt sich schließlich bereits im Kopf nur schwer zusammenschustern und so ging man eben den vornehmlich leichteren Weg, der dennoch hohe Einnahmen garantiert und die bekannten Figuren zurück auf die Spielfläche schickt: Man erzählt ihre Vorgeschichte. Wie von Pixar gewohnt ist das animationstechnisch auf dem allerneuesten Stand, sieht fantastisch aus, klingt ebenso großartig und hält an allen Ecken und Enden herrliche Details bereit - die Szenen, in welcher Mike Glotzkowski auf dem prall gefüllten Campus unterwegs ist und sich etliche, herrlich designte Monster dabei die Klinke in die Hand drücken, muss man sicherlich mehrfach sehen, um alle versteckten Gags zu entdecken. Auch die liebevoll eingefädelten Anspielungen auf das Original hat Pixar gut in den Kontext gesetzt, so gibt es ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten, die bereits für ihre Rollen in der "Fortsetzung" in Stellung gebracht werden und auch die Geschichte der Monster AG wird hier ziemlich berührend und clever zu Tisch gebracht.
Darüber hinaus bleibt allerdings unklar, inwiefern dieses Prequel der bereits bestehenden Welt noch etwas Entscheidendes beizufügen hat. Wir wissen bereits, dass Mike und Sullivan Freunde werden und auch irgendwann zum begnadeten Schrecker-Team aufsteigen, wirklich spannend ist der Weg dahin also eigentlich nicht. Dies hätte man durch manch eine überraschende Wendung oder eine wirklich clevere Geschichte ausgleichen können, doch auch hier herrscht weitestgehend Flaute. Pixar ruht sich auf den mittlerweile abgestandenen Klischees der Highschool-Comedy aus, überträgt dies weniger erfolgreich, streckenweise sogar merkwürdig beißend auf seine Monsterwelt - und tut darüber hinaus recht wenig. Natürlich ist es die Geschichte eines Außenseiters, der sich zu neuen Höchstleistungen aufschwingt und eine Story über Zusammenhalt und aufkeimende Freundschaft, doch sind dies alles Themen, die nun nicht unbedingt neu sind und im Kontext dieser wilden Achterbahnfahrt doch auch mal drohen unterzugehen.
Der "Monster Uni" nun sein Herz abzusprechen, würde sicherlich zu weit gehen, doch der grobe Slapstick und der unermüdliche Wunsch, einfach der Beste sein zu wollen, stehen hier doch deutlich im Vordergrund, was dazu führt, dass wir das ein oder andere Mal laut lachen und uns über die grandios inszenierten Actionszenen amüsieren - aber emotional weitestgehend unbeteiligt bleiben. Das liegt eben doch an der eher banalen und extrem vorhersehbaren Geschichte, wobei auch Kinder diesmal außen vor bleiben. Die Konflikte und Themen, die hier behandelt werden, sind ganz klar die von heranreifenden Erwachsenen und Kids werden dabei entweder mit einigen Fragezeichen vor dem Bildschirm sitzen angesichts der Thematik rund um "Coolness" und der großen Partys... oder sich einfach langweilen angesichts eines gehemmteren und deutlich langsameren Tempos. Eine große Geschichte wie im Originalfilm gibt es hier nicht, hier geht es eben darum, die Fragen zu beantworten, die wir eigentlich nie gestellt haben. Das ist ganz amüsant... aber eben auch nie wirklich einfallsreich.
Fazit: Auf animationstechnischer Basis ist Pixar wieder ein Meisterwerk gelungen, in Sachen Handlung fehlt es aber deutlich an Schliff. Die Gags wirken abgestanden, die Story bleibt banal und ohne Dringlichkeit. Dieses Prequel hätten wir leider nicht wirklich gebraucht.
Note: 3-
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