Sie mussten die Reihe schließlich doch früher als geplant zu ihrem Abschluss bringen: Nachdem "Saw 6" an den Kinokassen doch sehr weit hinter den Erwartungen zurückblieb, war es erstmal Asche mit gleich zwei noch geplanten Fortsetzungen - ein einziger Teil sollte also alle bisherigen Handlungsstränge aufgreifen und zu einem ordentlichen Ende bringen. Dass dies gelingen würde, daran glaubten wohl allerhöchstens noch die ganz harten Fans, alle anderen erwarteten wohl nur noch ein neuerliches und diesmal (für einige Zeit) ein letztes Splatter-Fest... und das wurde uns geboten, während die Handlung hier auch noch ein Stückchen egaler, dafür aber auch weniger willkürlich und verzwickt anmutet.
SAW 3D - VOLLENDUNG
Detective Hoffman (Costas Mandylor) schwört Rache. Nachdem John Kramers (Tobin Bell) Ehefrau und Helferin Jill Tuck (Betsy Russell) den neuen Jigsaw-Killer in eine Falle hat laufen lassen, biedert sie sich bei der Polizei an, um sich in Schutzhaft nehmen zu lassen. Die Agenten suchen ihrerseits die neuesten Tatorte der letzten Fallenspiele ab und kommen dabei Hoffman und auch einer Beteiligung Jills immer weiter auf die Schliche. Unterdessen hat ein neues Spiel begonnen - der sich im Rampenlicht suhlende Bobby Dagen (Sean Patrick Flanery) und sein Team aus Mitarbeitern sollen lernen, was es wirklich heißt, in einer Jigsaw-Falle zu stecken und das Leid der Vorgänger in allen Maßen über sich ergehen zu lassen...
Das Ende, das Ende, es ist da! Natürlich nur temporär, was heute ebenso klar ist wie damals - nur wegen eines einzigen, an den Kinokassen deutlicher abschmierenden Films würden die Macher diese Reihe natürlich nicht für immer und ewig ruhen lassen. Mit dem siebten Teil ging aber zumindest die Geschichte zu Ende, die zuvor über sechs Filme aufgebaut und auf mal sinnlose, seltener aber auch recht clevere Weise immer weiter verstrickt und verästelt wurde, bis nur noch die ganze Harten einen wirklichen Sinn darin sehen wollten - und wer hätte es gedacht, es ist tatsächlich alles beim Alten geblieben. Die einzige Neuerung, dass natürlich auch "Saw" auf den damals noch vollkommen overhypten 3D-Trend aufspringt, ist heute ohnehin nicht mehr der Rede wert und auf Handlungsebene wird das ganze Ding immerhin zu einem Abschluss gebracht.
Wie es sich für ein Finale gehört, schauen dabei auch mal wieder einige Weggefährten der Anfangszeit vorbei (auch Tobin Bells Jigsaw hat seinen obligatorischen Auftritt, der diesmal jedoch recht kurz ausfällt)... einem von ihnen gebührt sogar die Ehre, den ganzen Film mit einer sehr schwachen Wendung, die den Kreis schließen soll, zu beenden. Das ist nett gemeint, sorgt angesichts dieser doch sehr mauen Idee aber dennoch sicherlich nicht für Begeisterungsstürme. Für diese sorgt der Film auch generell nicht, was absehbar war... immerhin steigert man sich im Vergleich zu den drei direkten Vorgängern, die ja wirklich nur noch immer wieder das Gleiche boten und ihre Geschichte bis zum Gehtnichtmehr verstrickten, aber dann doch noch ein wenig.
Dies liegt daran, dass die ständigen Querverbindungen zu den anderen Teilen nun weitestgehend wegfallen und man sich mehr darauf konzentriert, die Handlung in der Gegenwart voranzutreiben - nun, wo man dafür eben nur noch einen Film Zeit hat, sollte dies natürlich auch langsam geschehen. Zwar gibt es gegen Ende noch einige, eher maue Anspielungen auf den Beginn der Saga, ansonsten geht es aber vorwärts und mit recht hohem Tempo wird die Geschichte rund um die wenigen Überlebenden, darunter natürlich Detective Hoffman als noch immer wild mordenden Killer und das ehemalige Helferlein Jill Tuck, schließlich abgeschlossen. Alles ohne große Überraschungen, aber auch das erwartet bei dem siebten Teil einer Filmreihe, die ja zuvor schon immer am klaren Abwärtstrend entlanghangelte, niemand mehr. Somit ist "Saw 7" handlungstechnisch doch deutlich leichter goutierbar und verläuft geradliniger, weniger komplex, dafür aber deutlich flotter.
Die Spielchen, die sich die Macher hier wieder ausdachten, sind immerhin auch wieder einigermaßen kreativ und ziemlich brutal, ohne aber je die starke Intensität der Vorgänger zu erreichen. Dies liegt auch daran, dass diesmal die zuvor aufgebauten Regeln noch wesentlich dreister über Bord geworfen werden - ermordet werden hier nicht nur die bösen Buben, die ihr Leben nicht zu schätzen wussten oder eben einfach Mist gebaut haben, sondern auch Unbeteiligte, die entweder das Pech haben, mit dem Miesepeter in irgendeiner Weise in Verbindung zu stehen oder Hüter des Gesetzes. Jigsaw ist hier also tatsächlich kein Moralapostel mehr, auch wenn er dies weiterhin vorgibt, sondern ein eiskalter Killer, der alles umnietet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Das gibt hier nicht einmal mehr vor, intelligent zu sein - ein Weg, der nicht gefällt, aber angesichts der doch immer dümmer werdenden Ausreden für die Beteiligung der jeweiligen Opfer an den fiesen Fallenspielchen zumindest konsequent.
Fazit: Die Hauptreihe wird mit einem wesentlich geradlinigeren, nicht mehr allzu verschwurbelten Finale zu ihrem Ende gebracht. Überraschungen gibt es da keine mehr, im Grunde sind sogar die eigens aufgestellten Regeln nun nichtig - das ist zwar recht flott und ab und zu sogar spannend, aber weiterhin auch ziemlich, ziemlich dumm.
Note: 4+
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