Mit Horrorfilmen kam ich schon früh in Kontakt - und wurde mit jungen neun Jahren von "Scream" und "Halloween" förmlich traumatisiert, als ich sie mir heimlich ansah und später schlimme Paranoia schob. Etwas später, aber immer noch relativ jung, kam ich auch mit der "Final Destination"-Reihe in Berührung... und habe die ersten beiden Teile, die damals bereits erschienen waren, von Anfang an geliebt. Sie waren nicht zu gruselig, um mich vollkommen zu verschrecken, dafür aber spannend und originell genug, um mich zu packen. Und das sind sie auch noch heute, weswegen sie weiterhin zu meinen Favoriten im Bereich des Teenie-Horror zählen.
FINAL DESTINATION
Der siebzehnjährige Alex (Devon Sawa) ist mit mehreren Mitschülern und zwei Lehrkräften auf dem Weg nach Paris. An Bord des Flugzeuges nach Frankreich ereilt ihn jedoch eine Vision - er ist noch vor dem Start überzeugt, dass die Maschine in der Luft explodieren wird. Vollkommen schockiert verlässt er das Flugzeug mit sechs anderen Menschen... und wird anschließend Zeuge davon, wie das vorhergesehene Unglück tatsächlich passiert. Die sieben Überlebenden glauben sich bereits sicher, nur Alex ist überzeugt, dass der Tod selbst mit ihnen spielt und Alex seinen Plan durchkreuzt hat. Der große Meister hat jedoch bereits einen neuen Plan ausgetüftelt, um seine Rechnung zu korrigieren und schon bald schrumpft die Zahl der Überlebenden immer weiter...
"Final Destination" brachte im Jahr 2000 ordentlichen Wind in das Horror-Genre, welches bereits wieder in Sachen Originalität und Intelligenz auf dem absteigenden Ast war, nachdem es 1996 von "Scream" so tosend wiederbelebt wurde. Das Werk von James Wong, der seit 2011 als Autor und Produzent bei der beliebten Horror-Serie "American Horror Story" arbeitet, ist definitiv intelligenter und origineller als die meisten Geburten der Genre-Konkurrenz in diesem Zeitraum, was daran liegt, dass sich "Final Destination" doch einige schöne Neuerungen zugesteht - in vorderster Front sicherlich die Abwesenheit eines physischen Killers.
Einen schnetzelnden Antagonisten suchen wir hier vergebens, tatsächlich ist der Tod selbst in seiner Reinkarnation derjenige, der den Kids hier ans Leder will... was er nicht durch schnödes Eingreifen, sondern durch das Ingangsetzen einer kleinen Kettenreaktion tut, die im besten Falle am Ende zum Tod des Opfers führt. Und verdammt, was sind das nur für clever ausgedachte Todesszenarien, die man uns hier vorwirft. Im Gegensatz zu den späteren mal mehr, mal weniger gelungenen Fortsetzungen sind diese zwar noch nicht so durchgetaktet, dafür aber ungemein realistisch gehalten und entbehren einer enormen Cleverness nicht. Die Macher spielen gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer, geben uns gleich mehrere Möglichkeiten, den Tod einer Figur herbeizuführen (oder nicht herbeizuführen)... bis man sich letztlich doch eines ganz anderen Kniffes bedient. Die Spannung bezieht sich dabei weniger daraus, welcher der Charaktere wohl als nächstes das Zeitliche segnet, sondern ob überhaupt und eben vor allem wie - und was dies betrifft, macht man hier durchaus einen großartigen Job, lässt den Tod mal mit voller Wucht hereinplatzen, was uns vor Schreck aus dem Sessel fegt... oder ihn auch langsam schleichend agieren, langsam seine Pläne ausführen, bis schließlich noch einer im Grabe liegt.
Auch darüber hinaus verweben die Macher ihre cleveren Todesszenarien in eine recht originelle Geschichte - "wie" der Plan des Todes hier offengelegt wird und wie die Überlebenden schließlich versuchen, diesen erneut zu durchkreuzen, das wird sicherlich nicht jeder kommen sehen. Auch die Charaktere werden mit Herz und Verstand ausgestattet. Natürlich gibt es auch hier die gängigen Klischees, bis auf wenige Ausnahmen bewegen sich aber auch der Macho, das dumme Blondchen und der Scherzkeks in Ebenen, die der normale Horrorfilm ihnen so nicht immer zugetraut hätte. Gerade in den erstaunlich selbstreflexiven Dialogen, in denen der Sinn des Todes, des Weiterlebens und des Schicksals offengelegt wird, erreicht der Film eine erstaunliche Tiefe und gibt seinen Charakteren genügend Momente, um sich zu verändern. Die Jungdarsteller machen dabei durchaus einen soliden Job, wirken nur selten ein wenig hölzern und können die Spannung und die Angst ihrer Figuren stets glaubwürdig auf den Zuschauer übertragen. Ganz besonders sticht dabei ein intensiv spielender Devon Sawa hervor, doch auch Kerr Smith als gar nicht mal so einseitiger Schul-Bully verdient sich ein höheres Lob.
Fazit: "Final Destination" ist ein verflixt cleverer und spannender Horrorfilm, der eine originelle Geschichte und vielschichtige Charaktere aufbietet. Highlight sind nach wie vor die kreativen Todesszenarien, die bis heute als Paradebeispiel dafür dienen, dass Blut allein noch keinen guten Slasher macht... sondern dass auch, wie hier, Gehirnschmalz vonnöten ist.
Note: 2
"Final Destination" brachte im Jahr 2000 ordentlichen Wind in das Horror-Genre, welches bereits wieder in Sachen Originalität und Intelligenz auf dem absteigenden Ast war, nachdem es 1996 von "Scream" so tosend wiederbelebt wurde. Das Werk von James Wong, der seit 2011 als Autor und Produzent bei der beliebten Horror-Serie "American Horror Story" arbeitet, ist definitiv intelligenter und origineller als die meisten Geburten der Genre-Konkurrenz in diesem Zeitraum, was daran liegt, dass sich "Final Destination" doch einige schöne Neuerungen zugesteht - in vorderster Front sicherlich die Abwesenheit eines physischen Killers.
Einen schnetzelnden Antagonisten suchen wir hier vergebens, tatsächlich ist der Tod selbst in seiner Reinkarnation derjenige, der den Kids hier ans Leder will... was er nicht durch schnödes Eingreifen, sondern durch das Ingangsetzen einer kleinen Kettenreaktion tut, die im besten Falle am Ende zum Tod des Opfers führt. Und verdammt, was sind das nur für clever ausgedachte Todesszenarien, die man uns hier vorwirft. Im Gegensatz zu den späteren mal mehr, mal weniger gelungenen Fortsetzungen sind diese zwar noch nicht so durchgetaktet, dafür aber ungemein realistisch gehalten und entbehren einer enormen Cleverness nicht. Die Macher spielen gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer, geben uns gleich mehrere Möglichkeiten, den Tod einer Figur herbeizuführen (oder nicht herbeizuführen)... bis man sich letztlich doch eines ganz anderen Kniffes bedient. Die Spannung bezieht sich dabei weniger daraus, welcher der Charaktere wohl als nächstes das Zeitliche segnet, sondern ob überhaupt und eben vor allem wie - und was dies betrifft, macht man hier durchaus einen großartigen Job, lässt den Tod mal mit voller Wucht hereinplatzen, was uns vor Schreck aus dem Sessel fegt... oder ihn auch langsam schleichend agieren, langsam seine Pläne ausführen, bis schließlich noch einer im Grabe liegt.
Auch darüber hinaus verweben die Macher ihre cleveren Todesszenarien in eine recht originelle Geschichte - "wie" der Plan des Todes hier offengelegt wird und wie die Überlebenden schließlich versuchen, diesen erneut zu durchkreuzen, das wird sicherlich nicht jeder kommen sehen. Auch die Charaktere werden mit Herz und Verstand ausgestattet. Natürlich gibt es auch hier die gängigen Klischees, bis auf wenige Ausnahmen bewegen sich aber auch der Macho, das dumme Blondchen und der Scherzkeks in Ebenen, die der normale Horrorfilm ihnen so nicht immer zugetraut hätte. Gerade in den erstaunlich selbstreflexiven Dialogen, in denen der Sinn des Todes, des Weiterlebens und des Schicksals offengelegt wird, erreicht der Film eine erstaunliche Tiefe und gibt seinen Charakteren genügend Momente, um sich zu verändern. Die Jungdarsteller machen dabei durchaus einen soliden Job, wirken nur selten ein wenig hölzern und können die Spannung und die Angst ihrer Figuren stets glaubwürdig auf den Zuschauer übertragen. Ganz besonders sticht dabei ein intensiv spielender Devon Sawa hervor, doch auch Kerr Smith als gar nicht mal so einseitiger Schul-Bully verdient sich ein höheres Lob.
Fazit: "Final Destination" ist ein verflixt cleverer und spannender Horrorfilm, der eine originelle Geschichte und vielschichtige Charaktere aufbietet. Highlight sind nach wie vor die kreativen Todesszenarien, die bis heute als Paradebeispiel dafür dienen, dass Blut allein noch keinen guten Slasher macht... sondern dass auch, wie hier, Gehirnschmalz vonnöten ist.
Note: 2
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