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Ahsoka - Die erste Staffel

Das Imperium ist gefallen, der Frieden ist wieder eingekehrt. Alles könnte so schön sein, doch die erfahrene Jedi-Kriegerin Ahsoka Tano (Rosario Dawson) spürt, dass der große Konflikt noch nicht in seiner Gänze ausgestanden ist. Von einem Hinweis aufgeweckt, bricht sie in die Tiefen des Alls auf, um den verschollenen, imperialischen General Thrawn (Lars Mikkelsen) ausfindig zu machen, der nach einem Kampf mit Ezra Bridger (Esman Esfandi) zwar als tot gilt, aber womöglich doch noch lebt und finstere Machenschaften ausheckt. Um der Bedrohung Einhalt zu gebieten und den ebenfalls verschollenen Ezra womöglich aufspüren zu können, schließt sich Ahsoka mit Ezras früheren Weggefährten Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead) und Sabine Wren (Natasha Liu Boridzzo) zusammen...

Ahsoka ist eine Serie für die ganz beinharten Fans des Star Wars-Serienfranchise. Und das meine ich durchaus positiv, denn wie hier allerlei Fäden von früheren Serien und Filmen wieder aufgegriffen werden, von denen man nicht erwartete, dass diese noch mal eine solch große Rolle spielen, das ist schon ziemlich packend. Dass The Clone Wars eine enorme Wichtigkeit in der Gesamtgeschichte hatte, zeigt sich ja schon daraus, dass deren zentralste Figur hier nun eine eigene Real-Serie bekommt... obwohl sie ihren ersten, realen Auftritt ja bereits sehr überraschend in The Mandalorian hatte, wobei diese Serie hier auch klar fortgesetzt wird. Noch viel mehr als alles andere ist Ahsoka jedoch, und das hat mich wirklich überrascht, eine Fortsetzung der animierten Serie Rebels. Diese hatte ich eigentlich als gesichtet und für okay befunden abgehakt und rechnete nicht damit, dass in Zukunft noch viel mehr als lockere Anspielungen bezüglich dieser Show kommen würden. Aber ich lag falsch und ich bin sehr froh, so falsch gelegen zu haben: Ikonische Figuren wie Sabine Wren und Hera Syndulla hier erstmalig in realer Form zu sehen und endlich erleben zu können, wie ihre Geschichten nach dem Sturz des Imperiums weitergehen, hat mich sehr erfreut.
Es handelt sich hier also nicht nur um bloßen Fanservice, sondern um das sinnvolle Weitererzählen der Geschichte von Charakteren, die man in einigen Fällen fast schon wieder vergessen hatte, nun aber sehr froh ist, sie wieder dabei zu haben. Der gesamte Cast, der diese ikonischen Figuren nun spielen darf, macht seine Sache hervorragend und generell gelingt es dem Autorenteam, die Spannung stets hochzuhalten. Die Geschichte schlägt dabei hier und da vielleicht ein paar Haken zu viel, ist im Kern nämlich eigentlich wieder etwas dünn und übertreibt es ein wenig mit dem ständigen Zurückkehren und erneutem Verschwinden von zentralen Figuren. Wenn dadurch aber immer wieder richtiggehende, magische Momente zwischen den Charakteren ermöglicht werden, nehme ich diese deutlichen Schwächen durchaus in Kauf und überstehe ein paar Hänger, wenn am Ende doch wieder ein echtes Highlight wartet. Das Ende lässt einige Fragen offen, die die bald kommende zweite Staffel hoffentlich aufgreifen und verfolgen wird - alles andere wäre nämlich äußerst schade.
Auch auf optischer Ebene weiß Ahsoka zu begeistern. Wobei sind die Zeiten des gräulichen, krisseligen Looks, der auch Andor noch teilweise nicht ganz so hübsch aussehen ließ. Hier sehen wir nun ein glasklares Bild, wobei die sehr überzeugenden und spektakulären Visual Effects wirklich protzen können und zeigen, dass Serien in dieser Form mindestens genauso gut sein können wie große Kino-Blockbuster. Die Actionszenen sind dabei vor allem ein wahrgewordener Traum für die Fans der Clone Wars-Animationsserie: Man stelle sich nur mal vor, diese Actionszenen, die damals nur in animierter Form möglich waren, nun in einer Realserie zu sehen, ohne dass dabei große Abzüge gemacht werden müssen. Das Ergebnis sind spektakuläre Lichtschwert-Duelle und Raumschlachten, die in ihrer Dynamik wirklich den Atem zu rauben verstehen. In Verbindung mit den charmanten Charakter-Interaktionen und einer zumindest bei der Stange haltenden Geschichte ergibt das die bisher beste Serie aus dem Star Wars-Kosmos, die somit auch Andor noch relativ deutlich in die Schranken weist.

Fazit: Ein Fest für alle Fans der Animationsserien! Viele bekannte Figuren geben sich die Klinke in die Hand und erleben eine packende, wenn auch bisweilen etwas wirre Geschichte, bei der große Actionszenen und befriedigende Charaktermomente bis zum spannenden Finale Hand in Hand gehen.

Note: 2-



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