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Death of a Unicorn

Gemeinsam mit seiner Tochter Ridley (Jenna Ortega) reist der Anwalt Elliot Kintner (Paul Rudd) zu dem prunkvollen Anwesen seines Bosses Odell Leopold (Richard E. Grant), um mit diesem seine Finanzen durchzugehen und somit womöglich einen großen Fisch an Land zu ziehen. Doch bereits auf dem Hinweg fahren Elliot und Ridley versehentlich ein Tier an, bei welchem das Mädchen fest davon überzeugt davon ist, dass es sich dabei um ein Einhorn handelt. Elliot erlöst das verletzte Tier von seinem Leiden, doch kurz darauf erwacht dieses wieder zum Leben. Zudem stellen Vater und Tochter Veränderungen an ihren körperlichen Leiden fest, nachdem sie mit dem Blut des Einhorns in Kontakt geraten sind. Leopold und seine Familie sind daraufhin von diesem Wunder der Natur so fasziniert, dass sie sich auf die Jagd nach weiteren Tieren begeben wollen, doch ahnen sie dabei nicht, welch eine Gewalt sie damit entfesseln...

Ich mag Filme, die in ihrer Grundidee originell genug sind, um über beinahe zwei Stunden immer wieder neue Ideen loszutreten, die stets immer noch ein bisschen verrückter sind als jene davor. Und auch wenn nicht jeder Einfall hier gleich ein ganz großartiger ist und manche Ideen ein wenig im Sande zu verlaufen drohen - Death of a Unicorn ist angesichts seiner ziemlich witzigen, wenn auch völlig überzogenen Prämisse eine echte Wundertüre. Im Herzen eigentlich ein reichlich dummer Trash-Monsterfilm, dabei aber bevölkert mit allerlei schrulligen Charakteren, eine ziemlich treffsichere Kritik an die Superreichen im Gepäck und in seiner zweiten Hälfte auch noch ziemlich brutal. Wobei man konstatieren muss, dass Splatter-Fans angesichts manch einer sehr harten und ebenso übertriebenen Szene zwar feiern werden, die Computereffekte aber ziemlich mau aussehen. Da der Film zu großen Teilen in der Düsternis spielt, fallen einige schwache CGI-Tricks zwar weniger auf, dafür sehen digitale Bilder bei Tageslicht oftmals richtiggehend schrecklich aus... wobei man natürlich dazu sagen muss, dass das Budget mit nur 15 Millionen Dollar da ohnehin keinerlei Wunder bewirken kann.
Trotz des kleineren Budgets konnten dafür aber allerlei prestigeträchtige Stars gewonnen werden. Komödien-Spezialist Paul Rudd und Wednesday-Star Jenna Ortega sind in den zentralen Rollen noch für die meiste Bodenständigkeit gut, wobei ihre komplizierte Familienbeziehung in einigen Momenten auch noch etwas fürs Herz hat. Während Rudd dabei eher blass bleibt, zeigt Ortega wie gehabt, dass sie selbst in eher oberflächlichen Monsterfilmchen noch mit einer enormen Ausstrahlung aufwarten kann. Deutlich erinnerungswürdiger agieren aber die vollkommen entrückten Nebenfiguren. Schon der als persönlicher Diener der reichen Familie herrlich ironisch auftretende Anthony Carrigan macht dabei sehr viel Laune. Als regelrechter Szenendieb erweist sich aber Midsommar-Star Will Poulter, von dem wir zwar wissen, dass er auch in Komödien viel Eindruck hinterlassen kann, der mit seiner völlig freigedrehten Performance aber regelmäßig echte Lachsalven auslöst. Stets in Badeshorts herumlaufend und dabei allerlei Nonsens von sich gebend, bei dem man nie weiß, was für eine dämliche Idee diesem muskelbepackten Schnösel als nächstes in den Sinn kommt, ist diese Figur ein echtes Abenteuer wie in einem eigenen Film. Da bleiben dann sogar Tea Leoni und Richard E. Grant als ätzendes Möchtegern-Healthcare-Pärchen trotz allerlei spaßiger Seitenhiebe zurück.
Die gesamte Handlung ist dabei an und für sich zwar ziemlicher Blödsinn, hat aber auch niemals das Ziel, über den bloßen Unterhaltungsstandard hinauszugehen und schlägt sich in diesem dann ziemlich gut. Bei einer Laufzeit von rund 108 Minuten gibt es keinerlei Hänger zu beklagen und man bemüht sich sogar um eine Art von Mythologie rund um die gar nicht so netten Einhörner, auch wenn diese im späteren Verlauf eigentlich immer egaler wird. Die Seitenhiebe rund um die viel teuflischeren Menschen und die persönlichen Konflikte, die angesichts eines historischen Fundes ausgefochten werden müssen, sind zwar ebenso vorhersehbar, treffen dabei aber immerhin die richtigen Feindbilder. Und auch in Sachen Bildgestaltung macht sich dieser sonst eher kleine Film ziemlich gut und kann besonders das prunkvolle Haus der Familie Leopold, welches sich beinahe in ein symmetrisches Labyrinth zu verwandeln scheint, stimmungsvoll abfilmen. Das macht das große Finale, wenn sowohl Einhörner als auch Menschen schließlich richtig freidrehen und sowohl rotes als auch violettes Blut in regelrechten Strömen fließt, auch zu einem optischen Vergnügen. Wer sich aber gruseln will, ist im falschen Film - Death of a Unicorn ist zuvorderst eine Horror-Komödie und kein Schocker, was diesem verrückten Treiben jedoch auch sehr gut steht und seinen eigenen Charme unterstreicht.

Fazit: Mit einigen schmissigen Ideen, herrlich-verrückten Nebenfiguren und einer stimmungsvollen Optik überzeugt dieser trashige, aber niemals dumme Monsterfilm, der zudem auch noch in Sachen Humor oft ins Schwarze trifft. Negativ fallen die teils arg schlechten Computereffekte sowie einige Einfälle, die letztendlich mau fallengelassen werden, auf, doch wird der Unterhaltungsfaktor von solcherlei Fehltritten nie ernsthaft beeinflusst.

Note: 3+



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