Nachdem Clone Wars zu Zeiten der heiß diskutierten Prequel-Trilogie spielte und Rebels den Charme der Original-Trilogie in einer Animationsserie verpackte, erschien es nur logisch, auch noch eine weitere Serie zu machen, die sich besonders den von Fans sehr kritisch beäugten Sequels widmen würde. Dies geschah im Jahr 2018 mit der Veröffentlichung von Resistance, einer Serie, die ein paar Monate vor Das Erwachen der Macht und somit dem ersten Auftritt der neuen Hauptfigur Rey spielt. Im direkten Vergleich mit den Quasi-Vorgängern erreichte Resistance aber keinesfalls den gleichen Kultstatus und wurde bereits nach zwei Staffeln wieder beendet. Keine guten Vorzeichen, aber ich wollte mich dennoch selbst davon überzeugen, ob diese Animationsserie etwas kann. Wie gehabt bespreche ich für diese animierte Show beide Staffeln in einem Beitrag, bevor ich demnächst mit den Real-Serien rund um The Mandalorian zu den üblichen Posts übergehe und dabei jede Season einzeln bespreche. Zuvor hat mir Resistance aber teilweise ein bisschen Enthusiasmus geraubt...
Staffel 1: Eine neue Star Wars-Animationsserie bringt auch einen neuen Animationsstil mit sich, an den man sich erstmal gewöhnen muss, so scheint es das Gesetz dieses Franchise zu wollen. Die Animationen sind diesmal deutlich näher an jenen der Serien aus dem Marvel Cinematic Universe angelehnt, doch fehlt es ihnen oft an Details, weswegen viele der Charaktere vor allem um die Nasenpartie herum äußerst merkwürdig aussehen. Man gewöhnt sich diesmal aber recht schnell daran, da vor allem die Umgebungen und die rasanten Actionszenen gut gelungen sind. Auf der reinen Handlungsebene gibts dafür wenig Außergewöhnliches anzumerken, denn wir befinden uns hier über weite Strecken wieder in einer Kinderserie, deren Konflikte und Plots sehr geradlinig und bisweilen gar stumpf daherkommen. Da passt dann auch der neue Hauptcharakter namens Kaz gut rein, der mit seiner ständig hyperventilierenden, tollpatschigen Art furchtbar an den Nerven zehrt. Die Nebenfiguren kommen da deutlich besser weg, doch fehlt es auch ihnen an Tiefe. In einundzwanzig Folgen kommt der Plot stets nur langsam voran, die Referenzen an die Sequel-Trilogie sind eher rar gesät und wirklich bedrohlich wird es erst gegen Ende. Dann sehen wir aber immerhin einige Episoden, die trotz der eher mauen Handlung durchaus spannend und spektakulär daherkommen. Natürlich stellen sich dabei aber deutliche Gewohnheitseinstellungen ein, denn der "neue" Feind rund um die Erste Ordnung ist eben doch nur ein faules Wiederkäuen des Imperiums aus der Original-Trilogie, weswegen uns bezüglich des Kampfes gegen das Böse und die aufkeimende Rebellion rein gar nichts Neues erzählt wird. Dieses Problem liegt aber natürlich auch schon in den Kinofilmen begründet und wird dementsprechend in diese Serie herübergetragen. Wer sich daran nicht stört und den oftmals kindischen Ton goutieren kann, bekommt erneut eine solide Serie aus dem Star Wars-Kosmos, welcher der Sequel-Trilogie aber bisher kaum etwas Relevantes beipflichten kann und dementsprechend ziemlich flach daherkommt. Note: 4+
Staffel 2: Resistance gelingt es mit seiner zweiten (und auch bereits finalen) Staffel leider nicht, sich zu steigern. Tatsächlich stellt sich spätestens jetzt eine gewisse Ermüdung ein, da die dramaturgischen Muster von anderen Star Wars-Serien hier nur noch wiederholt werden. Die Bedrohung durch die Erste Ordnung ist ohnehin eine recht schale Kopie und genügt hier dazu, stets sehr ähnliche Missionen und Gefahren aufzubauen. Wie oft Kaz und seine Freunde durch feindliche Raumschiffe schleichen, um dort irgendwas oder irgendwen zu finden, mag ich kaum noch zählen und die Serie findet kaum gute Ideen, um diese Muster zu variieren. Auch Kaz bleibt als Held der ganzen Nummer weiterhin nervig. An einer prägnanten Stelle sagt einer seiner Mentoren, dass der junge Pilot mittlerweile an seinen Aufgaben gewachsen und nicht mehr der Tollpatsch sei, den er am Anfang seiner Reise darstellte. An diesem Moment konnte ich bloß den Kopf schütteln, denn gefühlt agiert Kaz hier noch nervtötender als zuvor. Die Nebenfiguren agieren weitestgehend ruhiger, bekommen darüber hinaus aber ebenfalls keine neuen Seiten zugestanden und werden in maßlosen Füller-Episoden mit den wöchentlichen Bedrohungen konfrontiert. Auch das Finale ist diesmal, da wir solcherlei nun schon viel zu oft gesehen haben, eher schwach auf der Brust. Zudem merkt man, dass die Macher der Serie eigentlich auf mehr Staffeln hingearbeitet hatten, weswegen Resistance nicht nur lange ohne klares Ziel dahindümpelt, sondern ebenso auch endet. Da die Fans die Serie zudem nur mit einem Achselzucken aufnahmen, bleibt abzuwarten, ob sie in den kommenden Inhalten der Sternensaga überhaupt noch mal relevant wird. Ich vermute, dass dem nicht so sein wird, weswegen man Resistance höchstwahrscheinlich als reichlich unnützes und nur selten unterhaltsames Beiwerk der Kino- und Serien-Saga abhaken kann, um sich nun auf größere Dinge zu freuen. Note: 4
Und diese kommen ja nun, wie ich hoffe. Nach drei Animationsserien darf ich als Nächstes nun endlich in die erste, große Real-Serie aus dem Star Wars-Kosmos einsteigen. Und da The Mandalorian in seinen drei Staffeln als großes Zugpferd der Reihe gilt, welches die Fans der Reihe fast einhellig umjubelten, freue ich mich darauf... bevor es anschließend mit The Bad Batch ja schon wieder in den Animationssektor gehen wird. Über allerlei Abwechslung bei den Serien kann ich mich derzeit zumindest keinesfalls beklagen, weswegen die Sternenkriegs-Saga mittlerweile als echte Wundertüte voller Überraschungen gut ist - in positiver und negativer Hinsicht.
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