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Star Wars: The Clone Wars

Die Klonkriege toben in der Galaxis. Im Eifer des Gefechts versucht der hinterlistige Count Dooku, seine Reihen zu verstärken und heckt dabei einen finsteren Plan aus. Er lässt den Sohn des Hutten-Anführers Jabba entführen, in der Hoffnung, dass Jabba sich mit der Suche nach dessen Rettung an die Jedi wenden wird. Dooku hofft, dass die Jedi dabei scheitern, damit Jabba sich in seiner Wut ihm selbst anschließen und so seine Armeen verstärken wird. Tatsächlich wird Anakin Skywalker mit der Rettung des kleinen Hutten beauftragt, wobei er jedoch bereits ahnt, dass er dabei in eine Falle laufen wird. Anakin erhält bei seiner Mission zudem unverhoffte Unterstützung: Die junge Ahsoka soll sein neuer Padawan werden und bei dem Jedi in die Ausbildung gehen. Auch wenn Anakin erst nicht wirklich begeistert von seiner neuen Gefährtin ist, erkennt er bald, dass sie ihm eine große Hilfe werden könnte... sofern sie sich nicht zu ungestüm gibt.

Ganz im Gegensatz zum Marvel Cinematic Universe bin ich bislang nur recht halbherzig in das große Universum von "Star Wars" eingetaucht. Ich habe bisher nur alle elf Kinofilme gesehen (die meisten von ihnen auch mit großer Freude), aus Ehrfurcht vor dessen Größe aber sämtliche Serien außer Acht gelassen. Und das möchte ich nun ändern, indem ich alle Serien nachhole, die nach der Übernahme von Disney noch zum offiziellen Kanon gehören. Eine wahre Mammutaufgabe, die da vor mir liegt und vor der ich mich lange gedrückt habe, bis zahlreiche "Star Wars"-Fans unter meinen Freunden aber nachdrücklich dazu rieten, diese endlich anzugehen. Die größte Herausforderung lag für mich bei der "Clone Wars"-Serie, die 2008 ihren Anfang nahm und letztendlich über sieben Staffeln und über mehr als 130 Folgen lief. In der Furcht, dass mir der cartoonige Ansatz der Show nicht liegen würde, habe ich den Schritt nie gewagt und deswegen auch alle anderen Serien außer Acht gelassen, da diese ja immer wieder aufeinander aufbauen sollen. Und nun habe ich es einfach versucht und bin überzeugt, bis zum Ende durchzuhalten, denn der als Pilot der Serie fungierende Kinofilm "The Clone Wars" war zumindest nicht so mies, wie es viele Kritiken haben vermuten lassen.
Dabei war ich anfangs noch reichlich ernüchtert, denn der extrem detailarme, bisweilen gar richtig hässliche Animationsstil schreckte mich erstmal ab. Kantige Figurenmodelle, kaum Details in den Hintergründen und teilweise ziemlich hakelige Bewegungsanimationen - abgesehen von einigen feinen Lichteffekten sieht das Ganze wirklich nicht schön aus. Und auch wenn man sich an diesen Stil, der wohl vor allem Kinder rund um die zehn Jahre ansprechen sollte, innerhalb der anderthalb Stunden Laufzeit gewöhnt, mag das echte "Star Wars"-Feeling angesichts dieser etwas billigen Optik höchstens halbherzig aufkommen. Da ändern auch die bekannten, deutschen Synchronsprecher*innen, die Anakin, Obi-Wan und Co. wieder ihre Stimmen leihen, und die erneute Verwendung von John Williams' ikonischen Melodien nichts. Wenn man diese Qualität mit anderen Animationsfilmen vergleicht, die im selben Jahr erschienen (wie beispielsweise Pixar's "Wall-E"), kann man das leichte Frösteln kriegen. Vor allem, da "Star Wars" auch damals eine gigantische Marke war, die zwar offiziell im Kino als beendet galt, aber dennoch etliche Millionen Fans rund um den Erdball besaß. Da wäre etwas mehr Freude an der Technik doch schön gewesen.
Auf Handlungsbasis sucht sich der Film aber immerhin, wie der Titel bereits suggeriert, ein Fleckchen innerhalb der Kino-Reihe aus, deren Lücken man gerne gefüllt sieht. Die Klonkriege waren ja meist nur eine Randnotiz innerhalb der damals erschienenen, sechs Haupt-Kinofilme, weswegen es spannend klang, die Lücke von drei Jahren, die zwischen "Angriff der Klonkrieger" und "Die Rache der Sith" lagen und in denen diese gewaltigen Auseinandersetzungen ja tobten, gefüllt zu sehen. Leider erzählt "The Clone Wars" auf der Handlungsebene nicht viel und setzt eher auf optisch einigermaßen eindrucksvolle, aber mit der Zeit ermüdende Dauer-Action. Die Figuren haben dabei nicht viel zu sagen und es bleibt zu hoffen, dass die Serie in ihrer langen Laufzeit da noch etwas ausbessert und vor allem den neuen Charakteren etwas mehr Fleisch auf die Knochen packt. Besonders auf die junge Ahsoka bin ich dabei neugierig, auch wenn ihre Figur, da sie in den Kinofilmen sonst nie erwähnt wurde, nachträglich vielleicht ein paar Probleme bereiten könnte... denn wenn sie so wichtig ist, wieso wurde sie später von Anakin nie benannt? Doch das sind Dinge, die zumindest für mich noch in der Zukunft liegen - nach diesem etwas chaotischen, aber nichts desto trotz auch irgendwie charmanten Animationsausflug bin ich durchaus bereit, mich noch überraschen zu lassen. Also auf geht's zu 133 (!!!) Folgen "The Clone Wars". Man stehe mir bei.

Fazit: Es ist sehr viel los in diesem filmischen Startpunkt für die "Clone Wars"-Serie. Der reichlich hässliche Animationsstil und der Fokus auf sehr ermüdende Daueraction sorgen aber nicht für Begeisterung. In diesem Brimborium finden sich dennoch immer wieder charmante Momente, die aufzeigen, dass die folgende Serie durchaus Potenzial besitzt, wenn sie hin und wieder zur Ruhe kommt und wirklich etwas von Relevanz erzählen will.

Note: 4+



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