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In 80 Tagen um die Welt (2004)

Die Geschichte über einen Wissenschaftler, welcher den kompletten Globus in achtzig Tagen umkreist, hat ja schon mehrfach in den Medien für viel Freude gesorgt... deswegen war es wohl in der Zeit der heutigen Technik nur eine Frage der Zeit, bis man die Story mit optischen, neuen Highlights mit einem Remake bedenken würde. Dass diese nun als harmloser Film für jüngere Zuschauer daherkommt, der mehr Slapstick und Albernheiten als Gelegenheiten zum Staunen bietet, ist dann zwar etwas schade, aber immerhin gerät der Film zumindest auf einigen Strecken relativ unterhaltsam.

IN 80 TAGEN UM DIE WELT


London, Ende des 19. Jahrhunderts: Lau Xing (Jackie Chan) hat soeben die Bank von England überfallen, um dort einen wertvollen Jade-Buddha zu entwenden, dem er seinem Volk zurückgeben will, von denen er entwendet wurde. Auf der Flucht vor der Polizei trifft Xing auf den Wissenschaftler und Erfinder Phileas Fogg (Steve Coogan), welcher seinen Mut und seine Intelligenz beweisen möchte, indem er die Welt in 80 Tagen umrundet. Xing schließt sich ihm an, um den Gesetzeshütern zu entkommen. Die beiden werden jedoch von finsteren Menschen verfolgt, welche den Jade-Buddha zurückhaben möchten... doch Xing, Fogg und die ebenfalls bald zum Trupp stoßende Künstlerin Monique (Cecile de France) sind ihnen stets einen Schritt voraus.

Die Geschichte bietet sich als Action-Blockbuster doch mehr als an: Eine Reise um die ganze Welt in all ihrer schillernden Pracht, in einem Film... das muss doch was werden. Warum sich die Macher hier nun jedoch für eine unglaublich laute, anstrengende und vor Slapstick überbordende Variante entschieden, die für jeden, der älter als 12 ist, nur schwer zu ertragen ist, das entzieht sich dann doch ein wenig meinem Verständnis... denn was für ein Potenzial hat da doch geschlummert! Anstattdessen holt man Jackie Chan an Bord, der sich in einigen tatsächlich spaßigen und natürlich grandios choreographierten Kampfsequenzen ordentlich prügeln darf, dabei sogar einige Lacher hervorruft und unterhält... dies passt nur gar nicht zum Rest der Geschichte, der außerordentlich bieder, harmlos und auch sehr, sehr dumm daherkommt. Natürlich möchte der Film nicht mehr sein als kurzweilige Unterhaltung, dies wird jedoch nicht mit den ständigen, quasseligen Dialogen, den alle fünf Minuten auftauchenden Prügel- und Actionszenen (auch wenn jede einzelne noch so nett gemacht sind, in der Masse nerven sie) und der halbgaren Geschichte erreicht. Sie alle sind also hinter diesem Buddha her, damit es für die kleinen aber nicht zu schwierig wird, werden all diese Strapazen schön nacheinander abgefertigt, damit hier auch keiner den Überblick verliert... und um dies nochmal auszumerzen, werden die einzelnen Dilemmas auch immer wieder im gesprochenen Wort wiederholt, was irgendwann schrecklich ermüdet. Die Zuschauer sind schon nach gut einer halben Stunde voller Trubel, Schwubel und Geschrei halb taub geschossen, was danach kommt, ist für die Kleinen dann sicherlich eine nette Abenteuergeschichte, die jedoch unglaublich frei ist von allem, was dieses Genre eigentlich bieten sollte: Charme, Staunen, cleverem Witz, Abwechslung und Spannung. Jackie Chan weiß über all diese Schwächen mit einer ironischen und gewitzten Performance hinwegzutäuschen, während Steve Coogan blass bleibt... und für die Besetzung der französischen Schauspielerin Cecile de France gehören die Caster nachträglich gerügt. Mit einer unglaublichen nervigen, extrem chargierenden, ständig hyperaktiv brabbelnden Darstellung prägt sich diese "Mimim" wohl noch für lange Zeit negativ ins Gedächtnis ein... auch wenn sie dabei irgendwie zum unglaublich bunten, hektischen Rest passt, der nach einer Zeit auch nur noch nervt. Aber immerhin muss man sagen: Einige Einzelszenen sind tatsächlich fabulös, der Soundtrack ist recht schmissig, es gibt tatsächlich gar nicht mal so wenige funktionierende Lacher (die meisten gehen aufs Konto von Chan) und die Cameos von Hollywoods zweiter Riege sind immer wieder so herrlich doof, dass sie schon wieder charmant sind. Hier geben sich Arnold Schwarzenegger, Jim Broadbent, Kathy Bates, Owen Wilson und viele weitere die Klinke in die Hand und sorgen für einiges an Freude. Das macht den Film dann doch noch einigermaßen sehenswert, insgesamt ist aber dennoch zu anstrengend, zu laut, zu hektisch, zu blöde. Ich hoffe auf ein erneutes Remake, dass der abenteuerlichen Geschichte in allen Maßen gerecht wird.

Note: 4+


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