Vier Jahre nach dem zwiespältig aufgenommenen zweiten Teil der "Jurassic Park"-Reihe kam der dritte Teil in die Kinos... warum auch aufhören, wenn die Dinos noch immer genügend Geld in die Kassen spielen? Der Weggang von Steven Spielberg als Regisseur, der nur noch als Produzent mit an Bord vor und auch das Fehlen einiger wichtiger, mit der Reihe verbundener Darsteller, führte jedoch dazu, dass Teil 3 zwar ein erfolg wurde, aber weit hinter seinen Vorgängern zurückblieb. Wobei das natürlich alles wieder schnödes Gerede ist, denn immerhin ist dieser ein Stückchen besser als sein direkter Vorgänger...
JURASSIC PARK 3
Dr. Alan Grant (Sam Neill) hatte nie wieder vor, eine der beiden von Dinosauriern beheimateten Inseln zu betreten. Als das abenteuerlustige Ehepaar Paul (William H. Macy) und Amanda Kirby (Tea Leoni) jedoch ihr Scheckbuch zückt und Grant dazu überredet, bei einem Rundflug über der Isla Sorna als Informationen gebender Führer dabei zu sein, gibt es für den Paläontologen kein Halten mehr. Gegen Grants Willen landet das Paar jedoch auf der Insel und beichtet, dass vor acht Wochen ihr Sohn Eric (Trevor Morgan) auf dem Eiland verloren ging... sie wollen ihn nun suchen. Doch die gefräßigen Saurier haben bereits die Fährte der Menschen aufgenommen.
Noch mehr als im zweiten Teil pfeift "Jurassic Park 3" von Anfang an auf irgendeine Art der ausgefeilten Handlung. Keine zwanzig Minuten dauert es, bis das siebenköpfige Team auf der Isla Sorna gelandet ist und kaum zwei Minuten später kommt auch schon der erste Fleischfresser mit ordentlich Appetit vorbei. Ab jetzt wird die Story vollständig über Bord geworfen, anstattdessen wird die sich immer weiter verkleinernde Gruppe einfach von einer Dinosaurierattacke in die nächste geworfen, ein ständiges Rennen, Verstecken und Schreien, bei dem nur selten mal ein paar Minuten zum Luftholen eingeplant werden. Gut, dass die Hatz nach anderthalb Stunden auch wieder vorbei ist, denn viel länger hätte man sich diesem Overkill an verschiedenen Dinosauriern und ihren ständigen Attacken auf die fix flüchtenden Menschen auch nicht aussetzen können... im Rahmen dieser Laufzeit gerät "Jurassic Park 3" dann aber überraschend unterhaltsam. Im Gegensatz zum zweiten Teil, der sich größer machte, als er letztendlich war und sich nur mit Mühe und Streckung zu zwei Stunden Laufzeit aufplustern konnte, möchte Teil 3 gar keinen Anspruch erregen. Da gibts eine Insel mit freilaufenden Dinosauriern, eine Gruppe Menschen, die dort strandet... was braucht man da denn noch für eine Story? Intensiv spannende Sequenzen, wie sie das meisterhafte Original alle paar Minuten bot, gibt es hier natürlich nicht, aber immerhin ist das ganze unterhaltsam genug, um einigermaßen bei der Stange zu halten und auch visuell wird besonders mit den Angriffen des mächtigen Spinosaurus und einer Szene, in der fiese Flugsaurier angreifen, einiges geboten. Ja, das sieht alles sehr gut aus, der Soundtrack ist erneut wunderbar... aber natürlich ist das alles auch sehr dumm. Logikfehler gibt es en masse, auf irgendeine Art der Entwicklung der Charaktere wird permanent gepfiffen, einige von ihnen bekommen kaum zwei Sätze ab, bevor sie bereits dahingerafft werden. Zudem werde ich es den Machern nie verzeihen können, dass sie den grandiosen Tyrannosaurus (der König der Dinos, welcher im Original für eine der intensivsten Szenen verantwortlich zeigte) so verdaddeln, nur um dem visuell einwandfreien, aber nicht annäherend so beeindruckenden Spino die Leinwand zu überlassen. Auch die Raptoren wirken in ihren Auftritten nur mehr pflichtschuldig, aber nicht mehr bedrohlich. Generell scheint alles in "Jurassic Park 3" dem Abhaken einer Checkliste gleichzukommen. Große, gefährliche Dinos jagen Menschen? Check. Kleine, clevere Dinos jagen auch nochmal Menschen? Check. Neue Dinos? Check. Friedliche Dinos grasen im Sonnenuntergang? Check. Kind in Gefahr? Jo. Ein paar wenige, bekannte Gesichter? Jap. Namhafte, unterforderte Darsteller? Auch dabei, wobei besonders Tea Leoni mit ihrer überzogenen Darstellung schrecklich nervt. Aber ist doch egal, auch wenn man die Schienen, auf denen wir fahren, schnell sieht, es ist unterhaltsam, auch wenn es schade ist, dass aus einem solch intelligenten, wegweisenden Blockbuster wie "Jurassic Park" nun mit einfältigen Blockbustern, die nur noch ein "Mehr, Größer, Schneller" kennen, ohne auf eine Geschichte zu achten, Profit gemacht wird. Solang das wie hier aber Spaß macht, ist es okay. Und vielleicht bringt der nun endlich kommende "Jurassic World" die Reihe ja auch wieder auf wirkliche Hochtouren.
Note: 3
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