Direkt zum Hauptbereich

Breaking Bad - Die zweite Staffel

Immer wieder als beste Serie aller Zeiten bezeichnet war es auch für mich nur eine Frage der Zeit, bis ich mich endlich an "Breaking Bad" heranwagen würde. Nach den ersten sieben Folgen, beziehungsweise der ersten Staffel, war ich trotz guter Qualität ein bisschen ernüchtert und hoffte, dass die Serie folgend noch etwas zulegen würde. Mit der zweiten Season hat sie dies tatsächlich auf recht beeindruckende Weise getan.

BREAKING BAD - SEASON 2


Walter White (Bryan Cranston) und Jesse Pinkman (Aaron Paul) lassen sich mit dem gefährlichen Hochkriminellen Tuco (Raymond Cruz) ein, um ihren Stoff unter die Leute zu bringen. Dies geht jedoch nach hinten los und der Gangster holt zu einem vernichtenden Schlag aus. Unterdessen hat Walter noch immer mit seiner Krebserkrankung zu kämpfen und ist überfordert damit, seine kriminellen Geheimnisse vor seiner Frau Skyler (Anna Gunn), seinem Sohn Walter Junior (RJ Mitte) und besonders seinem Schwager, dem DEA-Beamten Hank (Dean Norris) zu verstecken...

Ja doch, nachdem die Einführung der wichtigsten Figuren und der ersten Handlungsstränge mit der ersten Staffel erfolgt ist legt Season 2 ziemlich schnell an Fahrt zu. Die Handlung ist vertrackter und durchgehend spannender, es gibt ein paar wirklich clevere und unvorhersehbare Wendungen und es tritt endlich das Gefühl auf, welches man bei jeder guten Serie hat: Gar nicht mehr aufhören wollen, alle Folgen schnell hintereinander zu gucken, da man immer wissen möchte, wie es nun weitergeht. Dabei bewegt sich "Breaking Bad" mittlerweile auch auf dem Level von ziemlicher Originalität und macht es sich nicht mit tumben Klischees einfach, nimmt seine Charaktere und deren Handlungen anstattdessen angenehm ernst, sodass sie wie aus dem echten, ungeschönten Leben herausgeschnitten wirken. Da kommen einfache, private Probleme mit den kriminellen Sackgassen zusammen und ergeben ein wirklich spannendes, gut geschriebenes Werk, welches fesselt, teilweise bewegt und ab und an auch mal für Humor sorgt: Eine gute Mischung! Bryan Cranston ist als Walter White erneut schlichtweg genial und reißt sämtliche Szenen mit einer Präsenz an sich, die man ihm einige Jahre zuvor wohl kaum zugetraut hätte. Doch diesmal kommen auch die restlichen Darsteller zu ihrer Blüte, so gibt Aaron Paul diesmal eine richtig starke Vorstellung ab, Anna Gunn wirkt als Walts Ehefrau Skyler merklich lockerer und sogar Betsy Brandt, die erst als extrem nerviger, überzogener Charakter vorgestellt wurde, bekommt hier angemessenen Tiefraum, der hilft, die Figur besser zu verstehen. Einzig der wunderbare Dean Norris, der als Hank die wohl interessanteste und sympathischste Figur verkörpert, bekommt leider weniger Zeit, um zu glänzen. Wenn er aber auftritt, dann sind seine Szenen immer ganz große. Es gibt aber auch kleinere und größere Ärgernisse in der zweiten Staffel von "Breaking Bad", die zwar nicht verhindern, dass das Schauen der Serie sehr gute Unterhaltung bietet, die aber ab und an etwas sauer aufstoßen. So ist es verwunderlich, dass die mit 13 Folgen nicht gerade überlange Season doch einige Füllerepisoden einbaut und erneut einige Nebenhandlungen auswalzt, was besonders in den ersten Folgen zu einigen Längen führt. Außerdem werden einige der "Geheimnisse" letzten Endes schlichtweg viel zu klein und uninspiriert aufgelöst (Stichwort: Teddybär im Pool), was die Erwartungshaltung untergräbt und für einige enttäuschte Gesichter sorgen dürfte. Nichtsdestotrotz ist "Breaking Bad" für mich nun wirklich interessant geworden und trotz einigen Schwächen wirklich spannende und tiefgründie Unterhaltung mit grandios geschriebenen und gespielten Charakteren. 

Note: 2-




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se