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Star Trek (2009)

J.J. Abrams nimmt sich so einigen großen Herausforderungen an in letzter Zeit: Er war einer der kreativen, leitenden Köpfe hinter der TV-Sensation "Lost", welche ich noch immer als wohl beste Serie aller Zeiten ansehe und die ganze Welt wartet mittlerweile gespannt auf den neuen "Star Wars"-Film, den Abrams, der George Lucas ablöste, im Dezember in die Kinos bringt und damit in gigantische Fußstapfen tritt. 2009 ging er jedoch ein ähnliches Wagnis ein, als er der führende Regisseur des "Star Trek"-Reboots war... ein Franchise, das wohl eine ähnlich große Fanbase besitzt. Und obwohl er wohl wusste, dass er sich bei den Fans mit Argusaugen keine Fehler leisten sollte, ging er dennoch einige erfreuliche Wagnisse ein.

STAR TREK


James Tiberius Kirk (Chris Pine) ist ein egoistischer Macho, welcher sich gerne prügelt und mal einen über den Durst trinkt... bis Admiral Christopher Pike (Bruce Greenwood) Kirk auf- und ihm in Erinnerung ruft, dass sich sein Vater George (Chris Hemsworth) einst in einer gigantischen Schlacht opferte, um seine damalig schwangere Frau und somit auch Kirk selbst zu retten. Pike schlägt Kirk vor, der Sternenflotte beizutreten, was dieser dann auch überraschend tut und dort für einiges an Furore sorgt, als er mehrfach mit einem vulcanischen Commander namens Spock (Zachary Quinto) aneinandergerät. Unterdessen plant der bösartige Captain Nero (Eric Bana) Rache für die Vernichtung seiner Rasse, die offensichtlich von Spock ausging und zieht gegen die Enterprise, auf der nun auch Spock, Pike und Kirk angestellt sind, in den Kampf...

Ich bin eigentlich nie ein großer Fan von Weltraum-Abenteuern gewesen. "Star Wars" habe ich erst spät kennen und lieben gelernt (zumindest die Original-Trilogie) und ich habe vor dem großen Reboot von 2009 noch nie auch nur irgendwas von "Star Trek" gesehen, sodass dieser Ausflug in die Welt von Kirk, Spock und Co. mein erster war. Zum Glück hat Abrams diese Geschichte so konzipiert, dass Neulinge ihr problemlos folgen können und damit auch ihren Spaß haben, indem er die Anfänge erzählt, in denen sich die Crew der Enterprise zum ersten Mal zusammenfindet. Sogenannte "Trekkies", die größten und langjährigsten Fans der Serien und Filme, werden durch all die Anspielungen wohl noch mehr Spaß haben, aber auch als Anfänger kommt man hier auf seine Kosten. Die Story ist sicher alles andere als tiefgründig, die wenigen dramatischen Elemente werden in kurzen und knappen Szenen schnell abgearbeitet, sodass der Spaß im Vordergrund steht. So entwickelt sich die Geschichte auch einigermaßen vorhersehbar, durch die sympathischen Charaktere, die hervorragenden Spezialeffekte und jede Menge Witz werden diese Mankos jedoch ausgeglichen. Besonders die erste Hälfte, in welcher Kirk zur Sternenflotte kommt und in welcher schließlich im Mittelteil des Films eine lange, grandiose Actionsequenz abgefeuert wird, die mit optischen Highlights nur so um sich wirft, macht Laune, bevor ein zwar cleverer, aber für Neulinge doch etwas überflüssiger Handlungsstrang einkehrt, der zwar wichtig ist, um alteingesessene Fans nicht allzu sehr zu verärgern, der aber doch ein wenig Tempo aus der Sache rausnimmt, bevor es dann zum krachenden, aber leider etwas zu kurzen Finale kommt. Bis dahin hat man sich aber wirklich nicht gelangweilt, sich an den protzenden Effekten erfreut und mit den zwar recht glatten, aber wirklich Sympathie entfachenden Charakteren sogar mitgefiebert. Die Schauspieler treten hier natürlich in große Fußstapfen, umso erfreulicher, dass besonders Chris Pine als junger Kirk und Zachary Quinto als junger Spock zu überzeugen wissen, sich die bekannten Rollen gut neu zu eigen machen und ihre eigene Präsenz aufkeimen lassen, ohne sich zu groß an die Vorbilder anzulehnen... im direkten Vergleich legt aber der kürlich verstorbene Leonard Nimoy, der hier einen gewichtigen Gastauftritt besitzt, noch mehr Kraft an den Tag. Unter den Nebenrollen gefallen besonders Zoe Saldana und Antony Yelchin, während Komik-Kanone Simon Pegg leider etwas wenig Leinwandzeit abbekommt und Eric Bana als Bösewicht blass bleibt... wohl auch, weil ihm das Skript da keinen großen Gefallen tut. Insgesamt ein sehr launiger Action-Blockbuster ohne viel Tiefen, dafür aber mit viel Spektakel. Trekkies dürfen aufgrund der Detailvielfalt dann sicher noch in den Bereich einer guten Zweier-Note gehen.

Note: 3+




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