All die Menschen, die sich gerne im Klatsch und Tratsch verlieren, lästern immer wieder gerne über Tom Cruise. Über seine unausstehlichen Austitscher in der Öffentlichkeit, über seine grausigen Scientology-Promotions und private Exzesse. Seine Filme gucken sie dennoch alle und warum? Weil Cruise eben nach wie vor ein sehr guter Schauspieler und ein phänomenaler Action-Held auf der Leinwand ist. Was interessieren mich die privaten Fehltritte eines Stars, wenn er mich in seinen Filmen unterhält? "Knight and Day" beweist dies aufs neueste, auch wenn es diesmal kein wirklich gelungener Film geworden ist.
KNIGHT AND DAY
Als June Havens (Cameron Diaz) am Flughafen, auf dem Weg zur Hochzeit ihrer kleinen Schwester April (Maggie Grace), zufällig auf den gutaussehenden und charmanten Roy Miller (Tom Cruise) trifft, denkt sie sich noch nicht viel dabei. Mitten auf dem Flug entpuppt sich Miller jedoch als von korrupten FBI-Agents verfolgter Profikiller, welcher hintergangen wurde und nun gejagt wird. Mit June als zwischen die Fronten geratene Zivilistin stürzt sich Miller in eien Jagd über den halben Planeten, um seine Verfolger auszustechen...
Regisseur James Mangold liefert mit "Knight and Day" im Grunde genau das ab, was man nach der Sichtung der Trailer erwarten durfte: Ein flottes, gutaussehendes Filmchen mit viel Action und Witz, welches man in Sachen Story und Logik keinesfalls hinterfragen sollte. Die Geschichte selbst ist so mickrig, dass kaum, wenn der Film sich mal herablässt, in der zweiten Hälfte kurz das Tempo rauszunehmen, ersichtlich wird, wie wenig es hier zu erzählen gibt, wenn bereits Längen auftreten, nur weil mal fünf Minuten nichts kracht und rumst. Filmliebhaber, die auf der Suche nach einer spannenden, originellen Geschichte sind, werden hier also definitiv nicht fündig... und wie siehts mit Fans von lockeren Actionkrachern aus? Die bekommen hier sicherlich mehr als nur eine starke Szene geboten, allerdings funktioniert "Knight and Day" hier auch nicht durchgehend. Bereits nach einer guten Dreiviertelstunden sind die Zuschauer von dem pausenlosen Lärm, den immer neuen Verfolgungsjagden, Scharmützeln und Explosionen bereits taubgeschossen worden, was schnell zu einer Ermüdung führt. So gut die einzelnen Szenen allesamt inszeniert sind, so gut die Stunts und der fabelhafte Score hier für einiges an "Wow"-Momenten sorgen, es ist irgendwann, wenn nebenbei eben doch nur eine Mücke von einer Geschichte erzählt wird, etwas zu viel und das Staunen weicht bald einem Gähnen. Als das Tempo schließlich rausgenommen wird und der Film nur noch vor sich mäandert, verschiedene Seiten ins Bild rückt, die alle auf der Jagd nach der einen großartigen Batterie sind, will man schon fast aufgeben... aber das wirklich spektakuläre, spaßige und großartig gefilmte Finale macht dann nochmal wirklich alles richtig. Zudem stimmt auch die Chemie zwischen Cruise und Diaz durchgehend, was man kaum glauben möchte, da letztere mit ständigem Gekreisch und hyperventilierenden Ausrufen schnell nervt, während Cruise seine solide Standard-Performance mit blitzblankem Lächeln abliefert. Aber doch, sie funktionieren zusammen und sorgen auch für den ein oder anderen richtig guten Lacher. Tolle Schauspieler wie Peter Saarsgard, Paul Dano und Viola Davis müssen indes in kargen Nebenrollen verbleiben, wo sie in den schlechtesten Momenten wie fehl am Platz, in den besten nopch wie überflüssig, aber in Ordnung wirken. Also: Erwartungen gehalten, aber das muss nicht viel heißen. Ein mit Action überfüllter Blockbuster, der einigermaßen Spaß macht, aber sich nicht über die Ziellinie rettet, da er in Sachen Krachbumm zu viel, in Sachen Story zu wenig und in Sachen Unterhaltung mal zu viel, mal zu wenig bietet. Nichts besonderes,
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Note: 3-
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