Wer hatte nicht schon einmal in seinem Leben einen Vorgesetzten, welcher ihm den Arbeitsalltag zur Hölle gemacht hat? Ganz gleich ob Lehrer, der Chef oder Abteilungsleiter... unter ihnen allen gibt es sehr unangenehme Zeitgenossen. Mit der Komödie "Kill the Boss" deutet sich bereits im Titel an, dass dieser Hass noch einen ganzen Schritt weitergedacht wird... im Rahmen einer sehr bösen, aber auch ziemlich witzigen Komödie.
KILL THE BOSS
Die drei Freunde Nick (Jason Bateman), Dale (Charlie Day) und Kurt (Jason Sudeikis) haben eines gemeinsam: Sie werden auf der Arbeit von ihren Chefs terrorisiert. Nicks Boss Dave Harken (Kevin Spacey) ist ein gemeines Arschloch und verwehrt dem fleißigen Mitarbeiter eine Beförderung, Dale wird von seiner Chefin Julia (Jennifer Aniston) am Arbeitsplatz sexuell belästigt und Kurts Boss Pellit (Colin Farrell) ist kurz davor, die Firma, welche er nach dem Tod seines Vaters (Donald Sutherland) geerbt hat, vor die Wand zu fahren. Die drei Freunde beschließen während eines bierseligen Abends, ihre Vorgesetzten zu töten. Doch das ist leichter gesagt als getan...
Nach dem wirklich lustigen Trailer hab ich einiges erwartet und schließlich auch eine ziemlich spaßige Komödie bekommen, an der man eigentlich nicht viel aussetzen kann. Mit 81 Minuten ist der Film sehr knapp geraten und kommt sehr schnell auf den Punkt, legt ein hohes Tempo an den Tag und liefert dabei auch eine erfreulich hohe Gagquote ab. Zwar waren die besten Lacher bereits im Trailer zu sehen, aber auch abseits davon gibt es noch genug zu lachen, auch wenn die wirklich lauten ausbleiben. "Kill the Boss" liefert einen zwar nicht originellen, aber spaßigen Mix aus Slapstick- und Wortwitz-Humor ab, welcher überraschend gut funktioniert und nur selten mal etwas zu albern wird. Zwar kann man einige der lange aufbauenden Witze ziemlich rasch vorhersehen, sodass der Lacher im Keim erstickt wird, aber das ist halb so schlimm, da das Gesamtprodukt doch ziemlich charmant und treffsicher daherkommt. Mit einer erstaunlichen Freizügigkeit und teilweise sogar überraschend brutal für eine harmlos erscheinende Komödie gibt es sogar einige starke Wtf-Momente, welche ansonsten in dem so prüden Amerika ja lieber geschnitten werden. Hier wird dann glücklicherweise auch mal böse geflucht und von Waffen Gebrauch gemacht, was den Film härter und dreckiger macht, als man erwarten durfte. Abgesehen davon haben wir aber natürlich ansonsten die charmanten Wortwitze und die klischeehaften, aber ziemlich schrägen Charaktere. Das übliche "Hangover"-Trio (bestehend aus einem ruhigeren Gesellen, einem Vollidioten und einem panischen Angsthasen) macht hier Spaß und Jason Bateman, Charlie Day und Jason Sudeikis hatten offensichtlich viel Freude daran, hier mal ordentlich die Sau rauszulassen. Ähnlich scheint es den "Bossen" zu gehen, bei denen Kevin Spacey und Jennifer Aniston mal so richtig freidrehen, ebenso wie Jamie Foxx als leicht minderbemittelter, aber einfach ultracooler Auftragskiller "Motherfucker Jones". Woher er diesen Namen hat, das ist einer der besten Gags des Films. Einzig Colin Farrell bleibt mit wenig Leinwandzeit etwas auf der Strecke und hat kaum Möglichkeiten, sein komödiantisches Talent auszuspielen. Insgesamt also eine gute Komödie, die zwar die besten Gags bereits im Trailer verbrät, aber immer noch genügend unterhaltsam ist und dabei auch mal dahin geht, wo es wehtut. Flott und witzig, auch wenn über diese Art von grobem und makabren Humor nicht jeder wird lachen können.
Note: 3+
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