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Stand By Me - Geheimnis eines Sommers

Für viele dürfte Stephen King vornehmlich als Autor von Horrorwerken bekannt sein. Kein Wunder, seine bekanntesten Bücher entstammen doch tatsächlich allesamt dem heftigeren Grusel-Genre und haben über die Jahre hinweg eine enorme Fanbasis versammelt. Diese ist groß genug, um einem seiner wichtigsten und prägendsten Romane mit "Es" im Herbst eine zweite Verfilmung zu gestatten (und die erste, die fürs Kino produziert wurde). Filmisch sind jedoch besonders die Werke aus Kings Feder bekannt, die sich nicht "Horror" auf die Stirn schrieben. Dazu zählen die Klassiker "Die Verurteilten", "The Green Mile" und auch das Jugenddrama "Stand By Me" aus dem Jahr 1986...

STAND BY ME


Im Sommer 1959 erzählt der zwölfjährige Vern (Jerry O'Connell) seinen gleichaltrigen Freunden Gordie (Wil Wheaton), Chris (River Phoenix) und Teddy (Corey Feldman), dass er den Ort einer Leiche kennen würde. Sie sei noch nicht entdeckt worden und Vern erfuhr dies durch das heimliche Belauschen des Rowdies Ace Merrill (Kiefer Sutherland) und seinen Kumpanen. Die vier Freunde sind Feuer und Flamme, packen ihre Sachen und machen sich anschließend über dreißig Meilen zu Fuß auf, um die Leiche zu finden, durch den Fund möglicherweise sogar berühmt zu werden... und ein echtes Sommerabenteuer zu erleben.

Neben dem herrlichen "Die Goonies" dürfte "Stand By Me" wohl bis heute der einflussreichste Film aus den 80er Jahren sein, der sich mit dem damaligen Abenteuergeist von "Kinderbanden" auseinandersetzt. Das langsame Erwachsenwerden, ein großes Abenteuer, tiefe Freundschaften und das Finden von sich selbst... Themen, die auch heute noch, trotz Smartphones, Internet und Computern, bei Kindern und jungen Erwachsenen Aktualität hat oder stellenweise einfach nur haben sollte. 
Als ein solcher besitzt der Film genügend Charme und Witz, um tatsächlich gerechtfertigt als Klassiker zu gelten und auch heute noch seine Gültigkeit zu besitzen. Auf reiner Handlungsebene gerät "Stand By Me" zwar sicherlich etwas dürftig und besitzt trotz seiner knappen Laufzeit von nur 89 Minuten auch manch eine Länge, läuft vorhersehbar und in Klischee-Routen. Das macht dann aber nicht so viel, da man sich mit den sympathischen Charakteren verbunden fühlt und auch die einzelnen Stationen des Abenteuers eine Menge Laune machen. Dabei erweist sich Regisseur Rob Reiner sowohl als einfühlsam genug, um die einzelnen Eigenschaften seiner vier Hauptfiguren gut herauszukristallisieren und auch die Beziehung der Freunde untereinander glaubhaft zu machen, als auch als guter Spannungs-Regisseur: Die Zugszene ist bis heute legendär und lässt das Herz auch heute noch etwas schneller schlagen. 
Darüber hinaus ist es eben ein netter Film geworden, der gerade für Menschen, die in den 80er-Jahren aufgewachsen sind (ich selbst zähle ja noch zu den berüchtigten 90er-Kindern) einiges an erinnerungswürdigen Charme bietet und der auch von den Kinderdarstellern überzeugend gespielt ist. Leider konnte sich von diesen einzig der damals zwanzigjährige Kiefer Sutherland eine wirkliche Karriere aufbauen, die bis heute anhielt. Während der hoch talentierte River Phoenix bereits im Jahr 1993 unter tragischen Umständen verstarb, schafften es Jerry O'Connell, Wil Wheaton und Corey Feldman zwar immer wieder auf die Leinwand oder auf den Fernseher, heutzutage reicht es jedoch kaum noch zu nennenswerten Erfolgen. Schade eigentlich, denn damals hat die Truppe mit viel Charme, Glaubwürdigkeit und Schlagfertigkeit mehr als nur überzeugt und tröstet über manch eine eklatante Handlungsschwäche hinweg. 
Das ist dann letztendlich nicht so spaßig und rasant wie "Die Goonies", sondern stützt sich mehr auf die Charaktere und deren langsames Erwachsenwerden, auf den Aufbruch ins Unbekannte ohne Actionspitzen. Für Kinder ist das sicherlich nichts, wer sich jedoch im Alter der Protagonisten befindet, der macht mit diesem zeitlosen Werk erst einmal nichts falsch.
Fazit: Sympathisches Jugend-Abenteuer mit einigen netten Ideen und glaubwürdigen Darstellern. Heute hat der Film etwas an Dringlichkeit verloren und bleibt ein wenig tempoarm, überzeugt jedoch noch immer mit Charme und dem gewissen Etwas.

Note: 3




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