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The Messenger - Die letzte Nachricht

Kriegsfilme müssen keine Schlachtengetümmel sein, ganz im Gegenteil. Filme wie "Brothers" oder "Im Tal von Elah" haben uns bewiesen, dass der wahre Grauen des Krieges auch in der Zivilisation noch nachwirkt und wie Menschen sich dahingehend verändern, das kann im besten Falle mehr als intensiv auf Film gebannt werden. Auch "The Messenger" beschäftigt sich zwar mit dem Krieg, tut dies jedoch nicht auf dem Schlachtfeld und widmet sich anstatt dessen Menschen, mit denen man ebenfalls nicht tauschen möchte: Soldaten, die die schwierige Aufgabe haben, Angehörigen von dem Tod eines gefallenen Kameraden zu berichten...

THE MESSENGER


In den letzten Monaten seiner Dienstzeit bei der U.S. Army wird Staff Sergeant Will Montgomery (Ben Foster) dem "Casualty Notification Service" zugeteilt, welcher Nachrichten an Angehörige überbringt, dass ihre Söhne oder Töchter im Krieg in Irak gefallen sind. Dabei wird Montgomery von Captain Tony Stone (Woody Harrelson) unterrichtet, der ihn unter seine Fittiche nimmt und ihm ein sehr genaues Prozedere vorstellt. Anfangs hält sich Montgomery an dieses, um ja nicht anzuecken, später jedoch weicht er davon ab, was Stone nicht gefällt...

Woody Harrelson wurde für seinen Auftritt in "The Messenger" für einen Oscar als bester Nebendarsteller nominiert, konnte den Preis jedoch nicht mit nach Hause nehmen. Dass Harrelson nominiert wurde ist dabei mehr als verständlich, zeigt er hier doch eine ebenso intensive wie nuancierte Leistung als von den Wirren des Krieges geschädigter Captain, der eisern an seinen Formalitäten festhält, dabei seine eigenen Gefühle jedoch unterdrückt. 
Ihm zur Seite (und manchmal auch gegenüber) steht Ben Foster, der sich bis heute nach und nach in Hollywood über Neben- und Hauptrollen nach oben arbeitet und zuletzt im ansonsten furchtbar vermurksten "Inferno" positiv auffiel. Foster spielt hier die Hauptrolle und seine Leistung kann sich ebenfalls mehr als sehen. Hinter Harrelson oder einem in einer Nebenrolle brillant auftretenden Steve Buscemi muss er zwar recht deutlich zurückstecken, dennoch empfiehlt er sich hiermit für weitere, größere Aufgaben, die im Hollywood im Anschluss bereitweillig gab: Anschließend spielte er immerhin in Filmen wie "The Mechanic", "Kill Your Darlings" und "The Finest Hours", auch wenn der ganz große Erfolg für ihn leider noch immer ausgeblieben ist. Dieser Film dürfte daran keine Schuld tragen, denn obwohl er mich doch kälter gelassen hat als ich eingangs gedacht hätte, zeigt sich Foster in einem intensiven Drama von seiner besten Seite, was Kritiker und Produzenten im Normalfall ja ziemlich jauchzen lässt. 
Dennoch hat "The Messenger" bei mir nicht so richtig funktioniert, was seltsam ist, denn eigentlich waren alle nötigen Zutaten dabei. Die Szenen, in welchen Will und Tony den Familien die furchtbaren Nachrichten überbringen müssen sind emotional und gut inszeniert, das Psychogramm der beiden Hauptfiguren funktioniert ebenfalls solide und auch den Fähigkeiten des Regisseurs Oren Moverman, der hier sein Regiedebüt gab, kann man nichts anlasten. Letzten Endes blieb mir dies alles jedoch über weite Strecken zu blass, gerade die doch etwas gezwungen aufgezogene Liebesgeschichte, die im zweiten Akt mehr Raum einnimmt, zieht sich bisweilen und ansonsten passiert eben nicht viel. Das muss nichts Schlechtes sein, hier jedoch habe ich einen roten Faden recht heftig vermisst, was dem Film eine Vorhersehbarkeit gibt, die man hätte vermeiden können.
 Dazu kommt, dass "The Messenger" im Grunde nichts Neues mehr zu erzählen hat: Wir kennen die Thematik aus anderen, besseren Filmen und dabei spult dieses Werk eben doch nur sein Programm ab, ohne originell zu wirken. Natürlich, das ist über weite Strecken bewegend und stellenweise sogar etwas intensiv, generell bleibt man hier jedoch unter seinen Möglichkeiten und gibt sich mit weniger zufrieden als möglich gewesen wäre. Somit habe ich irgendwann das Interesse verloren und den Film trotz zwischenzeitlich guter Szenen nur noch zu Ende dümpeln lassen.
Fazit: "The Messenger" erzählt nichts Neues und zieht sich bisweilen in seiner sehr ruhigen Erzählweise. Die Figuren sind ebenso gut ausgearbeitet wie gespielt, dennoch bleibt man hier bisweilen doch etwas zu stark an der Oberfläche.

Note: 3-




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