Der Kinosommer 2007 war der Sommer der dritten Teile. Unter anderem buhlten Trilogie-Abschlüsse wie "Spider-Man 3", "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt" und "Das Bourne Ultimatum" um die Gunst der Zuschauer. Enorm erfolgreich wurden sie alle, die Kritiker waren jedoch nicht in allen Fällen begeistert. Dies galt auch für den dritten Teil der "Shrek"-Reihe, auf den man nach den ersten beiden grandios gelungenen Filmen gespannt sein durfte, welcher dann aber doch eine recht klare Enttäuschung darstellte...
SHREK DER DRITTE
Neue Herausforderungen warten auf Shrek: Nach dem Tod des Königs Harold, Fionas Vater, soll Shrek die Thronfolge übernehmen. Der ist von dieser Aussicht allerdings alles andere als begeistert und macht sich auf die Suche nach dem jungen Artus, der als Fionas Cousin ebenfalls als Thronfolger in Frage kommen würde. Dafür verlässt Shrek gemeinsam mit Esel und dem Gestiefelten Kater Weit, Weit Weg... was der finstere Prinz Charming ausnutzt, um das Königreich an sich zu reißen und den Thron zu besteigen. Fiona wird gefangen genommen, Schurken beherrschen die friedliche Welt. Nun liegt es an Shrek, das Chaos zu beseitigen...
Gut, eigentlich war "Shrek 2" kaum mehr zu toppen, denn dieser gehört bis heute sicherlich zu den besten Animationsfilmen, toppte das Original um Längen und lieferte einfach fabelhafte Unterhaltung. Dass der drei Jahre später erschienene dritte Part dabei nicht würde mithalten können, war eigentlich klar... dennoch ist er nun weitaus schwächer geworden, als er hätte sein dürfen und lässt den speziellen Charme der ersten beiden Teile über weite Strecken doch recht schmerzlich vermissen.
Auffällig ist dabei, dass der Humor lange nicht mehr so frech daherkommt. Klar, Seitenhiebe auf die disneyfizierte Märchenwelt gibt es immer noch zuhauf und ab und zu kommen dabei auch wieder einige Lacher herum, insgesamt sind diese Gags aber doch deutlich familienfreundlicher und harmloser geworden, was der Reihe irgendwie seine Besonderheit raubt. Auch die Geschichte möchte dabei nicht so richtig begeistern: Zwar ist diese soweit sinnig, besitzt einige neue Ideen und ruht sich (ebenso wie bereits Teil 2) nicht einfach nur auf Altbekanntem aus, dennoch fehlte ihr schlichtweg der Drive. Im Mittelteil kam es bei dem Plot rund um den sturen "Artie", der von Shrek zum Königsposten überzeugt werden muss, und um den Auftritt eines hibbeligen, recht nervigen Merlin sogar zu einem merklichen Hänger, der auch mal die ein oder andere Länge verursacht, was innerhalb der "Shrek"-Reihe doch ungewohnt ist.
Dagegen stehen aber wie gehabt die enorm sympathischen Charaktere (auch wenn sie hier und da etwas zurechtgestutzt werden, um nicht zu sehr anzuecken), fantastische Animationen und ein wie gehabt sehr schöner Soundtrack. Das reicht alles, um den Zuschauer an der Stange zu halten, nichts davon ist dabei aber auch nur annähernd so stark gelungen wie in "Shrek 2", sondern bleibt bei dem Prädikat solide. Es tut keinem weh, wirklich begeistert ist man am Ende aber auch nicht.
In Erinnerung bleibt der dritte Teil dabei weniger durch seine durchgehende Geschichte, sondern durch eine Vielzahl an wirklich schönen Einzelszenen, die mich tatsächlich erneut zum Lachen brachten. Shreks Baby-Alptraum war wirklich zum Brüllen komisch und auch eine ebenso dramatische wie herrlich witzige Sterbeszene sowie Pinocchios Verhörung waren mehr als nur gut. Über die Länge von 93 Minuten bietet "Shrek der Dritte" aber zu wenige von solchen Highlight-Momenten, weswegen der Daumen dieses Mal leider nicht uneingeschränkt oben bleiben kann. Für Familien mit Kids ist der dritte Ausflug in die Welt des Ogers sicherlich erneut ein tolles Abenteuer, darüber hinaus fehlt es jedoch an Tempo und zündenden Ideen.
Fazit: Mit Teil 3 ist langsam die Luft raus. Zwar gibt es noch immer tolle Animationen und herrliche Einzelszenen zu bewundern, insgesamt bleibt die Geschichte aber eher lau und auch der freche Humor wird diesmal schmerzlich vermisst.
Note: 3-
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