"Homeland" hatte einstmals das Potenzial, zu einer meiner absoluten Lieblingsserien zu werden. Die ersten beiden Staffeln waren so dermaßen gut, dass ich absolut süchtig wurde und auch wenn der Abschluss der Geschichte rund um die Brody-Familie mit der dritten Season deutlich an Kraft nachließ, war es noch immer ein guter Thriller. Mittlerweile hat sich dies allerdings gewandelt und mit der fünften Staffel wird klar, dass man sich im banalen Mittelmaß eingependelt hat. Keine geniale, wendungsreiche Story über mehrere Staffeln hinweg mehr, sondern weitestgehend eigenständige, zwölffolgige Thriller. Dies funktioniert hier leider kaum mehr...
HOMELAND - STAFFEL 5
Carrie Mathison (Claire Danes) hat der CIA den Rücken gekehrt und in Deutschland ein neues Leben gewonnen, gar eine Familie aufgebaut. Neue Spuren führen sie dennoch bald in den Geheimdienst zurück... wenn auch gegen ihren Willen. In Berlin wird nach Immigranten gesucht, die möglicherweise Anschläge in der Hauptstadt planen. Dem ist auch Saul Berenson (Mandy Patinkin) auf der Spur, der Peter Quinn (Rupert Friend) für seine Pläne anheuert und dabei über Leichen geht. Schon bald schwebt auch Carrie in großer Gefahr und muss untertauchen, um noch unbeschadet aus dieser Sache herauszukommen.
Während die ersten drei "Homeland"-Staffeln eine zusammenhängende, sich stets fortsetzende Geschichte erzählte, wurde in der vierten Season ein neuer Plot mit den altbekannten Charakteren begonnen, der auch nach zwölf Folgen wieder ein Ende fand. Das war gewöhnungsbedürftig und streckenweise auch ziemlich flach, aber immerhin einigermaßen spannend. Nun fährt die fünfte Staffel auf dem gleichen Gleis, schickt die altbekannten Figuren in eine neue Geschichte, die sich weitestgehend sogar ohne Vorkenntnisse genießen lässt. Dass dies keine gute Idee war zeigt sich in diesen zwölf mauen Folgen: "Homeland" war jedenfalls noch nie so emotionslos, ungelenk und uninspiriert wie in dieser fünften Season.
Einzig und allein fünf bekannte Charaktere werden für diese Fortsetzung zurückgeholt, die allesamt in mehr oder weniger altbekannten Kreisen agieren und auf Dauer tatsächlich bereits langweilen. Das gilt nicht für den hier immerhin noch soliden Mandy Patinkin, aber deutlich für Rupert Friend als kantenloser CIA-Auftragskiller und auch für Carrie, die von Claire Danes gewohnt mit einem Übermaß an Tränen und aufgerissenen Augen agiert. Sympathische Nebenfiguren der vorherigen Seasons, wie Max oder auch den von Tracy Letts so fabelhaft gespielten CIA-Direktor, habe ich schmerzlich vermisst, besonders da die Neuzugänge kein frisches Blut mit einbringen. "Der Herr der Ringe"-Star Miranda Otto bleibt erstaunlich blass und auch die vielen deutschen Schauspieler, die sich nun in Haupt- und Nebenrollen einbringen, wollen nicht so richtig überzeugen. Einzig und allein Sebastian Koch sticht dabei einigermaßen positiv hervor, während Alexander Fehling als Carries neuer Freund eine Überraschung in negativer Hinsicht ist: Seine Darstellung fällt desaströs und steif aus.
All diese neuen und alten Figuren boxen sich nun durch einen neuen Thriller, der nichts mehr von der grandiosen Spannung und Cleverness der ersten beiden "Homeland"-Staffeln erkennen lässt und stattdessen Standard-Ware abliefert, die man so auch jeden Sonntag beim "Tatort" zu sehen bekommt. Das kann unterhaltsam sein, wenn die Geschichte clever erzählt werden würde (was hier leider nicht der Fall ist, es ist so vorhersehbar, dass es graust), es hebt diese Serie aber auch keinesfalls mehr von all dem anderen ab, was es auf dem TV-Markt mittlerweile so gibt. Und dies war vor einigen Jahren ja doch deutlich anders, als der Aufschrei über diese famose und intelligente Thriller-Serie noch so groß vor. Nun hat sich all dies im untersten Mittelmaß eingependelt, langweilt mit Klischees und Logiklöchern sowie Figuren, denen keinerlei neue Seite mehr zugestanden wird. Trotz des neuen Handlungsortes Berlin (tatsächlich spielt beinahe die gesamte Staffel in der deutschen Hauptstadt und wurde auch dort gedreht) gibt es kaum Neuheiten und alles fährt mittlerweile seinen altbekannten Rahmen ab, wobei niemand mehr hinter dem Ofen hervorgelockt werden dürfte.
Die Macher mühen sich redlich, aber es bleibt eben bei einem Standard-Thriller, der ebenso mutlos wie blass seine routinierte Vorstellung abspult. In jeder Folge gibt es ein paar Wendungen um der Wendungen willen, alles ist so verstrickt und letztendlich aber doch so geradlinig und flach, dass man nur so auf zwölf Folgen kommt... generell wäre die ganze Geschichte wohl auch in vier oder fünf Episoden zu erzählen gewesen. Das ist ziemlich schade und war so auch nicht zu erwarten, aber "Homeland" ist leider böse abgestürzt und dürfte mittlerweile in die Tonne gehören. Denn auch die bereits produzierte sechste Staffel dürfte auf diesen Zug aufspringen und uns einen erneuten 08/15-Thriller liefern, den wir so klischeebeladen und ideenfrei überall sehen können. Ich glaube nicht, dass ich dann wieder am Start bin.
Fazit: Nach einem netten Beginn pendelt sich "Homeland 5" in einen banalen, blassen und erschreckend mutlosen Standard-Thriller ein, der es an neuen Ideen vermissen lässt und stattdessen geradlinig altbekannte Stoffe abspult, was weitestgehend nur noch langweilt. Schade, was aus dieser einstmals tollen Serie geworden sind. Ein Ende nach der dritten Season wäre wohl noch immer das Beste gewesen.
Note: 4
Während die ersten drei "Homeland"-Staffeln eine zusammenhängende, sich stets fortsetzende Geschichte erzählte, wurde in der vierten Season ein neuer Plot mit den altbekannten Charakteren begonnen, der auch nach zwölf Folgen wieder ein Ende fand. Das war gewöhnungsbedürftig und streckenweise auch ziemlich flach, aber immerhin einigermaßen spannend. Nun fährt die fünfte Staffel auf dem gleichen Gleis, schickt die altbekannten Figuren in eine neue Geschichte, die sich weitestgehend sogar ohne Vorkenntnisse genießen lässt. Dass dies keine gute Idee war zeigt sich in diesen zwölf mauen Folgen: "Homeland" war jedenfalls noch nie so emotionslos, ungelenk und uninspiriert wie in dieser fünften Season.
Einzig und allein fünf bekannte Charaktere werden für diese Fortsetzung zurückgeholt, die allesamt in mehr oder weniger altbekannten Kreisen agieren und auf Dauer tatsächlich bereits langweilen. Das gilt nicht für den hier immerhin noch soliden Mandy Patinkin, aber deutlich für Rupert Friend als kantenloser CIA-Auftragskiller und auch für Carrie, die von Claire Danes gewohnt mit einem Übermaß an Tränen und aufgerissenen Augen agiert. Sympathische Nebenfiguren der vorherigen Seasons, wie Max oder auch den von Tracy Letts so fabelhaft gespielten CIA-Direktor, habe ich schmerzlich vermisst, besonders da die Neuzugänge kein frisches Blut mit einbringen. "Der Herr der Ringe"-Star Miranda Otto bleibt erstaunlich blass und auch die vielen deutschen Schauspieler, die sich nun in Haupt- und Nebenrollen einbringen, wollen nicht so richtig überzeugen. Einzig und allein Sebastian Koch sticht dabei einigermaßen positiv hervor, während Alexander Fehling als Carries neuer Freund eine Überraschung in negativer Hinsicht ist: Seine Darstellung fällt desaströs und steif aus.
All diese neuen und alten Figuren boxen sich nun durch einen neuen Thriller, der nichts mehr von der grandiosen Spannung und Cleverness der ersten beiden "Homeland"-Staffeln erkennen lässt und stattdessen Standard-Ware abliefert, die man so auch jeden Sonntag beim "Tatort" zu sehen bekommt. Das kann unterhaltsam sein, wenn die Geschichte clever erzählt werden würde (was hier leider nicht der Fall ist, es ist so vorhersehbar, dass es graust), es hebt diese Serie aber auch keinesfalls mehr von all dem anderen ab, was es auf dem TV-Markt mittlerweile so gibt. Und dies war vor einigen Jahren ja doch deutlich anders, als der Aufschrei über diese famose und intelligente Thriller-Serie noch so groß vor. Nun hat sich all dies im untersten Mittelmaß eingependelt, langweilt mit Klischees und Logiklöchern sowie Figuren, denen keinerlei neue Seite mehr zugestanden wird. Trotz des neuen Handlungsortes Berlin (tatsächlich spielt beinahe die gesamte Staffel in der deutschen Hauptstadt und wurde auch dort gedreht) gibt es kaum Neuheiten und alles fährt mittlerweile seinen altbekannten Rahmen ab, wobei niemand mehr hinter dem Ofen hervorgelockt werden dürfte.
Die Macher mühen sich redlich, aber es bleibt eben bei einem Standard-Thriller, der ebenso mutlos wie blass seine routinierte Vorstellung abspult. In jeder Folge gibt es ein paar Wendungen um der Wendungen willen, alles ist so verstrickt und letztendlich aber doch so geradlinig und flach, dass man nur so auf zwölf Folgen kommt... generell wäre die ganze Geschichte wohl auch in vier oder fünf Episoden zu erzählen gewesen. Das ist ziemlich schade und war so auch nicht zu erwarten, aber "Homeland" ist leider böse abgestürzt und dürfte mittlerweile in die Tonne gehören. Denn auch die bereits produzierte sechste Staffel dürfte auf diesen Zug aufspringen und uns einen erneuten 08/15-Thriller liefern, den wir so klischeebeladen und ideenfrei überall sehen können. Ich glaube nicht, dass ich dann wieder am Start bin.
Fazit: Nach einem netten Beginn pendelt sich "Homeland 5" in einen banalen, blassen und erschreckend mutlosen Standard-Thriller ein, der es an neuen Ideen vermissen lässt und stattdessen geradlinig altbekannte Stoffe abspult, was weitestgehend nur noch langweilt. Schade, was aus dieser einstmals tollen Serie geworden sind. Ein Ende nach der dritten Season wäre wohl noch immer das Beste gewesen.
Note: 4
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