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Requiem for a Dream

Darren Arnofsky ist ein großer Mann in Hollywood geworden. 2014 lieferte er mit "Noah" einen umstrittenen, aber nichts desto trotz sehr erfolgreichen und bildgewaltigen Blockbuster ab, zuvor erschuf er mit "Black Swan" einen der Filme, der bis heute zu meinen absoluten Favoriten zählt und den ich schon mehrere Male gesehen habe, ohne dass er jemals schlechter werden würde. Dass Aronofsky jedoch eine glorreiche Karriere haben würde, stand nach dem Erfolg seines Drogen-Dramas "Requiem for a Dream" vollkommen außer Frage, dieser brachte es bis heute nämlich zu einem wahren, modernen Klassiker des Genres.

REQUIEM FOR A DREAM


Sara Goldfarb (Ellen Burstyn) lebt alleine in einer kleinen Wohnung in Brighton Beach. Als sie die Chance erhält, bald in einer Fernsehshow aufzutreten, beschließt sie, eine Diät zu beginnen, was sie bald in Kontakt mit verschiedenen Medikamenten bringt. Auch ihr Sohn Harry (Jared Leto) hat Probleme. Der vertickt gemeinsam mit seinem besten Freund Tyrone (Marlon Wayans) und seiner Freundin Marion (Jennifer Connelly) Drogen, was ihnen einiges an Geld einbringt. Als das Geschäft jedoch bedroht wird, fällt auch der Stoff für die Bande weg... was sie nach und nach wahnsinnig und unvorsichtig macht.

"Requiem for a Dream" zählt zu den Kultklassikern des modernen Genre-Kinos, die im Grunde jeder einmal gesehen haben sollte. Nicht, weil er schön oder unterhaltsam ist, sondern weil er zeigt, wie Filmkunst auszusehen hat, weil er uns ungeschönt aufzeigt, wie man mit einem solchen Thema umgeht und weil er für seine Zuschauer ein unerbittlicher Schlag ins Gesicht ist, der einen sobald nicht mehr loslässt. Ob man den Film nach der ersten Sichtung irgendwann noch einmal sehen möchte, ist trotz seiner beachtlichen Qualität durchaus fraglich, zieht er einen doch so tief hinein in seine depressive und düstere Form, dass man danach erstmal ziemlich platt ist... hier hat das Werk von Darren Aronofsky also sogar etwas mit "Schindlers Liste" gemein. 
Dabei fängt das Ganze eigentlich noch ziemlich locker an und während der ersten halben Stunde dachte ich bereits, dass ich hier erneut einen Kultfilm zum ersten Mal sehe, der mir einfach nicht gefallen möchte, wie es schon so oft der Fall war. In diesem recht zähen und wirren Einstieg fühlt man sich als Zuschauer erst einmal ein wenig verloren innerhalb der obskuren Charaktere und deren Welten, versucht zu enträtseln, wohin genau Aronofksy uns eigentlich mitnehmen möchte und man muss sich auch erstmal an den sehr speziellen Inszenierungsstil des Regisseurs gewöhnen. 
All dies trägt jedoch später Früchte und gerade die rasanten Abfolgungsschnitte sorgen für grandiose, intensive Bilder wie aus einem Rausch, wobei man hier direkt passend am Thema ist. Der Film ist indes unglaublich gut gefilmt, sorgt alleine mit seinen unkonventionellen Kameraeinstellungen und Schnitten für ein ungutes Gefühl und stellt uns mit dem Rücken an die Wand... buchstäblich, denn das Gezeigte wird mit weiterer Laufzeit so intensiv und druckvoll, dass man den Blick kaum abwenden kann. 
Hier streift Aronofsky dann auch mal gern die Grenze des Plakativen und unterlegt die Szenen mit einem druckvollen Soundtrack, was auch mal etwas überzogen wirkt. Denkt man jedoch an die sehr reale Thematik, die in unserer Welt so überall passieren kann und auch wirklich passiert, werden solcherlei Gedankenspiele hinfort gefegt. Aronofksy überzieht stilistisch sehr deutlich, doch im Rahmen der Thematik ist er einfach nur ungeschönt realistisch und trifft mit voller Wucht die Magengrube des Zuschauers, sowohl in intensiven Einzelszenen als auch im schockierenden Finale, welches einen so schnell nicht mehr loslassen wird. 
Schauspielerisch ist dies von allen vier Hauptdarstellern herausragend gelöst, dass Marlon Wayans hier tatsächlich ohne "Scary Movie"-Herumgekaspere gut spielen kann, ist schon eine alleinige Überraschung wert. Neben einem bärenstarken Jared Leto und einer faszinierenden Jennifer Connelly gehört die Bühne jedoch besonders Ellen Burstyn. Sie hat dabei nicht nur die dankbarste, sondern auch die tragischste Rolle abbekommen und weiß dies mit einer brillanten Performance zu unterstreichen, die ihr sogar völlig zurecht eine Oscar-Nominierung einbrachte: Burstyn entkleidet sich seelisch förmlich, sie reißt den Zuschauer mit sich in die Tiefe und lässt ihn leiden... sicherlich eine der besten schauspielerischen Leistungen zu dieser Zeit. 
Fazit: Darren Aronofskys zum Kult aufgestiegenes Drogen-Drama ist intensiv und enorm harter Tobak mit grandiosen Schauspielern und einer fesselnden Bildkraft. Nur selten plakativ, dafür aber durchgehend hart und realistisch. Ein Film, der voll in die Magengrube trifft und so schnell nicht mehr vergessen wird... zurecht!

Note: 2




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