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Es werden Posts vom Januar, 2018 angezeigt.

Interview mit einem Vampir

Sind Vampirfilme tatsächlich ausgestorben? Wahrscheinlich nicht, denn manche Genres sind (zum Glück) einfach nicht totzukriegen und alle paar Jahre überrascht man uns doch wieder mit einem Vertreter dieses Horror-Klassikers. Dennoch ließ die Wandlung von mordenden Blutsaugern hin zu im Sonnenlicht glitzernden, blassen Schönlingen, für welche die in ihrem Verlauf immer mieser werdende "Twilight" -Reihe befürchten, dass das Publikum von Vampiren doch erstmal die Schnauze voll hat - zu klar waren noch die Erinnerungen an peinlich-pubertäre Schmonzetten, weswegen man das Thema nicht mehr ganz ernstnehmen wollte. Genaugenommen war das Genre aber schon immer etwas klischeehaft und auch kitschig - ein Aspekt, den auch manch ein Klassiker dabei nicht wirklich ablegen kann... INTERVIEW MIT EINEM VAMPIR In einem Hotelzimmer erzählt der unsterbliche Vampir Louis de Pointe du Lac (Brad Pitt) dem interessierten Reporter Daniel Malloy (Christian Slater) seine Geschichte: Vor zweihun

Abraham Lincoln Vampirjäger

Wahre, historische Ereignisse in eine fiktive Filmhandlung einzuflechten ist besonders in Comics und deren Verfilmungen ein sehr beliebtes Stilmitte. Einige Teile der "X-Men"-Reihe erzählten dabei unter anderem die Beinahe-Eskalation der Kubakrise und der 70er-Jahre neu und flochten darin die Charaktere der Mutanten ein, welche diese Historie offenbar maßgeblich beeinflussten. Eine echte, historische Figur selbst zum Helden einer ansonsten fantastisch angehauchten Geschichte zu machen ist jedoch seltener und so obskur es auch klingen mochte, den wohl bekanntesten Präsidenten aller Zeiten zu einem Jäger von Monstern zu machen... irgendwie hatte das doch Potenzial. Potenzial, welches "Wanted" -Regisseur Timur Bekmambetov jedoch kaum zu nutzen weiß. ABRAHAM LINCOLN VAMPIRJÄGER Im Jahr 1818 muss der damals neunjährige Abraham Lincoln (Lux Haney-Jardine) mitansehen, wie der Vampir Jack Barts (Marton Csokas) seine Mutter Nancy (Robin McLeavy) beißt, woran sie wen

Stoker

Manchmal entsteht der Horror aus den alltäglichsten Dingen, denen, die uns am gewohntesten sind oder sogar in unserem Umfeld. Am intrigantesten und gefährlichsten scheint er zu sein, wenn er aus unseren engsten Vertrautestenkreisen wie Freunden und Familien heranwächst und uns auch noch dann ereilt, wenn wir einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten müssen und unsere schwächsten Momente haben. Genau in diesen Momenten nimmt der Terror in "Stoker" seinen Lauf, nur handelt es sich hierbei nicht um einen herkömmlichen Horrorfilm, sondern eher um ein durchgetaktetes und sehr interessantes Psychogramm, welches jedoch an seinen eigenen, hoch gesetzten Plänen recht deutlich scheitert... STOKER Nach dem Unfalltod ihres Vaters Richard (Dermot Mulroney) lernt die gerade achtzehn Jahre alt gewordene India Stoker (Mia Wasikowska) kurz nach der Beerdigung den Bruder ihres Vaters kennen, ihren Onkel Charlie (Matthew Goode). Aus unerfindlichen Gründen möchte er für die nächste Zeit

A Nightmare on Elm Street (2010)

Der Horror-Slasher "Nightmare" aus dem Jahr 1984 hat es aus mehreren Gründen zum festen Klassiker seines Genres geschafft. Zum einen erschuf er einen Killer, den bis heute im Grunde jeder kennt und der zu einer festen Größe für alle Horrorfilm-Fans geworden ist - Freddy Krueger schnetzelte sich dabei auch noch durch unzählige Fortsetzungen und wurde zu einer Art Kult. Neben einem Mitschlittern auf dem wieder groß gewordenen Teenie-Slasher brachte der Film auch die Kinokarriere des späteren "Fluch der Karibik" -Stars Johnny Depp in Gang, der hier seine erste Leinwandrolle spielte und für die wohl bekannteste Szene der ganzen Reihe sorgte. Der Name der Reihe ist also immer noch groß genug, um für klingelnde Kassen zu sorgen - 2010 geschah dies im Rahmen eines Reboots... A NIGHTMARE ON ELM STREET Eine Kleinstadt ist schockiert: Der Teenager Dean Russel (Kellan Lutz) tötet sich eines Nachts vor Zeugen in einem Diner scheinbar selbst, indem er sich mit unmenschlic

Scarface (1983)

Es ist sicher auch dem größten Filmfan schon mal passiert: Man kann bei vielen Werken mitreden, aber plötzlich ist dann doch der eine Klassiker dabei, den jeder gesehen hat... nur man selbst noch nicht. "Scarface" stand schon lange auf meiner Liste der Filme, die ich dringend endlich nachholen muss, es gelang mir nur nicht, auch angesichts der Laufzeit des Werks - man hat eben nicht immer direkt drei Stunden am Stück Zeit, um sich in einem solchen Mafia-Epos zu verlieren. Nun habe ich den als Meisterwerk angesehenen Thriller aber endlich zum ersten Mal sehen dürfen und bin weitestgehend begeistert gewesen... SCARFACE Antonio Montana (Al Pacino) kommt im Jahr 1980 als politischer Flüchtling von Kuba in die Vereinigten Staaten. Er ist vorbestraft, entwischt jedoch trotzdem den Gesetzeshütern und versucht, sich in Amerika ein Leben aufzubauen. Schnell steigt er unter dem Drogenboss Frank Lopez (Robert Loggia) ins Drogengeschäft ein und verdient als Mittelsmann eine Menge

Der talentierte Mr. Ripley

Manchmal kann man sich eben auch einfach irren. Ab und zu ziehe ich es vor, mich gar nicht über einen Film zu informieren - ich höre den Namen, weiß, dass es ein viel beachtetes Werk ist, von dem viele Kritiker in hohen Tönen sprechen und verzichte dann darauf, mir Trailer anzusehen oder im Internet nachzuforschen, worum es eigentlich geht. Auch bei "Der talentierte Mr. Ripley", den ich nun zum ersten Mal gesehen habe, bin ich so verfahren, dachte jedoch vorher aufgrund des Titels und eines recht "streberhaft" aussehenden Matt Damon auf dem Poster, dass es sich um ein Drama a la "A Beautiful Mind" handeln dürfte. Aber nein, das Werk von Regisseur Anthony Minghella ist ein waschechter Thriller - und beileibe kein schlechter... DER TALENTIERTE MR. RIPLEY New York, in den 50er Jahren: Thomas Ripley (Matt Damon) wird auf einer Feier, auf welcher er Klavier spielt, von einem Fabrikanten namens Herbert Greenleaf (James Rebhorn) angeheuert, seinen Sohn Di

Der Knochenjäger

So richtig von sich hören lässt Hollywood-Star Angelina Jolie in letzter Zeit weniger durch ihre Filmrollen als durch private Scherereien. Die Ehe mit "Inglourious Basterds" -Star Brad Pitt ging in die Brüche, sie feuerte mit etlichen anderen Schauspielerinnen gegen den Produzenten Harvey Weinstein und gab an, von ihm belästigt worden zu sein und machte zudem auch mit Gerüchten über Krankheiten Sorgen um sich sowie mit dem Einsetzen in verschiedenen Einrichtungen Hoffnung. Im Filmgeschäft scheint Jolie aber nicht mehr so dicke wie noch vor einigen Jahren zu sein - gerade ein kleiner Rückblick zum Beginn ihrer Karriere, als sie eines der noch unbeschriebenen und zugleich hoffnungsvollen jungen Blätter war, bietet sich heute als regelrecht an... DER KNOCHENJÄGER Nach einem schweren Unfall liegt der ehemalige Detective Lincoln Rhyme (Denzel Washington) querschnittsgelähmt zuhause im eigenen Bett, wird rund um die Uhr gepflegt und scheint sein Leben abgeschlossen zu haben,

Die Stadt der Blinden

Was passiert, wenn die Menschheit nach und nach beginnt, ihre fünf Sinne einzubüßen? Wie das aussehen könnte, erzählte das tiefsinnige Drama "Perfect Sense" - intensiv und starbesetzt und mit einer wahrhaft erschreckenden Thematik gilt der Film für mich weiterhin als echter und vollkommen unterschätzter Geheimtipp. In "Die Stadt der Blinden" wird dagegen nur der Verlust eines einzigen Sinnes benötigt, um die uns bekannte Welt aus den Angeln zu heben. Was auch hier nach einer mehr als interessanten Ausgangssituation klingt, ist aber leider nicht mehr als diese, denn der Film driftet schon bald in arg konventionelle Handlungsmuster ab... DIE STADT DER BLINDEN Es geschieht von einer Sekunde auf die andere - ein Mann erblindet am Steuer seines Wagens. Was erst als seltsamer Einzelfall behandelt wird, entwickelt sich schließlich zu einer Epidemie: Überall auf der Welt erblinden Menschen, darunter auch ein Augenarzt (Mark Ruffalo). Die Regierung greift kompromissl

Snow Cake

Die meisten kennen den vor gut zwei Jahren plötzlich verstorbenen Charakterdarsteller Alan Rickman insbesondere durch seine Paraderollen in einigen der größten Blockbuster. Als Antagonist Hans Gruber im klassischen, ersten Teil der "Stirb langsam" -Reihe, als fieser Sheriff in "Robin Hood" und natürlich als undurchsichtiger Zaubertranklehrer Severus Snape in allen acht Filmen der brillanten "Harry Potter" -Reihe. Dass er darüber hinaus jedoch nicht nur in finsteren Rollen glänzen konnte, hatte er zuvor schon mehrere Male bewiesen und tat dies auch 2006 in "Snow Cake", einem sensiblen Drama mit drei Top-Stars in den Hauptrollen, dem es trotz viel Herz und Gefühl aber leider an echter Kraft fehlt... SNOW CAKE Alex (Alan Rickman) wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und hat eigentlich gar keine Lust, die junge Anhalterin Vivienne (Emily Hampshire) mitzunehmen. Er tut es dennoch und besiegelt damit ihr Schicksal - bei einem schweren Autou

America's Sweethearts

Dass es an einem Filmset und generell in Hollywood nicht immer so glamourös und glanzvoll abläuft, wie es TV und Kino immer wieder eindrücklich zeigen, ist schon länger klar - zuletzt sorgte zum Beispiel der Skandal um den ehemaligen Produzenten Harvey Weinstein, der etliche Schauspielerinnen und andere Frauen belästigte, mit dem Versprechen, ihre Karrieren anzukurbeln, für einiges an Trubel. Auch für Komödien muss der "wahre Blick hinter die Kulissen" gerne herhalten, wenn Starlets zu dümmlichen Zicken heruntergemacht werden oder der wahre Stress einer von Skandalen überschatteten Promo-Tour zu Tage gebracht wird. All dies vereint "America's Sweethearts" in sich, ist dabei aber tatsächlich blind genug, um seine eigenen Stärken immer wieder zu übersehen... AMERICA'S SWEETHEARTS Gwen Harrison (Catherine Zeta-Jones) und Eddie Thomas (John Cusack) waren das Traumpaar in Hollywood und landeten einen Hit nach dem anderen - bis die letztendliche Trennung de

Der letzte Exorzismus

Exorzistenfilme gibt es seit dem wahnsinnigen Erfolg von "Der Exorzist" wie Sand am Meer... und Found-Footage-Horror-Streifen, die uns eine reale Dokumentation vorgaukeln, werden seit "Paranormal Activity" ebenfalls etliche produziert. Natürlich wurden beide Genres auch schon mehrfach vereint, was sicherlich lukrativ ist. Die Werke lassen sich kostengünstig produzieren, auf bekannte Namen darf verzichtet werden und ein Erfolg ist bei dem geringen Budget fast immer gewiss. "Der letzte Exorzismus" schwamm auf dieser Welle 2010 also ordentlich mit und bietet darüber hinaus wenig Neues... scheinbar, denn tatsächlich schafft man es hier, einige Pfade zu betreten, die noch nicht ganz ausgelatscht scheinen. DER LETZTE EXORZISMUS Reverend Cotton Marcus (Patrick Fabian) predigt seit seiner Jugend und hat sich auch bereits mit Exorzismen beschäftigt. Dabei glaubt er jedoch nicht an die Existenz von Dämonen und hat sich schon öfters ein wenig Geld dazuverdien

L.A. Crash

Es ist gemeinhin bekannt, dass viele mit den Entscheidungen der Oscar-Academy nicht immer etwas anfangen kann - gerade der Hauptpreis um den besten Film des Jahres ist stets umstritten und auch ich glaube noch immer daran, dass oftmals nicht das beste, sondern das politisch gewichtigste Werk ausgezeichnet wird. So empfand ich beispielsweise den letztjährigen Gewinner "Moonlight" als zwar gut, aber eben auch ein wenig überbewertet. Eine der umstrittensten Entscheidungen für den besten Film des Jahres war sicherlich "L.A. Crash", der 2005 den Hauptpreis entgegennehmen durfte und heute als einer der schwächsten Vertreter derer gilt, die diese Auszeichnung je bekamen. L.A. CRASH In Los Angeles treffen verschiedene Menschen jeden Tag unter unterschiedlichsten Umständen aufeinander. Rassismus und Gewalt stehen an der Tagesordnung - Opfer und Täter von Straftaten und rassistisch motivierten Handlungen begegnen sich. Darunter ist der engagierte Staatsanwalt Richard

Downsizing

"Downsizing" ist der erste Film in diesem Jahr, auf den ich mich wirklich wie Bolle gefreut habe, was ganz unterschiedliche Gründe hat. Zum einen spielten die Grundidee des Films und der wirklich catchige Trailer mit, zum anderen war es die Regie von Alexander Payne, die mich neugierig machte. Ich mochte "The Descendants" unter seiner Führung enorm gerne und wie Payne nach seinem Familiendrama nun dieses Thema umsetzen würde, das hat mich schon schnell angefixt. Dazu kommt eine recht starke Star-Besetzung und fertig ist ein Film, auf den man sich freuen darf... ausgerechnet dieser nimmt nun aber den Posten des bisher schwächsten Werkes dieses noch sehr, sehr jungen Jahres ein. DOWNSIZING Das allumgreifende Problem der Überbevölkerung auf dem Planeten Erde scheint gelöst: Durch das sogenannte wissenschaftliche Prinzip des "Downsizing" werden Menschen auf zwölf Zentimeter geschrumpft, verbrauchen weniger Platz, hinterlassen weniger Müll und leben in

Don't Be Afraid Of The Dark

Guillermo Del Toro gilt unter Filmfans als einer der interessantesten Filmemacher. Es ist sicher bezeichnend, wenn Tolkien-Fans seinem Abtritt vom Regieruder der "Hobbit" -Filme hinterherweinten, obwohl Peter Jackson nach seiner Maßstäbe setzenden "Der Herr der Ringe" -Trilogie für diese monumentale Aufgabe zurückkehrte (zu einer Zeit, als noch nicht klar war, dass diese unter seiner Fittiche doch recht deutlich scheitern würden). Del Toro hat bis heute oftmals Schwierigkeiten, seine künstlerischen Projekte zu finanzieren, was schade ist, denn auch wenn seine Filme nicht immer überzeugen, liefert er etwas mit, was vielen anderen Regisseuren der heutigen Zeit abgeht: Kreativität verbunden mit schier unbändiger Fantasie... DON'T BE AFRAID OF THE DARK Die zehnjährige Sally Hirst (Bailee Madison) zieht gemeinsam mit ihrem Vater Alex (Guy Pearce) und dessen neuer Freundin Kim (Katie Holmes) in das Blackwood-Anwesen, ein verlassenes und renovierungsbedürftiges

Die Vorahnung

Mit bösen Vorahnungen haben sich bereits viele Filme, besonders im Bereich des Mystery-Thrillers und des Horrors, beschäftigt. Im Grunde fußt beispielsweise die gesamte Ausgangslage des langlebigen "Final Destination" -Franchise auf genau dieser Prämisse. Mit der gerade in den Fortsetzungen doch sehr spaßig angehauchten Horrorreihe hat das Mystery-Drama von dem deutschen Regisseur Mennan Yapo aber wenig gemein, denn "Dir Vorahnung" meint seine Geschichte durchaus ernst und kümmert sich dabei nicht um Ironie, sondern fußt auf eine sehr ernste und dramatische Handlung... DIE VORAHNUNG Als Linda Hanson (Sandra Bullock) von dem Unfalltod ihres geliebten Mannes Jim (Julian McMahon) erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen. Bemüht, ihre beiden verstörten Töchter Megan (Shyann McClure) und Bridgette (Courtney Taylor Burness) weiterhin zu umsorgen, droht sie an dem Schicksalsschlag zu zerbrechen... bis sie am nächsten Morgen aufwacht und ihren Mann vollkommen gesun

The Score (2001)

Marlon Brando gilt als einer der bedeutendsten Schauspieler des zwanzigsten Jahrhunderts - viele sind gar davon überzeugt, dass der Mann allein durch sein Spiel heutige, als Meisterwerke angesehene Filme aufwertete und ihnen etliche, klassische Momente verlieh. Wer Filme wie "Der Pate" oder auch "Apocalypse Now" gesehen hat, wird diese Behauptungen auch sicher nicht von der Hand weisen wollen und sei es nun sein aufopferndes Spiel oder die Gerüchte über sein schlichtweg grauenvolles Benehmen am Set - Brando ist auch dreizehn Jahre nach seinem Tod noch immer unvergessen. In Vergessenheit geraten darf nur sein letzter Film, den er zu Lebzeiten drehte, denn "The Score" wird dem Abschied einer der größten Kinolegenden überhaupt tatsächlich nicht gerecht. THE SCORE Profidieb Nick Wells (Robert De Niro) möchte aus dem Geschäft aussteigen und sich zur Ruhe setzen, doch als sein Auftraggeber Max (Marlon Brando) mit einem letzten Coup um die Ecke kommt, fü