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Monsters vs. Aliens

Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit mit dem selbstverliebten Nachrichtensprecher Derek Dietl wird Susan Murphy von einem ausßerirdischen Meteoriten getroffen... und wächst plötzlich, mitten während der Trauung, zu einer hausgroßen Frau heran. Susan wird vom US-Militär fortgebracht und muss in einem geschützten Bunker entdecken, dass es neben ihr noch andere "Monster" gibt, die von der Regierung versteckt werden. Nun ist es jedoch an der Zeit, diese herauszulassen, da sich eine Alien-Invasion nähert. Die bösen Außerdirdischen fassen die Erde ins Auge, da der ausgesandte Meteorit in Susan einen wertvollen Rohstoff abgelegt hat. Um die fiesen Besucher aufzuhalten, müssen die Monster also zusammenarbeiten...

Noch bevor "Avatar" im Dezember 2009 in die Kinos kam und den 3D-Hype, der mittlerweile (zum Glück) wieder abgeebbt ist, so richtig in Schwung brachte, stieg auch das Animationsstudio DreamWorks auf diesen Zug auf. "Monsters vs Aliens" war daraufhin der erste 3D-Film des Studios und fußte ganz besonders auf diesem technischen Gimmick, womit sich eine bessere Räumlichkeit und natürlich auch mehr Geld durch höhere Ticketpreise versprochen wird. Andere künstlerische Prozesse scheinen dabei hintenan gestanden zu haben, denn über die optischen Reize hinaus, die auf dem heimischen Fernseher eben ohne 3D-Variante auch keinen besonderen Effekt mehr haben, hat der Film tatsächlich nur sehr wenig zu bieten. Natürlich erwartet man von einem Film wie diesem nun keinen wahnsinnig klugen Plot, aber etwas mehr als das im Animationsgenre mittlerweile immer häufiger eingesetzte, pausenlose und laute Herumkrakeelen von bunten Figuren hätte es dann doch sein dürfen.
Die Animationen selbst sind, wenn man berücksichtigt, dass der Film immerhin schon über zehn Jahre auf dem Buckel hat, durchaus mehr als state of the art - "Monsters vs. Aliens" ist besser gealtert, als man meinen würde, was aber auch an der sehr bunten, beinahe erschlagenden Farbpalette liegen kann. In dieser kann man sich, sofern man nicht irgendwann ermüdet ist, förmlich verlieren und die einzelnen Actionszenen haben gerade in der ersten Hälfte auch einen gewissen Reiz. Es ist ein wenig, als würde man eine kinderfreundliche Version der neuen "Godzilla"-Remakes gucken, natürlich aber, ohne annähernd so gut unterhalten zu werden. Denn in Sachen Plot wird einem schlichtweg nur ein ziemliches Nichts geboten, welches schon händeringend damit zu tun hat, überhaupt irgendetwas zu erzählen, was über ein reines Gekloppe zwischen bösen Außerirdischen und guten Monstern auf der Erde hinausgeht.
Und deswegen zieht man sich, auch um die Hauptfigur der plötzlich zu einer Riesin herangewachsenen Susan Murphy zumindest in irgendeiner Form zusätzlichen Ballast zu verleihen, irgendein Plot-Vehikel aus dem Ärmel, was die junge Fastverheiratete auch noch in zwanghafte Verbindung mit dem Bösewicht bringt. Das wirkt dann schon ziemlich billig und eigentlich, wenn man bedenkt, wie wurscht solcherlei Handlungsvehikel später nur noch sind, auch ziemlich unkreativ und dürftig. Jüngeren Zuschauern werden solcherlei Story-Schwächen nicht auffallen und sich angesichts des temporeichen Treibens sicherlich amüsieren, sofern sie sich denn leichter zufrieden stellen lassen. Aber alle anderen gucken in die Röhre und dürften im Animations-Kino deutlich attraktivere Alternativen finden.

Fazit: "Monsters vs Aliens" ist ein pausenloser Action-Showdown, mit einer Handlung so klein wie eine Mücke und farblosen Charakteren, die sich nichts zu sagen haben. Albern und laut, technisch sicherlich sehr solide, ansonsten aber nur anstrengend und seelenlos.

Note: 4-



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