Howard Ratner (Adam Sandler) betreibt in New York ein Juweliergeschäft und ist ganz kurz davor, einen Millionendeal abzuwickeln. Tatsächlich ist er nach mehreren Verhandlungen in den Besitz eines hochkarätigen Opals gelangt, der den Weg aus einer Mine in Äthiopien bis nach Amerika geschafft hat. Ratners Kollegen schätzen den Wert des Steins auf über eine Millionen Dollar und Howard selbst ist vollkommen aus dem Häuschen. Aus dem Häuschen ist auch der Basketballstar Kevin Garnett (Kevin Garnett), der Ratner diesen Opal abkaufen will... allerdings zu wesentlich kleineren Summen. Während Ratner versucht, den Deal zu seinen eigenen Gunsten abzuwickeln, macht er sich unter anderen Geschäftsleuten und bei Wettbüros gefährliche Feinde...
Dass Adam Sandler nicht nur der tumbe Klamauk-Komiker ist, den er in Filmen wie "Kindsköpfe" oder "Pixels" gibt, das dürften die meisten wissen. Und wer es eben nicht weiß, der sollte sich jetzt ganz dringend "Der schwarze Diamant" ansehen, der seit Ende Januar auf dem Streamingdienst Netflix verfügbar ist und der bei den diesjährigen Oscars sträflicherweise komplett übergangen wurde. Im Kern ist dieser Film nämlich, auch wenn er nichts wirklich Neues erzählt, mutiger, krasser und spannender als viele der anderen Nominierten und hat zudem (auch wenn diese Tatsache allein natürlich nicht für eine Auszeichnung reichen sollte) einen vorverurteilten Gaga-Schauspieler an der Hand, der sich hier endlich mal von einer ganz anderen Seite zeigen darf.
Und ja, die Kritiker übertreiben hier nicht: Adam Sandler ist hier vielleicht so gut wie noch nie oder zumindest lange nicht mehr. Das liegt zum einen an diesem neuen Charaktertypus, den er hier verkörpern darf, aber eben auch daran, mit was für einer unbändigen Energie er diesen auf dem Bildschirm lebendig werden lässt. Er findet mit schier unscheinbaren Tricks perfekt die Gratwanderung zwischen energetischer Hetze und diesen kleinen, leisen Tönen, welche seine Figur, obwohl sie im generellen Ton eher unsympathisch ist, doch noch so mehrdeutig machen. Eigentlich wollen wir diesen geldgierigen Typen, der seine Finanzen und seine Karriere über alles stellt, was er sich im Leben so angeeignet hat (und wofür man ihn wirklich beneiden dürfte) hassen, doch Sandlers Performance bringt noch eine ganz eigene Note in diesen faszinierenden Charakter ein, sodass es uns problemlos möglich ist, Howard Ratner zwei Stunden lang dabei zuzusehen, wie er sich und sein Leben verbaut. Das tut manchmal ziemlich weh, ist oft sehr unterhaltsam... und ist gerade angesichts der etlichen Fallen, in die er hier oft nur aufgrund seines eigenen, verschobenen Egos tappt, sehr spannend anzusehen.
Die anderen Figuren bleiben da eher zurück, sind viel mehr Spielbälle der Handlung oder in Klischee-Bereichen festgefahren. Das ist aber halb so schlimm: In diesen haben sie nämlich immer noch genug Dampf und lenken auch nicht all zu arg von Sandlers schillernder Performance ab. Ein Coup ist natürlich die Besetzung von Kevin Garnett, der sich hier einfach selbst spielt, ohne dabei zu veralbern. Der Cast, der darüber hinaus weitestgehend aus unbekannteren Namen besteht, tut sein absolut Bestes, um in der feurigen Inszenierung von Benny und Josh Safdie aufzugehen. Diese ist durchweg gut gelungen und fängt die schockierende, oftmals gar schmerzhafte Abwärtsspirale des Protagonisten mit schnellen Schnitten und einigen wunderbaren One-Takes ein, die einen ganz eigenen Sog entwickeln.
Sicherlich wird "Der schwarze Diamant" in dieser Form aber nicht für jeden etwas sein. Einige werden Sandlers Performance, so kraftvoll und mutig sie auch ist, im Dauerquasseln als nervtötend empfinden und ebenso auch den ganzen Film, der kaum eine Minute zum Stillstand kommt. Man braucht also eventuell ein wenig Durchhaltevermögen und muss sich auf die teils schrägen, teils dramatisch-komischen Elemente einlassen, welche hier den Kontext zur Handlung geben. Nimmt man sich dieses also und erwartet nicht unbedingt ein Meisterwerk der Erzählkunst, sondern einen kompakten, energetischen Film, der verschiedene Gefühlslagen anspricht, dann dürfte man über kleinere Längen oder einige doch eher maue und in sich etwas zu breit aufgezogene Subplots locker hinwegsehen können.
Fazit: ""Der schwarze Diamant" ist das Comeback für Adam Sandler abseits seiner Gaga-Komödien - in der Hauptrolle beherrscht er einen ebenso skurillen wie dramatischen Thriller, der auch darüber hinaus energetisch geplottet und mehr als solide inszeniert ist.
Note: 2-
Dass Adam Sandler nicht nur der tumbe Klamauk-Komiker ist, den er in Filmen wie "Kindsköpfe" oder "Pixels" gibt, das dürften die meisten wissen. Und wer es eben nicht weiß, der sollte sich jetzt ganz dringend "Der schwarze Diamant" ansehen, der seit Ende Januar auf dem Streamingdienst Netflix verfügbar ist und der bei den diesjährigen Oscars sträflicherweise komplett übergangen wurde. Im Kern ist dieser Film nämlich, auch wenn er nichts wirklich Neues erzählt, mutiger, krasser und spannender als viele der anderen Nominierten und hat zudem (auch wenn diese Tatsache allein natürlich nicht für eine Auszeichnung reichen sollte) einen vorverurteilten Gaga-Schauspieler an der Hand, der sich hier endlich mal von einer ganz anderen Seite zeigen darf.
Und ja, die Kritiker übertreiben hier nicht: Adam Sandler ist hier vielleicht so gut wie noch nie oder zumindest lange nicht mehr. Das liegt zum einen an diesem neuen Charaktertypus, den er hier verkörpern darf, aber eben auch daran, mit was für einer unbändigen Energie er diesen auf dem Bildschirm lebendig werden lässt. Er findet mit schier unscheinbaren Tricks perfekt die Gratwanderung zwischen energetischer Hetze und diesen kleinen, leisen Tönen, welche seine Figur, obwohl sie im generellen Ton eher unsympathisch ist, doch noch so mehrdeutig machen. Eigentlich wollen wir diesen geldgierigen Typen, der seine Finanzen und seine Karriere über alles stellt, was er sich im Leben so angeeignet hat (und wofür man ihn wirklich beneiden dürfte) hassen, doch Sandlers Performance bringt noch eine ganz eigene Note in diesen faszinierenden Charakter ein, sodass es uns problemlos möglich ist, Howard Ratner zwei Stunden lang dabei zuzusehen, wie er sich und sein Leben verbaut. Das tut manchmal ziemlich weh, ist oft sehr unterhaltsam... und ist gerade angesichts der etlichen Fallen, in die er hier oft nur aufgrund seines eigenen, verschobenen Egos tappt, sehr spannend anzusehen.
Die anderen Figuren bleiben da eher zurück, sind viel mehr Spielbälle der Handlung oder in Klischee-Bereichen festgefahren. Das ist aber halb so schlimm: In diesen haben sie nämlich immer noch genug Dampf und lenken auch nicht all zu arg von Sandlers schillernder Performance ab. Ein Coup ist natürlich die Besetzung von Kevin Garnett, der sich hier einfach selbst spielt, ohne dabei zu veralbern. Der Cast, der darüber hinaus weitestgehend aus unbekannteren Namen besteht, tut sein absolut Bestes, um in der feurigen Inszenierung von Benny und Josh Safdie aufzugehen. Diese ist durchweg gut gelungen und fängt die schockierende, oftmals gar schmerzhafte Abwärtsspirale des Protagonisten mit schnellen Schnitten und einigen wunderbaren One-Takes ein, die einen ganz eigenen Sog entwickeln.
Sicherlich wird "Der schwarze Diamant" in dieser Form aber nicht für jeden etwas sein. Einige werden Sandlers Performance, so kraftvoll und mutig sie auch ist, im Dauerquasseln als nervtötend empfinden und ebenso auch den ganzen Film, der kaum eine Minute zum Stillstand kommt. Man braucht also eventuell ein wenig Durchhaltevermögen und muss sich auf die teils schrägen, teils dramatisch-komischen Elemente einlassen, welche hier den Kontext zur Handlung geben. Nimmt man sich dieses also und erwartet nicht unbedingt ein Meisterwerk der Erzählkunst, sondern einen kompakten, energetischen Film, der verschiedene Gefühlslagen anspricht, dann dürfte man über kleinere Längen oder einige doch eher maue und in sich etwas zu breit aufgezogene Subplots locker hinwegsehen können.
Fazit: ""Der schwarze Diamant" ist das Comeback für Adam Sandler abseits seiner Gaga-Komödien - in der Hauptrolle beherrscht er einen ebenso skurillen wie dramatischen Thriller, der auch darüber hinaus energetisch geplottet und mehr als solide inszeniert ist.
Note: 2-
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