Der Vulkanologe Dr. Harry Dalton (Pierce Brosnan) wird von seinem Vorgesetzten Dr. Paul Dreyfus (Charles Hallahan) in das kleine Dorf Dante's Peak entsandt. Er soll den dortigen Vulkan untersuchen, der in den letzten Wochen einige seltsame Eruptionen von sich gegeben hat. Vor Ort ist Dalton aufgrund mehrerer beunruhigender Vorkommnisse und Untersuchungen von einem baldigen Ausbrechen des Giganten überzeugt, wird jedoch von Dreyfus und auch von der Stadt zurückgewiesen. Diese glauben nicht an Daltons These und sehen zudem die politische Situation von Dante's Peak gefährdet. Dalton will sich jedoch nicht einschüchtern lassen und unternimmt eigene Versuche, die Katastrophe zu händeln...
Katastrophenfilme waren besonders zum Ende der 90er hin mächtig in: Mit "Titanic" gab es gar einen, der im Jahr 1997 zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde (heute sitzt er hinter "Avengers: Endgame" und "Avatar" immerhin noch auf Platz 3) und im Jahr 1998 gab es mit "Armageddon" und "Deep Impact" gleich drei Naturspektakel auf der großen Kinoleinwand zu bewundern, die sich um die Bedrohung eines nahenden Asteroiden drehen. Im selben Jahr wie James Camerons Schiffskatastrophe lief auch "Dante's Peak", indem es um einen nahenden Vulkanausbruch geht... und auch hier enttäuschte "Der Einsatz"-Regisseur Roger Donaldson seine Zuschauer zumindest hinsichtlich des visuellen Spektakels keineswegs.
Mit diesem lässt er sich aber relativ viel Zeit und es vergeht beinahe eine Stunde, bis es tatsächlich zum Ausbruch des feurigen Giganten kommt - für einen Film, der inklusive Abspann nur 108 Minuten dauert, sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Gerade das tut "Dante's Peak" aber ungemein gut, denn der atmosphärische Aufbau, den Donaldson hier über rund fünfzig Minuten angeht, ist wirkungsvoller, als man zunächst annehmen würde. Natürlich hakt er dabei die altbekannten Plotpoints ab und ist dabei in manchen Dingen gar so unkreativ, dass er gleich mal bei den Blockbuster-Kollegen klaut - die politische Situation, wegen derer man nicht auf die Warnungen des Vulkanologen hören will, erinnert dabei doch frappierend an Steven Spielbergs Horrorklassiker "Der weiße Hai".
Das stört aber gar nicht so sehr, denn obwohl die Charaktere keine echte Tiefe erfahren und mit vermeidbaren Klischees überladen werden, so schafft es Donaldson in seiner sicheren Inszenierung ein ständiges Gefühl der Bedrohung zu erzeugen. In kleinen Schritten schnürt sich das Seil um das Dorf immer enger und obwohl man natürlich weiß, dass es früher oder später zu der Katastrophe kommen wird, saugt man die kleinen Hinweise und auch die ständigen Steine, die Dr. Dalton dabei immer wieder in den Weg geworfen werden, gerne ein. Insgesamt empfand ich die erste Hälfte des Streifens mit seinem niedrigeren Tempo, den sympathischen, zwischenmenschlichen Anbandeleien und der recht dichten Atmosphäre sogar noch ein wenig gelungener als die wesentlich lautere zweite, obwohl beide selbstverständlich ihre Schwächen haben.
Das Spektakel, welches man in der zweiten Hälfte auffährt, ist nämlich zwar durchweg spannend (manchmal gar so spannend, dass man sich die Nägel abkauen will) und visuell auch heute noch absolut beeindruckend... aber es interessiert menschlich weniger. Als hätte Donaldson nach dem ausführlichen Beginn nur noch wenig Zeit gehabt, rast er durch den Überlebenskampf der Protagonisten förmlich hindurch, hakt sie wie auf einer Checkliste ab und hat dabei auch keine Zeit mehr, den Verlust von tragenden Charakteren zu beweinen. Hier fehlte mir ein wenig die Gründlichkeit der ersten Hälfte, auch wenn in dieser in Sachen Glaubwürdigkeit natürlich schon harte Abstriche gemacht werden müssen. Die Ignoranz des Dorfes kann man hinsichtlich der Dramaturgie noch schlucken, doch in Sachen Besetzung sind bereits Pierce Brosnan als Wissenschaftler (!) und "Terminator"-Star Linda Hamilton als Bürgermeisterin so dermaßen fehlbesetzt, dass man sich über weitreichende Thematiken eigentlich keinerlei Gedanken mehr machen will.
Fazit: Als Katastrophenfilm funktioniert "Dante's Peak" in der zweiten Hälfte dank einiger spektakulärer Spannungsspitzen sehr solide. Der atmosphärische Aufbau zuvor weiß jedoch beinahe mehr zu gefallen, auch wenn sich darin klischeehafte Charaktere und einige herbe Glaubwürdigkeitsprobleme tummeln.
Note: 3+
Katastrophenfilme waren besonders zum Ende der 90er hin mächtig in: Mit "Titanic" gab es gar einen, der im Jahr 1997 zum erfolgreichsten Film aller Zeiten wurde (heute sitzt er hinter "Avengers: Endgame" und "Avatar" immerhin noch auf Platz 3) und im Jahr 1998 gab es mit "Armageddon" und "Deep Impact" gleich drei Naturspektakel auf der großen Kinoleinwand zu bewundern, die sich um die Bedrohung eines nahenden Asteroiden drehen. Im selben Jahr wie James Camerons Schiffskatastrophe lief auch "Dante's Peak", indem es um einen nahenden Vulkanausbruch geht... und auch hier enttäuschte "Der Einsatz"-Regisseur Roger Donaldson seine Zuschauer zumindest hinsichtlich des visuellen Spektakels keineswegs.
Mit diesem lässt er sich aber relativ viel Zeit und es vergeht beinahe eine Stunde, bis es tatsächlich zum Ausbruch des feurigen Giganten kommt - für einen Film, der inklusive Abspann nur 108 Minuten dauert, sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Gerade das tut "Dante's Peak" aber ungemein gut, denn der atmosphärische Aufbau, den Donaldson hier über rund fünfzig Minuten angeht, ist wirkungsvoller, als man zunächst annehmen würde. Natürlich hakt er dabei die altbekannten Plotpoints ab und ist dabei in manchen Dingen gar so unkreativ, dass er gleich mal bei den Blockbuster-Kollegen klaut - die politische Situation, wegen derer man nicht auf die Warnungen des Vulkanologen hören will, erinnert dabei doch frappierend an Steven Spielbergs Horrorklassiker "Der weiße Hai".
Das stört aber gar nicht so sehr, denn obwohl die Charaktere keine echte Tiefe erfahren und mit vermeidbaren Klischees überladen werden, so schafft es Donaldson in seiner sicheren Inszenierung ein ständiges Gefühl der Bedrohung zu erzeugen. In kleinen Schritten schnürt sich das Seil um das Dorf immer enger und obwohl man natürlich weiß, dass es früher oder später zu der Katastrophe kommen wird, saugt man die kleinen Hinweise und auch die ständigen Steine, die Dr. Dalton dabei immer wieder in den Weg geworfen werden, gerne ein. Insgesamt empfand ich die erste Hälfte des Streifens mit seinem niedrigeren Tempo, den sympathischen, zwischenmenschlichen Anbandeleien und der recht dichten Atmosphäre sogar noch ein wenig gelungener als die wesentlich lautere zweite, obwohl beide selbstverständlich ihre Schwächen haben.
Das Spektakel, welches man in der zweiten Hälfte auffährt, ist nämlich zwar durchweg spannend (manchmal gar so spannend, dass man sich die Nägel abkauen will) und visuell auch heute noch absolut beeindruckend... aber es interessiert menschlich weniger. Als hätte Donaldson nach dem ausführlichen Beginn nur noch wenig Zeit gehabt, rast er durch den Überlebenskampf der Protagonisten förmlich hindurch, hakt sie wie auf einer Checkliste ab und hat dabei auch keine Zeit mehr, den Verlust von tragenden Charakteren zu beweinen. Hier fehlte mir ein wenig die Gründlichkeit der ersten Hälfte, auch wenn in dieser in Sachen Glaubwürdigkeit natürlich schon harte Abstriche gemacht werden müssen. Die Ignoranz des Dorfes kann man hinsichtlich der Dramaturgie noch schlucken, doch in Sachen Besetzung sind bereits Pierce Brosnan als Wissenschaftler (!) und "Terminator"-Star Linda Hamilton als Bürgermeisterin so dermaßen fehlbesetzt, dass man sich über weitreichende Thematiken eigentlich keinerlei Gedanken mehr machen will.
Fazit: Als Katastrophenfilm funktioniert "Dante's Peak" in der zweiten Hälfte dank einiger spektakulärer Spannungsspitzen sehr solide. Der atmosphärische Aufbau zuvor weiß jedoch beinahe mehr zu gefallen, auch wenn sich darin klischeehafte Charaktere und einige herbe Glaubwürdigkeitsprobleme tummeln.
Note: 3+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen