Dieser Mord hat sie diesmal sehr, sehr hart getroffen: Die Podcast-Crew rund um Charles Haden-Savage (Steve Martin), Oliver Putnam (Martin Short) und Mable Mora (Selena Gomez) betrauern den Tod ihres lieben Portiers Lester Coluca (Teddy Coluca) und sind sich sicher, dass es sich dabei erneut um einen Mord handelt. Die Ermittlungen führen sie zu einer Totenfeier des Verstorbenen, bei welcher sie feststellen, dass Lester deutlich umtriebiger und beliebter war als zuvor angenommen. Als dann auch noch ein abgetrennter Finger in Oliver's Wohnung auftaucht, glauben die drei fest daran, dass Lester womöglich in einen Konflikt mit der Mafia verwickelt war und haben sogleich die mysteriöse Sofia Caccimelio (Tea Leoni) in Verdacht, welche die Podcast-Gruppe zuvor für eine Detektivarbeit anheuern wollte. Oder haben doch drei höchst verdächtige Milliardäre etwas mit dem Mord zu tun?
Die Symbionte aus schrägem Humor, sehr viel Herz und einem spannenden Kriminalfall mit allerlei überraschenden, gar nicht mal so dummen Wendungen waren stets die Inhalte für die gelungenen Staffeln dieser Serie. Die vierte Season schlug schon deutlicher in Richtung absurdeste Comedy aus und vernachlässigte die eigentlich so wichtigen, anderen Zutaten der Serie. Es blieb also zu hoffen, dass die nur ein Jahr später folgende fünfte Staffel sich wieder mehr auf die zu Beginn so perfekt harmonierenden Elemente zurückbesinnen und sich wieder mehr auf Figuren und einen packenden Plot konzentrieren würde. Leider scheint den Machern aber mittlerweile das Fingerspitzengefühl abhanden gekommen zu sein, denn auch die fünfte Staffel leidet unter den gleichen Problemen. Zwar ist der Humor hier nicht mehr so absurd und allgegenwärtig, aber der im Fokus stehende Plot kommt aufgrund einer völligen Überladung von Handlungselementen und Charakteren niemals wirklich in Schwung und zieht sich über die obligatorischen zehn Folgen regelrecht wie Kaugummi... bis einem am Ende förmlich egal ist, wie der große Krimi diesmal eigentlich endet und wer letztendlich als Schuldiger am Mord des wunderbaren Lester (diesmal scheidet also ein echter Fan-Favorit endgültig aus der Serie) festgenagelt wird.
Da diese Staffel unglaublich viel erzählen will, bleibt im Grunde an keinem Posten wirklich Zeit, um in die Tiefe zu gehen oder sich auf die Charaktere (ob alt oder neu) zu konzentrieren. Infolge dessen werden charmante Nebenfiguren wie der Katzennarr Howard endgültig zu absoluten Comedy-Klischees unterentwickelt, während die drei Hauptfiguren diesmal völlig auserzählt wirken. Was natürlich kein Wunder ist, da wir einem jeden von ihnen bislang bei großen Dramen und tragischen Liebeleien über die Schulter schauen durften - was soll da also noch kommen? In dem Versuch, zumindest der jungen Mabel noch irgendwie eine Art sozialen Konflikt mit auf den Weg zu geben, wird noch ein weiterer Plot rund um eine Jugendfreundin hineingequetscht, der die gesamte Handlung stetig ausbremst und im Grunde ersatzlos hätte gestrichen werden können. Dass Steve Martin, Martin Short und Emilia Perez-Star Selena Gomez wie gehabt ungemein spielfreudig agieren, ist erfreulich, doch auch sie können aus den Figuren nun mal nicht viel mehr als die altbekannte Masche herausholen, wenn das Drehbuch ihnen sonst keine neuen Seiten zugesteht. Das ist immer noch amüsant, doch kennt man die typischen Manirismen der Figuren mittlerweile in- und auswendig, weswegen die Versuche, im Humorbereich ein paar skurrile Überraschungsmomente zu kreieren, meist eben auch nur Versuche bleiben und die großen Lacher diesmal über weite Strecken ausbleiben.
Die Armada an Stars in dieser Serie wird natürlich auch noch mal durch einige extrem hochkarätige Namen aufgestockt und auch die machen ihre Sache wie gehabt absolut köstlich. Durch das erneute Aufpumpen des Casts bleibt allerdings nur noch für die wenigsten genügend Zeit, um ihre Rollen wirklich lebendig ausgestalten zu können - es tummeln sich mittlerweile so viele Figuren, dass weder Haupt- noch Nebenfiguren trotz der famosen Schauspielerleistungen noch echtes Feuer entwickeln können. Das ist (wie schon bei der vierten Staffel) insbesondere deswegen so schade, da der Mord an einem echten Herzensmenschen im Mittelpunkt steht, welcher eine persönlichere Involvierung vieler Figuren möglich gemacht hätte... doch auch hier geht man nicht weiter in die Tiefe, verzettelt sich stattdessen in einem ganzen Reigen an Nebenhandlungen, die recht diffus nebeneinander herlaufen, bis im Finale alles wie gehabt seinen Höhepunkt erreicht. Das kennt man in dieser Form aber natürlich auch schon und hat es in vorherigen Staffeln auch schon überraschender, spannender und emotionaler gesehen. Wenn die kommende sechste Staffel also wieder überzeugen soll, reicht da einfach keine Wagenladung an Stars in Kombination mit einigen amüsanten Momenten mehr - es braucht frische Ideen und wieder echtes Herz!
Fazit: Die fünfte Staffel ächzt unter einer echten Wagenladung an Plots, wobei der eigentliche Fall nur im zähen Schneckentempo vorankommt. Die Charaktere werden kaum noch weiterentwickelt, im Humorbereich bleibt es bei einigen amüsanten Momenten. Trotz eines grandiosen Star-Casts ist die Luft aus dieser Serie nun schon leider bei zwei Seasons in Folge deutlicher raus.
Note: 4+
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