Eigentlich möchte der frühere Geheimagent und heutiger Security-Lehrer Dan Morgan (Mark Wahlberg) nur ein besinnliches Weihnachten mit seiner Familie verbringen. Um überhaupt alle an einen Tisch zu bekommen, müssen diese aber nach London reisen, wohin Tochter Nina (Zoe Colletti) hingezogen ist. Kaum dort angekommen, muss sich Dan auch noch mit Ninas neuem Freund Omar (Reda Elazouar) herumärgern, den diese ihrer Familie vorenthalten hat. Das stellt jedoch letztendlich noch das geringste Problem dar, denn wenig später trifft Dan seinen seit Kindestagen verschollenen Bruder Finn (Kit Harington) wieder. Dieser verfolgt einen Plan, um das Erbe seines Vaters zu erlangen und muss dafür gegen Dan und seine Familie vorgehen... ganz zu schweigen davon, dass er auch noch Rache für seine verpfuschte Kindheit nehmen möchte.
Ich bin ganz ehrlich: Ich habe den ersten The Family Plan zwar vor nicht mal einem Jahr gesehen, konnte mich aber im Grunde kaum noch daran erinnern, was in diesem ziemlich vergessenswerten Familien-Actioner geschehen war. Nach der Zweitsichtung zur Vorbereitung auf die Fortsetzung weiß ich auch wieder, warum mein Hirn bei diesem Film in den Sieb-Modus schaltete: Weil sich schlicht und einfach nichts wirklich Ärgerliches, aber auch nichts wirklich Aufregendes darin versteckte. Dass nun ausgerechnet dieser Film auch noch eine Fortsetzung erhalten sollte, liegt zwar in der Natur solcher Geschichten, die man bei Erfolg tatsächlich drölfzig Mal weitererzählen könnte, besitzt darüber hinaus aber im Grunde keinen Sinn. Und dass man nun die versammelte Mannschaft vor und hinter der Kamera wieder zurückbrachte, bringt ebenfalls wenig, denn diese vollführte ja schon im Erstling allerhöchstens Dienst nach Vorschrift.
Und so kommt es, wie es kommen musste: The Family Plan 2 ist nochmal deutlich vergessenswerter als der Vorgänger, der ja zumindest hier und da noch ein wenig Charme und vor allem einen äußerst spielfreudigen Mark Wahlberg vorweisen konnte. Der hatte auf die Fortsetzung aber offensichtlich gar keinen Bock und schlafwandelt dementsprechend mit der typischen Attitüde seiner jüngsten Blockbuster-Performances durch den Film. Dazu passt auch, dass sein im Vorgänger noch angenehm-aktiver Charakter sich nun zu einem überfürsorglichen Daddy gewandelt hat, der (sehr unangenehm) vor allem seine erwachsene Tochter extrem bevormundet und schon durchdreht, wenn sie im Alter von zwanzig Jahren mal mit einem festen Freund um die Ecke kommt. Schon klar, der Film möchte durch diesen Konflikt vor allem Lacher sammeln, doch ist diese Idee nun schon wirklich angestaubt und macht den Hauptcharakter in dem ständigen Drängen, den eigentlich ziemlich feschen Freund seiner Tochter unbedingt hassen zu wollen, reichlich unsympathisch.
Auch sonst fehlt es auch nur an einer einzigen, guten Idee. Die Geschichte ist natürlich wieder äußerst dünn und angesichts des neuen Bösewichts, der selbst nie genau zu wissen scheint, was er eigentlich will, wäre da auch kaum mehr möglich, aber auch nicht verlangt gewesen. Dass Eternals-Star Kit Harington in dieser Rolle leidlich blass bleibt, ist ebenfalls nicht so wild. Sehr wohl aber, dass eben diese Geschichte ungemein langatmig erzählt wird und dank der mal wieder äußerst faden Regie von Rückkehrer Simon Cellan Jones ungemein zerstückelt daherkommt. Zerstückelt werden auch die Actionszenen, wobei es ohnehin nicht einen originellen Einfall gibt, der diese irgendwie interessant gemacht hätte - aufgrund des wilden Schnitts kann man aber ohnehin fast nie erkennen, was hier eigentlich vor sich geht. Und der Rest drumherum ergibt sich dem altbekannten Familienkram, bei dem groß aufgebauschte Konflikte am Ende schnell in Wohlgefallen aufgelöst werden, damit jeder möglichst mit einem guten Gefühl aus dem Werk hinausgehen kann. Das ist ungemein vorhersehbar, regelrecht dumm sogar und hat leider zu wenige Schmunzler zu bieten, um diese durchgehende Langeweile auszugleichen. Wobei man konstatieren muss, dass es diese Schmunzler durchaus gibt, diese aber kaum aufs Konto von Wahlberg, sondern eher auf jene der anderen Familienmitglieder gehen, die hier durchweg vitaler wirken als der eigentliche Hauptdarsteller.
Fazit: Eine Fortsetzung, die niemand gebraucht hätte... und auch jetzt niemand braucht. Noch ein ganzes Stückchen banaler, bemühter und langweiliger als der bereits reichlich fade Vorgänger mogelt sich Mark Wahlberg an der Grenze zur Arbeitsverweigerung durch einen äußerst dummen Plot, in welchem nicht mal die halbgaren Actionszenen überzeugen.
Note: 4-
Kommentare
Kommentar veröffentlichen