In den 90er-Jahren war das Thriller-Genre auf absolutem Hochkurs. Filme wie "GoodFellas" und "Casino" sind bis heute Klassiker der Filmgeschichte (obwohl ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich beide noch nicht gesehen habe). Auch "Heat", den ich nun zum ersten Mal sah, muss zu dieser Reihe gezählt werden und hat bei Fans bis heute den Status eines Kultfilms inne...
Klingt als Rahmenstory so nun nicht sonderlich aufregend und die zugegebenermaßen trotzdem recht aufregende Geschichte erzählt wenig Neues. Dass "Heat" über seine knapp drei Stunden Laufzeit dennoch packend gerät, liegt in erster Linie an den hervorragenden Darstellern sowie an der genialen Inszenierung von Regisseur Michael Mann. De Niro und Pacino liefern sich hier ein schauspielerisches Duell der Extraklasse, bei dem Worte und Patronen wie Funken fliegen. Doch auch der Rest der Darstellerriege, die fast ausnahmslos bis in die kleinsten Rollen mit großen Namen besetzt ist, soll hier nicht vergessen werden. Schauspielgrößen wie Tom Sizemore, Val Kilmer, Jon Voight, Natalie Portman, Ashley Judd und William Fichtner spielen sich hier die Seele aus dem Leib und geben dem Film nicht nur viele, interessante Nebenplots, sondern auch eine so nicht erwartete, überraschend starke Tiefe. Im Mittelpunkt stehen hier ganz klar die zweidimensionalen Charaktere, hier gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei und stellenweise weiß man gar nicht, welcher Seite man hier die Daumen drücken soll, alle haben sie ihre Flecken auf der Weste. Kamera und Musik tun ihr übriges, um zu fesseln und machen den Film zu einer technisch ebenso runden Angelegenheit, in denen vor allem die dosiert eingesetzten Actionszenen da treffen, wo es wehtut. Die Schüsse sitzen, hier wird schnonugslos und realistisch gezeigt, was eben gezeigt werden muss. Dennoch dauert der Film mit seinen drei Stunden dann doch etwas zu lang und hat vor allem in der ersten Hälfte ab und an Schwierigkeiten, das Tempo hochzuhalten. Zudem hätte man nicht zwingend gut jedem zweiten Charakter eine schwierige Frauenbeziehung zugestehen müssen, denn irgendwann hat man vom ständigen Ehekrach dann doch genug. Kein perfekter Film, aber ein guter Thriller, routiniert und stellenweise sich mutig abhebend vom 08/15 des Genres.
Note: 2-
HEAT
Gangsterboss Neil McCauley (Robert De Niro) und seine Bande aus Verbrechern (u.a. Val Kilmer, Tom Sizemore, Danny Trejo) sind in Los Angeles für ihre Taten berüchtigt. Sie stehlen Geld, um Schulden abzubezahlen, bleiben dabei aber nicht lange unentdeckt. Der fanatische Polizist Lt. Vincent Hanna (Al Pacino) heftet sich mit seinen Männern an die Gruppe und geht in dem Fall so sehr auf, dass schnell auch seine Beziehung zu Frau (Diane Venora) und Tochter (Natalie Portman) darunter leiden...Klingt als Rahmenstory so nun nicht sonderlich aufregend und die zugegebenermaßen trotzdem recht aufregende Geschichte erzählt wenig Neues. Dass "Heat" über seine knapp drei Stunden Laufzeit dennoch packend gerät, liegt in erster Linie an den hervorragenden Darstellern sowie an der genialen Inszenierung von Regisseur Michael Mann. De Niro und Pacino liefern sich hier ein schauspielerisches Duell der Extraklasse, bei dem Worte und Patronen wie Funken fliegen. Doch auch der Rest der Darstellerriege, die fast ausnahmslos bis in die kleinsten Rollen mit großen Namen besetzt ist, soll hier nicht vergessen werden. Schauspielgrößen wie Tom Sizemore, Val Kilmer, Jon Voight, Natalie Portman, Ashley Judd und William Fichtner spielen sich hier die Seele aus dem Leib und geben dem Film nicht nur viele, interessante Nebenplots, sondern auch eine so nicht erwartete, überraschend starke Tiefe. Im Mittelpunkt stehen hier ganz klar die zweidimensionalen Charaktere, hier gibt es keine Schwarz-Weiß-Malerei und stellenweise weiß man gar nicht, welcher Seite man hier die Daumen drücken soll, alle haben sie ihre Flecken auf der Weste. Kamera und Musik tun ihr übriges, um zu fesseln und machen den Film zu einer technisch ebenso runden Angelegenheit, in denen vor allem die dosiert eingesetzten Actionszenen da treffen, wo es wehtut. Die Schüsse sitzen, hier wird schnonugslos und realistisch gezeigt, was eben gezeigt werden muss. Dennoch dauert der Film mit seinen drei Stunden dann doch etwas zu lang und hat vor allem in der ersten Hälfte ab und an Schwierigkeiten, das Tempo hochzuhalten. Zudem hätte man nicht zwingend gut jedem zweiten Charakter eine schwierige Frauenbeziehung zugestehen müssen, denn irgendwann hat man vom ständigen Ehekrach dann doch genug. Kein perfekter Film, aber ein guter Thriller, routiniert und stellenweise sich mutig abhebend vom 08/15 des Genres.
Note: 2-
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