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The Great Wall

Letzte Woche startete das Kinojahr 2017 hierzulande mit dem heiß erwarteten "Passengers" und dank seiner starken Qualität zeigte bereits das erste Filmereignis des Jahres dem doch insgesamt eher mauen Vorjahr die lange Nase. "So darf es gerne weitergehen" schrieb ich daher bereits in meiner Kritik zu dem Sci-Fi-Thriller... dass 2017 nun aber auch nicht ein gelungenes Werk nach dem anderen präsentieren würde, war auch klar. Eine Woche später landet "The Great Wall" nämlich bereits den ersten Flop in qualitativer Hinsicht, denn der stark beworbene Fantasy-Actioner bietet vieles, nur eben keine gute Unterhaltung.

THE GREAT WALL


China, zur Zeit der Song-Dynastie: Der Europäer William Garin (Matt Damon) ist gemeinsam mit seinem Freund Pero (Pedro Pascal) auf der Suche nach Schwarzpulver, welches sie in China vermuten. Dabei werden sie von den Soldaten des chinesischen Kaisers gefangengenommen und wohnen der ersten Schlacht dieser an der Chinesischen Mauer bei, die von gefährlichen, brutalen Kreaturen angegriffen wird. Garin erhält das Vertrauen von der höhergestellten Lin Mae (Tian Jing), als er die Mauer verteidigt und schließt eine Freundschaft mit den Soldaten... sehr zum Unwohl Peros, der noch immer das Schwarzpulver sucht.

Gut, dass "The Great Wall" nun nicht unbedingt ein Meisterwerk der Filmkunst werden würde, war spätestens nach dem zweiten Trailer klar, der nette Unterhaltung und starke Action versprach, bei welcher man sein Hirn aber sicherlich mal an der Kinokasse abgeben sollte. Leider kann der Film letztendlich sogar diese geringeren Erwartungen keinesfalls erfüllen. Dies geht schon während der ersten Minute und einer schrecklich billigen Trickkamerafahrt über die Chinesische Mauer los: Die Einführung der Hauptfiguren ist ebenso stumpf wie nichtssagend und in den folgenden zwanzig Minuten hetzt der Film, ohne einmal in die Tiefe zu gehen, sprücheklopfend und mit kalten, sehr technischen Bildern durch seine enorm dünne Handlung, bis es schließlich auch schon zur ersten Actionszene geht. 
Diese ist an sich gar nicht so übel gemacht, wie auch die vielen, die danach noch folgen, haben jedoch zwei eklatante Probleme: Ein hundsmiserables CGI, welches besonders im Falle der in den Trailern stets unerkannt gebliebenen, hier nun jedoch nach bereits wenigen Filmminuten voll und ganz zu sehenden Monster böse auffällt... und der 3D-Effekt, der zwar nicht stört, dem Filmerlebnis aber eben auch nichts hinzufügt, man merkt ihn streckenweise sogar nicht einmal, was den Aufpreis also wieder einmal nicht wert ist. Die Actionszenen an sich sind ebenso übertrieben wie unterhaltsam und liefern tatsächlich ab und zu den ein oder anderen netten Moment, wirkliche Spannung können sie aber nicht überzeugen, da die handelnden Figuren enorm blass und eindimensional bleiben und auch die Geschichte an sich nicht zieht, im Grunde nichts zu erzählen hat als den ewigen Kampf zwischen Mensch und Ungeheuer. 
Wer hier nun ein tiefgründiges Drama a la "Last Samurai" erwartet, liegt definitiv falsch, denn der Aspekt zweier aufeinanderprallender Kulturen geht hier ebenso verloren wie ein sinnloser Subplot rund um den arg fehlbesetzten Willem Dafoe, der auch hinter dem Schwarzpulver her ist... und nach fünfundzwanzig Jahren tatenloser Gefangenschaft (obwohl er sich überall frei bewegen kann) mit dem Geschenk zweier neuer Partner nun auch mal anfängt, sich seinem Ziel zu nähern. Das ist alles schon enorm platt und trashig geraten und hätte wohl, ohne die anziehende Star-Power eines Matt Damon (der hier jedoch auch so blass wie vielleicht noch nie in seiner Karriere bleibt) wohl als Direct-To-DVD-Produktion geendet. Da wäre der Film auch gar nicht schlecht aufgehoben, so würde er Top-Filmen wie "La La Land" keine Kinosääle klauen und würde dafür das bekommen, was er verdient: Abstrafung. 
Denn ab und zu kann solch stumpfes Popcorn-Kino auch unterhalten, streckenweise sogar verdammt gut, aber eine gute Geschichte sollte eben auch drin sein und auch gute Charaktere sowie wirklich essentiell starke Actionszenen werden hier vermisst, sodass der Zuschauer leider von allem nicht nur zu wenig, sondern im Grunde fast gar nichts bekommt. Wirklich positiv bleibt da nur die mittlere Actionszene im Gedächtnis, in welcher sich Garin in dichtem Nebel den Ungeheuern erwehren muss, sowie der wirklich nette Soundtrack, den man sich auch so mal anhören könnte. Ansonsten tut das hier zwar nicht wirklich weh, ist aber schon nah dran, ärgerlich zu sein...
Fazit: Laue Fantasy-Action mit dünner, stumpfer Handlung, schwächelnden Actionszenen, miesen Effekten und einem unterforderten Matt Damon. Aus der Idee hätte man einiges zaubern können, dies hier ist aber ebenso dämlich wie unnötig.

Note: 4-






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