Ich habe ja schon mehrfach gesagt, dass ich kein großer Fan von deutschen Filmen bin, was wohl auch daran zu merken ist, dass die Kritiken zu Produktionen aus unserem Land auf meinem Blog recht selten zu finden sind. Meistens sind mir diese Filme zu glatt, zu unspektakulär und schlichtweg zu künstlich. Aber es gibt sie ja doch, die ungesehenen Perlen, und gerade in Deutschland gibt es von diesen doch so einige. Eine habe ich heute wieder gefunden, diese nennt sich "Napola" und stammt von Regisseur Dennis Gansel... welcher übrigens mit "Die Welle" meinen absoluten Lieblingsfilm aus Deutschland abgeliefert hat.
Was "Napola" definitiv schon einmal zu einem guten Film macht, sind seine durch die Bank weg fantastischen Schauspielleistungen. Max Riemelt, der vier Jahre später in Gansels "Die Welle" mitspielte, überzeugt durch seine Natürlichkeit, während besonders Tom Schilling in seiner Rolle als von seinen Eltern emotional misshandelter Außenseiter ganz besondere Akzente setzen kann. Ausstattung und Inszenierung erinnern an klassische Internatsfilme a la "Der Club der toten Dichter", dementsprechend finden sich auch die Klischeecharaktere des Genres hier wieder. Das stört allerdings wenig, da die Spannung und die emotionale Intensität fast dauerhaft hochgehalten wird und das ein oder andere mal schauern kann bei dem, was den Schülern angetan wird. Dennis Gansels Regie ist solide, aber man merkt, dass sich der Regisseur dem deutschen Mainstream unterordnet und dementsprechend wenig wagt... sowohl vom Skript als auch von der Technik her. Dementsprechend bleiben nur wenige Bilder und Szenen wirklich hängen, so wirklich abheben von der Konkurrenz und von ähnlichen Filmen kann er sich nicht, was "Napola" zu einem guten deutschen Film macht, aber sicher zu keinem herausragenden. Dabei setzt er zu wenig Akzente und kann auch über die Länge von zwei Stunden nicht darüber hinwegtäuschen, dass einiges an Füllmaterial vorhanden ist, was durchaus für die ein oder andere Länge sorgt. Das klingt nun alles sehr viel strenger, als es ist, denn "Napola" ist ein aufrüttelnder Film über die Werte des Menschen und wie diese verloren gehen. Die Holzhammer-Thematik mag nicht jedem gefallen, doch hier wirkt sie überraschend gut und sorgt somit für sicher kein schönes, aber ein intensives Filmvergnügen.
Note: 2-
NAPOLA
Gegen den Willen seiner Eltern schreibt sich das junge, vielversprechende Boxtalent Friedrich Weimer (Max Riemelt) während des Dritten Reichs 1942 an der Eliteschule "Napola Allenstein" ein. Dort erfährt er am eigenen Leib die Schrecken der Wehrmachtsausbildung, wird von Lehrern und Vorgesetzten gedrillt, um schon bald dem Führer an der Front Ehre zu erweisen. Die Regeln sind hart, Mitleid gibt es nicht, dennoch entsteht für Friedrich schon bald auch eine enge Freundschaft mit dem verschüchterten Albrecht (Tom Schilling), welcher sich aber bald gegen die Methoden der Schule und die seines strengen Vaters, Gauleiter Heinrich Stein (Justus von Dohnanyi) auflehnt...Was "Napola" definitiv schon einmal zu einem guten Film macht, sind seine durch die Bank weg fantastischen Schauspielleistungen. Max Riemelt, der vier Jahre später in Gansels "Die Welle" mitspielte, überzeugt durch seine Natürlichkeit, während besonders Tom Schilling in seiner Rolle als von seinen Eltern emotional misshandelter Außenseiter ganz besondere Akzente setzen kann. Ausstattung und Inszenierung erinnern an klassische Internatsfilme a la "Der Club der toten Dichter", dementsprechend finden sich auch die Klischeecharaktere des Genres hier wieder. Das stört allerdings wenig, da die Spannung und die emotionale Intensität fast dauerhaft hochgehalten wird und das ein oder andere mal schauern kann bei dem, was den Schülern angetan wird. Dennis Gansels Regie ist solide, aber man merkt, dass sich der Regisseur dem deutschen Mainstream unterordnet und dementsprechend wenig wagt... sowohl vom Skript als auch von der Technik her. Dementsprechend bleiben nur wenige Bilder und Szenen wirklich hängen, so wirklich abheben von der Konkurrenz und von ähnlichen Filmen kann er sich nicht, was "Napola" zu einem guten deutschen Film macht, aber sicher zu keinem herausragenden. Dabei setzt er zu wenig Akzente und kann auch über die Länge von zwei Stunden nicht darüber hinwegtäuschen, dass einiges an Füllmaterial vorhanden ist, was durchaus für die ein oder andere Länge sorgt. Das klingt nun alles sehr viel strenger, als es ist, denn "Napola" ist ein aufrüttelnder Film über die Werte des Menschen und wie diese verloren gehen. Die Holzhammer-Thematik mag nicht jedem gefallen, doch hier wirkt sie überraschend gut und sorgt somit für sicher kein schönes, aber ein intensives Filmvergnügen.
Note: 2-
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