Wie bewirbt man einen Film, welcher im Grunde keine großen Namen beinhaltet? Klar, ein reißerischer Trailer und eine originelle Geschichte können helfen, sind aber sicher keine Garantie für einen Erfolg. "District 9" hatte mit dem damals völlig unbekannten Sharlto Copley in der Hauptrolle und Neill Bloomkamp auf dem Regiestuhl keine bekannten Stars vorzuweisen, erst als Peter Jackson, welcher nach seiner "Herr der Ringe"-Trilogie und seinem "King Kong"-Remake auch 2009 noch in aller Munde war, als Produzent dazukam, konnte man einen weltweit bekannten Namen in die Vermarktungsstrategie mit einbringen. Gebracht hat es zumindest auf qualitativer Ebene wenig, denn gut ist der Film sicher nicht geworden...
"District 9" wurde bei seinem Erscheinen von der Kritik einhellig gelobt, war gar für den Oscar als bester Film nominiert. Aber so ganz kann ich nicht verstehen, was an diesem Film nun so toll sein soll, denn er macht tatsächlich einiges falsch. Zuallererst ist die Story, so originell sie auch scheint, in erster Linie viel zu skurill, um wirkliches emotionales Interesse zu wecken. Als lockere Komödie a la "Kick-Ass" hätte das wohl funktioniert, aber da sich der Film durchgehend schrecklich ernst nimmt und es keinerlei humorvolle Einschübe gibt, sitzt man schon bald nur noch mit minderem Interesse da. Zum anderen ist die Story auch noch unfassbar dünn und nimmt, bis auf ein bemerkenswertes Ende, keine wirklich überraschende Wendung. Das dürfte einer der Gründe sein, warum man sich mit der Einführung in die Geschichte schwertut und somit ein Einstieg nicht wirklich hinhaut, als auch, dass man die letzte halbe Stunde mit einem schier endlosen Action-Showdown füllt, welcher die Geschichte plattmacht und sich bloß noch auf das ständige Explodieren von bösen Militärs konzentriert. Das passt alles irgendwie vorne und hinten nicht zusammen, die Geschichte zündet von vorne bis hinten nicht und obwohl es keine großartigen Längen gibt, zwischendrin sogar die Spannung unerwartete Höhen erreicht, bleibt man emotional bei all dem Wirrwarr vollkommen draußen. Sharlto Copley macht eine gute Figur in der Hauptrolle, leider ist sein Charakter allerdings auch eine der größten Schwachpunkte in diesem ohnehin schon schwachen Streifen. Zuerstmal ist Wikus ein ziemlicher Unsympath, weswegen wir ihm ungerne als Protagonist folgen möchten. Dann sind er und sämtliche anderen Figuren auch noch so eindimensional geschrieben, dass wir uns für ihr Schicksal gar nicht interessieren. Und dann erlebt Wikus natürlich auch noch eine Wendung, doch diese Wandlung vom tumben Möchtegern hin zum oberkrassen Actionhelden kommt so unpassend und unlogisch daher, dass es einen graust. Zu Gute halten kann man "District 9" neben der guten Leistung von Copley, der sich trotz des mäßigen Skripts freispielen kann, aber auch eine visuelle Brillanz. Während die Aliens meist wie schlecht hereinkopiert wirken, sind die restlichen Effekte absolut grandios, wozu vor allem das große Mutterschiff der Erdenbesucher zählt. Auch der Soundtrack macht einiges her und die Beziehung zwischen Alien Christopher und seinem Sohn ist ebenso eine recht anrührende. So kommt zwar nie wirklich Langeweile, anhand dieses kruden und seltsamen Mixes ist jedoch eine Enttäuschung sicher nicht zu verbergen.
Note: 4
DISTRICT 9
Vor zwanzig Jahren landeten Außerirdische in Johannesburg und wurden, unterernährt und geschwächt, von den Menschen in ein slumartiges Lager einquartiert. Nun sollen die Aliens, auf Grund der Rebellion der menschlichen Bewohner, umgesiedelt werden. Ein Mitarbeiter der MNU, welches sich um außerirdische Angelegenheiten kümmert, namens Wikus van de Merwe (Sharlto Copley) leitet den Einsatz, um die Aliens fortzuschaffen. Bei der Räumung der Wohngebiete kommt er jedoch mit einer seltsamen Substanz der Außerirdischen in Kontakt. Schon bald verändert sich sein Körper und plötzlich ist Wikus, der nun auf seltsame Art mit den Aliens verbunden scheint, nicht nur als Bedrohung angesehen, sondern auch auf der Flucht vor dem Militär, welche ihn als wertvolle Waffe einsetzen möchte..."District 9" wurde bei seinem Erscheinen von der Kritik einhellig gelobt, war gar für den Oscar als bester Film nominiert. Aber so ganz kann ich nicht verstehen, was an diesem Film nun so toll sein soll, denn er macht tatsächlich einiges falsch. Zuallererst ist die Story, so originell sie auch scheint, in erster Linie viel zu skurill, um wirkliches emotionales Interesse zu wecken. Als lockere Komödie a la "Kick-Ass" hätte das wohl funktioniert, aber da sich der Film durchgehend schrecklich ernst nimmt und es keinerlei humorvolle Einschübe gibt, sitzt man schon bald nur noch mit minderem Interesse da. Zum anderen ist die Story auch noch unfassbar dünn und nimmt, bis auf ein bemerkenswertes Ende, keine wirklich überraschende Wendung. Das dürfte einer der Gründe sein, warum man sich mit der Einführung in die Geschichte schwertut und somit ein Einstieg nicht wirklich hinhaut, als auch, dass man die letzte halbe Stunde mit einem schier endlosen Action-Showdown füllt, welcher die Geschichte plattmacht und sich bloß noch auf das ständige Explodieren von bösen Militärs konzentriert. Das passt alles irgendwie vorne und hinten nicht zusammen, die Geschichte zündet von vorne bis hinten nicht und obwohl es keine großartigen Längen gibt, zwischendrin sogar die Spannung unerwartete Höhen erreicht, bleibt man emotional bei all dem Wirrwarr vollkommen draußen. Sharlto Copley macht eine gute Figur in der Hauptrolle, leider ist sein Charakter allerdings auch eine der größten Schwachpunkte in diesem ohnehin schon schwachen Streifen. Zuerstmal ist Wikus ein ziemlicher Unsympath, weswegen wir ihm ungerne als Protagonist folgen möchten. Dann sind er und sämtliche anderen Figuren auch noch so eindimensional geschrieben, dass wir uns für ihr Schicksal gar nicht interessieren. Und dann erlebt Wikus natürlich auch noch eine Wendung, doch diese Wandlung vom tumben Möchtegern hin zum oberkrassen Actionhelden kommt so unpassend und unlogisch daher, dass es einen graust. Zu Gute halten kann man "District 9" neben der guten Leistung von Copley, der sich trotz des mäßigen Skripts freispielen kann, aber auch eine visuelle Brillanz. Während die Aliens meist wie schlecht hereinkopiert wirken, sind die restlichen Effekte absolut grandios, wozu vor allem das große Mutterschiff der Erdenbesucher zählt. Auch der Soundtrack macht einiges her und die Beziehung zwischen Alien Christopher und seinem Sohn ist ebenso eine recht anrührende. So kommt zwar nie wirklich Langeweile, anhand dieses kruden und seltsamen Mixes ist jedoch eine Enttäuschung sicher nicht zu verbergen.
Note: 4
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