Manche Schauspieler hat man schon längst abgehakt. Haben sie sich erstmal, trotz einer sehr erfolgreich begonnenen Karriere, dem Alkohol, den Drogen, den Eskapaden hingegeben, gibt es für sie kaum mehr eine Chance, zurückzukommen. Heutzutage sind solche Karriereenden noch häufiger geworden und dennoch wurden wir in den letzten Jahren Zeuge einiger starker Comebacks. So beispielsweise Robert Downey Jr., welcher mit "Iron Man" und als Teil der "Avengers" auf einmal zu den gefragtesten Schauspielern der Branche gehört. Und natürlich Mickey Rourke, der 2009 mit "The Wrestler" die Massen überraschte... und dies mit einer schmerzhaften, offenen und absolut grandiosen Leistung.
Die Geschichte ist simpel und gerade deswegen trifft sie genau dahin, wo sie treffen soll: Ins Herz und in die Nieren. "The Wrestler" ist ehrlich, rau und hart und dennoch eine sehr tiefgründige und herzliche Angelegenheit. Für Rourke natürlich der perfekte Film für ein Comeback, kämpft doch auch seine Filmfigur damit, endlich wieder durchzustarten und als abgehalfterter Ex-Star sein Leben aufzuräumen. Man kann sich zwar schnell ausmalen, wohin das Ganze führt, doch der Weg zum eigentlichen Ziel wird dabei mit so viel Sinnlichkeit und Mut angepackt, dass man vor Regisseur Darren Aronofsky nur den Hut ziehen kann. Die Bilder sind dreckig und verschönigen nichts, der Soundtrack hält sich zurück, die Kamera wirkt fast wie bei einem Dokumentarfilm, dementsprechend realistisch und echt wirken die fast zwei Stunden, in welchen wir Randy Robsinson hier durch seine Schicksalsschläge und auch mal durch seine Erfolge hindurch begleiten. Für zart Besaitete ist dies hier jedoch nichts, denn in den oft schon unmenschlich brutalen Wrestling-Kämpfen (es wird für mich immer unverständlicher, wie sich Muskelprotze nur für ein paar Mücken so zurichten lassen können) wird nicht gespart und gerade bei einem besonders fiesen Fight nach einer guten halben Stunde bekommen wir die Brutalität und die krassen Mittel, mit denen hier gekämpft wird, voll und ganz mit. Mickey Rourke liefert eine zu Recht oscarnominierte Glanzleistung, öffnet sich und zeigt, dass er ein ganz Großer war und dies auch nun wieder sein kann. Rourke bewegt, erschüttert und reißt mit, ebenso wie es der Film zu einem Großteil seiner Laufzeit tut. In Nebenrollen überzeugen Evan Rachel-Wood und besonders Marisa Tomei in einer sowohl körperlich als auch emotional sehr freizügigen Performance. Leider muss sich "The Wrestler" einige Längen gefallen lassen und hätte durchaus etwas Kürzung im Mittelteil vertragen. Zudem ist die Story, so bewegend sie auch ist, etwas zu vorhersehbar und trotz Wendungen und emotionalem Interesse ein wenig zu seicht, erzählt schlichtweg nichts Neues. Trotzdem bleibt eine Menge hängen: "The Wrestler" ist Arthouse-Kino der guten Art... so wie es heute öfter mal wieder sein sollte, eben nicht speziell und künstlerisch angehaucht, um anders zu sein, sondern um so zu sein, wie es eben ist.
Note: 2-
THE WRESTLER
Randy Robinsons (Mickey Rourke) einzige Erfüllung im Leben ist das Wrestling. Ehemals Profi-Kämpfer tritt er nun jedoch nur noch in kleineren Fights auf und kann auch sonst nur noch auf Bruchstücke seines einstig früheren Daseins blicken. Seine körperliche Verfassung lässt zu wünschen übrig, er ist fast ständig pleite, lebt in einem Wohnmobil und noch dazu verachtet ihn seine Tochter Stephanie (Evan Rachel-Wood), für die er nie wirklich da war. Als Robinson nach einem harten Kampf auf einmal eine Herzattacke erleidet, scheint auch das Wrestling für ihn endgültig verloren. Doch was soll er mit seinem unerfüllten Leben denn nun noch anfangen?Die Geschichte ist simpel und gerade deswegen trifft sie genau dahin, wo sie treffen soll: Ins Herz und in die Nieren. "The Wrestler" ist ehrlich, rau und hart und dennoch eine sehr tiefgründige und herzliche Angelegenheit. Für Rourke natürlich der perfekte Film für ein Comeback, kämpft doch auch seine Filmfigur damit, endlich wieder durchzustarten und als abgehalfterter Ex-Star sein Leben aufzuräumen. Man kann sich zwar schnell ausmalen, wohin das Ganze führt, doch der Weg zum eigentlichen Ziel wird dabei mit so viel Sinnlichkeit und Mut angepackt, dass man vor Regisseur Darren Aronofsky nur den Hut ziehen kann. Die Bilder sind dreckig und verschönigen nichts, der Soundtrack hält sich zurück, die Kamera wirkt fast wie bei einem Dokumentarfilm, dementsprechend realistisch und echt wirken die fast zwei Stunden, in welchen wir Randy Robsinson hier durch seine Schicksalsschläge und auch mal durch seine Erfolge hindurch begleiten. Für zart Besaitete ist dies hier jedoch nichts, denn in den oft schon unmenschlich brutalen Wrestling-Kämpfen (es wird für mich immer unverständlicher, wie sich Muskelprotze nur für ein paar Mücken so zurichten lassen können) wird nicht gespart und gerade bei einem besonders fiesen Fight nach einer guten halben Stunde bekommen wir die Brutalität und die krassen Mittel, mit denen hier gekämpft wird, voll und ganz mit. Mickey Rourke liefert eine zu Recht oscarnominierte Glanzleistung, öffnet sich und zeigt, dass er ein ganz Großer war und dies auch nun wieder sein kann. Rourke bewegt, erschüttert und reißt mit, ebenso wie es der Film zu einem Großteil seiner Laufzeit tut. In Nebenrollen überzeugen Evan Rachel-Wood und besonders Marisa Tomei in einer sowohl körperlich als auch emotional sehr freizügigen Performance. Leider muss sich "The Wrestler" einige Längen gefallen lassen und hätte durchaus etwas Kürzung im Mittelteil vertragen. Zudem ist die Story, so bewegend sie auch ist, etwas zu vorhersehbar und trotz Wendungen und emotionalem Interesse ein wenig zu seicht, erzählt schlichtweg nichts Neues. Trotzdem bleibt eine Menge hängen: "The Wrestler" ist Arthouse-Kino der guten Art... so wie es heute öfter mal wieder sein sollte, eben nicht speziell und künstlerisch angehaucht, um anders zu sein, sondern um so zu sein, wie es eben ist.
Note: 2-
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