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22 Jump Street

"21 Jump Street" konnte, als selbstsatirische Verfilmung der allein durch Johnny Depp bekannten US-Serie, im Jahr 2012 mehr als positiv überraschen, entpuppte sich als ungemein witzige, aber auch herzliche Angelegenheit mit zwei hervorragend aufgelegten Hauptdarstellern. Nun ist das mit flotten Fortsetzungen dann doch immer so eine Sache, aber bei "22 Jump Street" sind diese Sorgen unbegründet. Die Macher wissen um die Qualitäten und hauen auch hier wieder eine tolle Action-Komödie mit vielen Seitenhieben heraus...

22 JUMP STREET

Nachdem Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) den Fall an der High School gelöst haben, verschlägt es die beiden Undercover-Cops diesmal aufs College. Dort ist die Droge WHYFHY im Umlauf und erneut sollen die beiden Partner den Dealer ausfindig machen und die noch unbekannte Quelle unterwandern. Was im Grunde wie der selbe Fall klingt, entpuppt sich jedoch als kniffliger, da ihre Spuren sie zu keinen passenden Beweisen führen. Erneut wird auch die Freundschaft von Schmidt und Jenko auf eine harte Probe gestellt, denn auf dem College scheinen sich die sozialen Umstände zu verschieben...

Die Handlung ist hier eigentlich noch unwichtiger als im ersten Teil. Der Kriminalfall ist weder spannend noch innovativ und genügt im Grunde nur dazu, um von einem Gag zum nächsten zu führen. Dies reicht aber überraschenderweise auch wieder aus, denn auch wenn es so aussieht, als würde hier nur noch mal die gleiche Geschichte abgespult werden, gibt es genügend Überraschungen, um bei der Stange zu halten und da auch der Level an funktionierenden Witzen wieder angenehm hoch ist, kommt keine Langeweile auf. Jonah Hill und Channing Tatum sind in den Hauptrollen wieder mit jeder Menge Spaß bei der Sache, scheinen Freude daran zu haben, sich und ihre Rollen aufs Korn zu nehmen und machen auch in Actionszenen eine sehr gute Figur. Ice Cube als ständig miesepetriger Polizeichef ist präsenter als zuvor, was er für gleich eine ganze Reihe trockener Flüche ausnutzt. Leider fehlt es anonsten an erinnerungswürdigen Charakteren, was der erste Teil besser machte. Neuzugänge wie Amber Stevens oder Wyatt Russell haben nicht den selben Charme wie Dave Franco und Co. und fallen dementsprechend wenig auf, sind jedoch auch sicher keine Fehlbesetzungen, sondern ordnen sich dem Skript unter. Von den alten Bekannten sehen wir den bereits genannten Franco und auch Rob Riggle in einem Gastauftritt wieder, auf einen genialen Cameo-Auftritt muss diesmal leider verzichtet werden und auch das Finale hat nicht mehr den selben Wumms. Dies sind jedoch alles kleinere Kritikpunkte, die zwar nicht verhindern, dass "21 Jump Street" mehr Eindruck hinterlassen hat, aber die Fortsetzung noch immer als sehr gut gelten kann. Abnutzungserscheinungen sind gerade durch die selbstironische Art, in welcher die Story hier angenommen wird, nicht zu erkennen und sorgen für jede Menge Lacher. In versteckten Sprüchen wird hier die Einfallslosigkeit bei Sequels aufs Korn genommen und das funktioniert hervorragend... auch wenn damit die teils bereits einfühlsame Partnerschaft ein wenig untergeht, die Konflikte weniger Dampf haben und der derbe Humor im Vordergrund steht. Aber genau dies sind die Knackpunkte, warum auch "22 Jump Street" wieder so gut funktioniert und gerne würde ich mehr davon sehen... denn die "23 Jump Street" wartet ja auch wieder auf der ehemaligen Straßenseite, um bezogen zu werden.

Note: 2-

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