Vor einigen Wochen hatte ich im Rahmen der Schauspielschule die Aufgabe, einen Song zu singen, der mich emotional berührt. Das war tatsächlich eine der schwierigsten Aufgaben, der ich mich bislang als Schauspieler in Ausbildung stellen musste, nicht, weil ich Angst davor hatte, vor Leuten zu singen, sondern weil es tatsächlich keinen nennenswerten Song gibt, der mich wirklich emotional aus den Socken haut. Als Filmfan bin ich hingezogen zu instrumentaler Musik, verstehe generell auch wenig von Gesang und lausche lieber Instrumenten als singenden Menschen. Dennoch habe ich einen gewissen Bezug zu Musicals und auch zu Musikfilmen, weswegen es keine große Überraschung ist, dass mir "Can a Song Save Your Life?" gut gefallen hat.
Und frisch und unverbraucht fühlt sich somit auch der Film an. Er erfindet das Rad sicher nicht neu, erzählt jedoch eine schöne und immer wieder einfühlsam-ehrliche Geschichte über Abgründe und wie man aus ihnen wieder herausklettern kann. Identifikationspotenzial ist da und das wird bei den hübsch gestalteten Charakteren auch gut genutzt. Sie sind Menschen wie du und ich, Menschen mit Problemen, Menschen mit Träumen und Menschen mit Zukunftsängsten. Der Film zeigt, dass man auch mit einfachen Mitteln seinen Träumen folgen kann und somit, fernab von materiellen Besitztümern oder kreischenden Groupies, glücklich sein kann... wenn man es denn nur mit genug Selbstbewusstsein richtig anpackt. Ein Feel-Good-Movie also gewissermaßen und dennoch tappt "Can a Song Save Your Life?" nur in den wenigsten Momenten in die Kitsch-Falle, belügt uns nicht, bleibt angenehm realistisch und geerdet. Positiv fällt dabei auch der Wegfall einer Romantik-Sidestory auf, die zwar angedeutet, aber nicht wirklich begangen wird, was der ansonstigen Story wohl auch im Weg gestanden hätte. Nicht ganz so gut fallen die besonders ab dem Mittelteil ab und zu etwas zu konstruierten Konflikte auf und auch einige melodramatische Zeitlupen hätte man sich besser gespart... dadurch macht sich der Film nämlich größer, als er eigentlich ist und beraubt sich der Sympathie, gerade deshalb, weil er ansonsten ein kleines Schmuckstück ist, welches bitte auch klein und fein bleiben soll. Die Schauspieler haben erwartungsgemäß viel Zeit zu glänzen, mit Mark Ruffalo und Keira Knightley haben wir ein Hauptdarstellerpaar dabei, welches wunderbar nuanciert und echt miteinander harmoniert und besonders in ruhigeren Szenen eine unglaubliche Präsenz an den Tag legt. Neben einer wie immer grandiosen Catherine Keener muss jedoch auch die gerade mal achtzehnjährige Hailee Steinfeld lobenswert erwähnt werden: Vor vier Jahren gerade noch für einen Oscar als beste Nebendarstellerin in "True Grit" nominiert ist diese hier sichtlich erwachsen und zu einer jungen Frau geworden, was ihre schauspielerische Kraft aber nicht im geringsten gemindert hat. Ganz große Dinger, welche sie hier raushaut und man darf sie sicher schon bald zu der Riege um Chloe Grace Moretz und Abigail Breslin unter den Nachwuchsschauspielerinnen zählen. Insgesamt also ein schöner Film mit kleinen Schwächen... die Musik-Fans unter uns, für die ein Song wirklich ein Leben retten kann, die dürfen hier aber gern auch noch eine Note höher steigen.
Note: 2-
CAN A SONG SAVE YOUR LIFE?
Der ehemals erfolgreiche Musikproduzent Dan Mulligan (Mark Ruffalo) hat soeben seinen Job bei einem hochkarätigen Musiklabel verloren, als er, eigentlich mit dem Ziel, sich bloß voller Frust volllaufen zu lassen, in einer Bar die Hobby-Musikerin Gretta (Keira Knightley) trifft, die sich soeben von ihrem Freund Dave Kohl (Adam Levine), einem berühmten Musikstar, getrennt hat. Gretta stimmt eher unfreiwillig einen selbst komponierten Song an, Dan ist begeistert und überredet sie zur Aufnahme eines Albums. Doch da sein ehemaliger Chef Saul (Mos Def) die beiden nicht unterstützen möchte, nehmen Dan und Gretta das Ding selbst in die Hand... und wagen einige frische, unverbrauchte Ideen.Und frisch und unverbraucht fühlt sich somit auch der Film an. Er erfindet das Rad sicher nicht neu, erzählt jedoch eine schöne und immer wieder einfühlsam-ehrliche Geschichte über Abgründe und wie man aus ihnen wieder herausklettern kann. Identifikationspotenzial ist da und das wird bei den hübsch gestalteten Charakteren auch gut genutzt. Sie sind Menschen wie du und ich, Menschen mit Problemen, Menschen mit Träumen und Menschen mit Zukunftsängsten. Der Film zeigt, dass man auch mit einfachen Mitteln seinen Träumen folgen kann und somit, fernab von materiellen Besitztümern oder kreischenden Groupies, glücklich sein kann... wenn man es denn nur mit genug Selbstbewusstsein richtig anpackt. Ein Feel-Good-Movie also gewissermaßen und dennoch tappt "Can a Song Save Your Life?" nur in den wenigsten Momenten in die Kitsch-Falle, belügt uns nicht, bleibt angenehm realistisch und geerdet. Positiv fällt dabei auch der Wegfall einer Romantik-Sidestory auf, die zwar angedeutet, aber nicht wirklich begangen wird, was der ansonstigen Story wohl auch im Weg gestanden hätte. Nicht ganz so gut fallen die besonders ab dem Mittelteil ab und zu etwas zu konstruierten Konflikte auf und auch einige melodramatische Zeitlupen hätte man sich besser gespart... dadurch macht sich der Film nämlich größer, als er eigentlich ist und beraubt sich der Sympathie, gerade deshalb, weil er ansonsten ein kleines Schmuckstück ist, welches bitte auch klein und fein bleiben soll. Die Schauspieler haben erwartungsgemäß viel Zeit zu glänzen, mit Mark Ruffalo und Keira Knightley haben wir ein Hauptdarstellerpaar dabei, welches wunderbar nuanciert und echt miteinander harmoniert und besonders in ruhigeren Szenen eine unglaubliche Präsenz an den Tag legt. Neben einer wie immer grandiosen Catherine Keener muss jedoch auch die gerade mal achtzehnjährige Hailee Steinfeld lobenswert erwähnt werden: Vor vier Jahren gerade noch für einen Oscar als beste Nebendarstellerin in "True Grit" nominiert ist diese hier sichtlich erwachsen und zu einer jungen Frau geworden, was ihre schauspielerische Kraft aber nicht im geringsten gemindert hat. Ganz große Dinger, welche sie hier raushaut und man darf sie sicher schon bald zu der Riege um Chloe Grace Moretz und Abigail Breslin unter den Nachwuchsschauspielerinnen zählen. Insgesamt also ein schöner Film mit kleinen Schwächen... die Musik-Fans unter uns, für die ein Song wirklich ein Leben retten kann, die dürfen hier aber gern auch noch eine Note höher steigen.
Note: 2-
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