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The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

Nachdem der erste "Amazing Spider-Man"-Film ja eibe absolute Überraschung im positiven Sinne war, welcher vor allem durch seine grandiose Besetzung überzeugte, freute ich mich bereits sehr auf den unvermeidlichen zweiten Teil. Die ersten Bilder sahen super aus, der Actionquotient schien zuzunehmen, dennoch wirkte all dies noch immer wunderbar locker und spaßig. Nach der endlichen Sichtung von "Rise of Electro" bin ich nun zwar nicht wirklich enttäuscht, etwas mehr hätte man sich dennoch erwarten dürfen...

THE AMAZING SPIDER-MAN 2: RISE OF ELECTRO

Peter Parker (Andrew Garfield) hat alle Hände voll zu tun. Seine Beziehung zu Gwen (Emma Stone) kriselt nach dem Tod ihres Vaters und bei all den Verpflichtungen, welche Peter als Superheld eingehen muss. Zudem droht große Gefahr von Oscorp, als sich der Hausmeister Max Dillon (Jamie Foxx) durch einen Unfall in einen Superschurken verwandelt, welcher den Strom beherrschen kann. Und dann ist Peter noch immer auf der Suche nach dem Geheimnis um seine Eltern. Hilfe scheint von seinem alten Jugendfreund Harry Osborn (Dane DeHaan) zu kommen, doch dieser hat nebenbei auch noch eigene Pläne...

"The Amazing Spider-Man 2" hat erst einmal schwer damit zu schuften, all seine Handlungsstränge unter einen Hut zu bekommen. Die Beziehung zu Gwen, das Entlüften des Familiengeheimnisses, Oscorps finstere Spielchen, Peters private Scherereien und dann auch noch das Auftauchen von zwei großen Superschurken. Ziemlich viel und auch wenn sich der Film dafür 142 Minuten Zeit nimmt, um auch wirklich allem gerecht werden, wäre weniger diesmal mehr gewesen. Bei all dem Verhandeln und Erforschen bleiben nämlich störende Längen nicht aus, der charmante Humor verabschiedet sich immer wieder für sehr lange Zeit und auch in Sachen Action sieht es bis auf ein, zwei Scharmützel und ein großes Finale ziemlich düster aus. Der zweite "Spidey"-Film will viel, bekommt von allem jedoch nur wenig mit, wirkt sprunghaft und nicht wirklich geerdet und verliert sich in seiner gewollt komplizierten, letzten Endes so aber nur noch zahmen und eher langweiligen Geschichte. So richtig weiß man nie, wohin der Film nun will und das tut dem Tempo und dem Charme nicht gut. Das klingt nun aber mieser, als es eigentlich ist, denn zwischendrin gibt es einiges an Kinotopp zu bewundern. Die Spezialeffekte sind grandios und noch besser gelungen als im Vorgänger und wenn es dann mal kracht, dann ganz gewaltig und nicht mehr auf Sparflamme. Electro ist dabei ein dankbarer Bösewicht, denn seine optisch wunderbaren Strom-Attacken lassen sich mit viel Wumms auf den Bildschirm zaubern. Und spätestens zum Finale läuft "The Amazing Spider-Man 2" dann richtig rund, überzeugt mit einem bombastischen Finale, starker Action und auch einigen emotional überraschenden Momenten, bis hin zu einem tollen Ende. Hätte der Film die Schlagkraft dieses letzten Drittels auch zuvor gehabt, hätte er für seine Ruhepausen mehr Tempo gehabt und hätte sich nicht so mit allen möglichen Handlungssträngen, die teilweise auch noch ins Nichts abdriften oder sehr unzufriedenstellend aufgelöst werden, er wäre seinem Vorgänger mindestens ebenbürtig gewesen. So müssen wir uns bei all den optischen "Wow!"-Momenten, einem mal wieder brillanten Ensemble und vielen, mutigen Ideen leider auch zahlreiche Längen, schwache Konflikte und den Verlust des lockerleichten Charmes erinnern, der wirklich wehtut und den Film gezwungen wirken lässt. Immerhin, Andrew Garfield und Emma Stone spielen erneut herausragend, Jamie Foxx macht seine Sache ebenfalls gut und Dane DeHaan setzt seinen Siegeszug nach "Chronicle" und "Kill your Darlings" weiter fort. Teil 2 bleibt somit hinter seinem Vorgänger zurück, hat aber ganz starke Einzelszenen. Weit weniger als erwartet, aber auch nicht ganz wenig.

Note: 3


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