Mann, was habe ich mich auf das Biopic von Alfred Hitchcock gefreut. Einer der letzten großen Filmveteranen seiner Zeit, der sich nicht von Zensur und Spoilern abschrecken ließ, sondern ungehindert und mit vollstem Elan weiter arbeitete, um das bestmöglichste abzuliefern. Dass er kein einfacher Mensch war, ist klar, von daher würde es interessant werden zu sehen, wie die Macher seine Arbeit und sein Privatleben filmisch verschmelzen würden. Leider wurde die Aufmerksamkeit dabei aber auf die falschen Aspekte gelegt...
Oberflächlich wirkt "Hitchcock" wie ein wundervolles Biopic über diesen großen Regisseur. Besonders die erste Hälfte funktioniert glänzend und es gelingt ein amüsanter Blick hinter die Kulissen einer Produktion, mit sämtlichen Schwierigkeiten des damals so prüden und lieber alles, was nackt und blutig ist, zensierenden Filmgesellschaft. Die Szenen am Set machen Spaß und liefern nettes Hintergrundwissen (auch wenn nichts dabei ist, was Fans nicht eh schon wissen) und in Sachen Ausstattung und Maske gibt es eh nichts zu bemängeln. Anthony Hopkins und Helen Mirren spielen bravourös, doch mit der Erwähnung der beiden Darsteller muss man leider zu den Negativpunkten kommen, welche "Hitchcock" letzten Endes als misslungen gelten lassen müssen. Der Hauptkonflikt zwischen Hitchcock, Alma und dem erfolglosen Autor Whitt (Danny Huston so blass wie noch nie) hat weder genügend Tempo, um bei der Stange zu halten, noch ist er sonderlich interessant. Im Gegenteil, er ist blass, aufgebauscht und liefert einfach keinerlei Material, an welchem man sich irgendwie festhalten kann. Ein Großteil der Laufzeit, den man besser mit schönem Hintergrundmaterial von der Filmproduktion gefüllt hätte, geht für diesen Schnickschnack drauf und sorgt für störende Längen und dafür, dass das Werk schon bald stillsteht und gar nicht mehr richtig von der Stelle kommt geschweige denn zu unterhalten weiß. Was hätte man nicht alles über diesen Regisseur, diesen Lebensabschnitt, diesen Menschen erzählen können, man suchte sich aber leider die eher uninteressanten und blasseren Momente heraus, welche für einen Spielfilm so kaum taugen. Neben Danny Huston wirkt dabei auch Jessica Biel ein wenig verloren, was sie dazu bewogen hat, eine solch nichtssagende, wenn auch filmgeschichtlich wichtige Rolle zu übernehmen, dürfte wohl ihr Geheimnis bleiben. Scarlett Johansson hat dagegen wesentlich mehr Ausstrahlung zu bieten, wird jedoch auch nie wirklich von der Leine gelassen. So weiß "Hitchcock" höchstens durch einige Einzelszenen und nette Hintergründe zu gefallen, auch kann der hübsche Soundtrack von Danny Elfman überzeugen. Neben Hopkins und Mirren hat das Biopic ansonsten wenig zu bieten außer Standardware. Schade, da habe ich mir doch mehr von erhofft und sehe mir lieber noch mal Hitchcocks originale Meisterwerke an.
Note: 4+
HITCHCOCK
Nachdem der weltberühmte und gefeierte Regisseur Alfred Hitchcock (Anthony Hopkins) mit "Der unsichtbare Dritte" einen seiner größten erfolge gefeiert hat, sitzt ihm die Presse im Nacken. Einige meinen, er würde bereits zum alten Eisen gehören und solle die Bühne den anderen überlassen. Doch Hitchcock lässt sich nicht abbringen und sucht fiebrig nach einem neuen Projekt, mit welchem er den Kritikern beweisen möchte, dass er es immer noch kann. Mit der Adaption des Thriller-Romans "Psycho" scheint er etwas gefunden haben, was ihm liegt... doch die Zensurbehörden, die Studios und auch Hitchcocks Frau Alma (Helen Mirren) halten dies für keine gute Idee.Oberflächlich wirkt "Hitchcock" wie ein wundervolles Biopic über diesen großen Regisseur. Besonders die erste Hälfte funktioniert glänzend und es gelingt ein amüsanter Blick hinter die Kulissen einer Produktion, mit sämtlichen Schwierigkeiten des damals so prüden und lieber alles, was nackt und blutig ist, zensierenden Filmgesellschaft. Die Szenen am Set machen Spaß und liefern nettes Hintergrundwissen (auch wenn nichts dabei ist, was Fans nicht eh schon wissen) und in Sachen Ausstattung und Maske gibt es eh nichts zu bemängeln. Anthony Hopkins und Helen Mirren spielen bravourös, doch mit der Erwähnung der beiden Darsteller muss man leider zu den Negativpunkten kommen, welche "Hitchcock" letzten Endes als misslungen gelten lassen müssen. Der Hauptkonflikt zwischen Hitchcock, Alma und dem erfolglosen Autor Whitt (Danny Huston so blass wie noch nie) hat weder genügend Tempo, um bei der Stange zu halten, noch ist er sonderlich interessant. Im Gegenteil, er ist blass, aufgebauscht und liefert einfach keinerlei Material, an welchem man sich irgendwie festhalten kann. Ein Großteil der Laufzeit, den man besser mit schönem Hintergrundmaterial von der Filmproduktion gefüllt hätte, geht für diesen Schnickschnack drauf und sorgt für störende Längen und dafür, dass das Werk schon bald stillsteht und gar nicht mehr richtig von der Stelle kommt geschweige denn zu unterhalten weiß. Was hätte man nicht alles über diesen Regisseur, diesen Lebensabschnitt, diesen Menschen erzählen können, man suchte sich aber leider die eher uninteressanten und blasseren Momente heraus, welche für einen Spielfilm so kaum taugen. Neben Danny Huston wirkt dabei auch Jessica Biel ein wenig verloren, was sie dazu bewogen hat, eine solch nichtssagende, wenn auch filmgeschichtlich wichtige Rolle zu übernehmen, dürfte wohl ihr Geheimnis bleiben. Scarlett Johansson hat dagegen wesentlich mehr Ausstrahlung zu bieten, wird jedoch auch nie wirklich von der Leine gelassen. So weiß "Hitchcock" höchstens durch einige Einzelszenen und nette Hintergründe zu gefallen, auch kann der hübsche Soundtrack von Danny Elfman überzeugen. Neben Hopkins und Mirren hat das Biopic ansonsten wenig zu bieten außer Standardware. Schade, da habe ich mir doch mehr von erhofft und sehe mir lieber noch mal Hitchcocks originale Meisterwerke an.
Note: 4+
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