Direkt zum Hauptbereich

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs

Der phänomenale Erfolg der "Herr der Ringe"-Trilogie lässt sich besonders an dessen finalem Teil erkennen. "Die Rückkehr des Königs" war der erst der zweite Film nach "Titanic", welcher die magische Milliarden-Grenze an den Kinokassen knacken konnte, sammelte elf Oscars ein (darunter auch für den besten Film) und pulverisierte sämtliche Reviews. Und dieser Hagel an Preisen und Lob ist berechtigt, denn mit dem großen Finale der Mittelerde-Reihe bekommen wir das bestmögliche Blockbuster-Kino geboten...

DER HERR DER RINGE - DIE RÜCKKEHR DES KÖNIGS

Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) kommen dem Schicksalsberg immer näher. Doch Gollum (Andy Serkis) versucht noch immer, die beiden Freunde zu entzweien, um den Ring stehlen zu können. Dafür lockt er Frodo in eine tödliche Falle... Unterdessen sendet der dunkle Herrscher Sauron seine Armeen nach Gondor aus, um der Menschenstadt Minas Tirith einen vernichtenden Schlag zu versetzen. Gandalf (Ian McKellen) versucht die dortigen Truppen aufzustellen, da der dortige Thronhüter Denethor (John Noble) nach dem Tod seines Sohnes Boromir (Sean Bean) alle Hoffnung aufzugeben scheint. Zur selben Zeit ziehen Aragorn (Viggo Mortensen), Legolas (Orlando Bloom) und Gimli (John Rhys-Davies) los, um eine weitere Armee zur Unterstützung anzufordern und schließlich den letzten großen Kampf um Mittelerde auszutragen...

Es hat wohl keiner mehr ernsthaft daran gezweifelt, aber Peter Jackson bringt sein Monumental-Projekt natürlich mit der gleichen Kraft, der gleichen Emotionalität und der gleichen Detailverliebtheit zu Ende, welche uns schon zuvor so faszinierte... und er setzt noch einen drauf. In Sachen Action liefert der kauzige Regisseur mit zwei gigantischen Schlachten in der zweiten Hälfte Bilder, die wir so nie vergessen werden, in harter Brutalität, erfrischender Dynamik und spektakulärer Rasanz entscheidet sich hier die Schlacht um Mittelerde. Die Effekte sind wie gehabt eine Wucht, der Score hämmert wie gewohnt in Perfektion und die Landschaftsaufnahmen sind wundervoll. Trotz all dem Getöse, in welchem "Der Herr der Ringe" ins Finale einschreitet, trotz einem deutlichen Plus an Schlachtengetümmel, Action und klirrenden Schwertern, bleibt gerade in diesen finalen viereinhalb (!) Stunden noch sehr viel Zeit für die ruhigen Momente. Die Themen Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Mut, Aufopferung und Ehre werden erneut groß geschrieben und lassen wieder Raum für die ganz großen Gefühle... wer hier auch mal weint, muss sich nicht schämen, denn die Trilogie geht mit einem solch bewegenden und mitreißenden Finale zu Ende, dass dies wahrlich Gefühle wecken kann... und wird. Die letzten Etappen auf der langen Reise verlangen unseren liebgewonnenen Helden alles ab, sie müssen über sich hinauswachsen und ihnen dabei zuzusehen, das ist Kino in seiner besten Form. Besonders die vier wackeren Hobbits entpuppen sich dabei als wahre Größen, es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass während des Schlachtengetümmels "Die Rückkehr des Königs" trotzdem noch der Film des kleinen Volkes ist. Die viereinhalb Stunden vergehen tatsächlich wie im Flug, auch wenn gerade in der ersten Hälfte noch viel Zeit gebraucht wird, um die Charaktere in Stellung zu bringen... dass es dabei nicht eine Minute langweilig wird, ist eines der größten Lobe, die man hier zollen kann. Die Schauspieler sind wie gehabt perfekt in ihren Rollen, in diesem Teil sticht besonders Sean Astin noch einmal deutlich hervor, doch auch Viggo Mortensen, Elijah Wood, Miranda Otto, Ian McKellen und Billy Boyd gefallen mit phänomenalen Leistungen in einem Cast, welcher der wohl treffendste und bestbesetzte der Filmgeschichte sein dürfte... noch nie wurden sämtliche Figuren so perfekt, so passend mit Schauspielern besetzt wie hier. Viele Worte kann man zu "Die Rückkehr des Königs" verlieren, dennoch sind es nur Worte und kein Vergleich dazu, wie man den Film und auch die ganze Trilogie empfindet, wenn man sie einfach sieht. Das größte Epos der Filmgeschichte geht mit einem grandiosen Paukenschlag zu Ende, der beste, den man hätte erwarten dürfen. Ganz großes Kino, die Erfüllung eines Filmtraums, ein Spektakel sondergleichen. Ein Werk, das in der Welt des Kinos für sich steht. Etwas Vergleichbares ist nicht in Sicht.

Note: 1


 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Wieder keine neuen Ideen: Filmkritik zu "Der Exorzist: Bekenntnis"

Victor Fieldings (Leslie Odom Jr.) zieht seine Tochter Angela (Lidya Jewett) seit dem Tod seiner Frau Sorenne (Tracey Graves) vor dreizehn Jahren alleine auf und ist aufgrund seiner einschneidenden Vergangenheit dauerhaft besorgt um sein Kind. Als diese eines Tages gemeinsam mit ihrer Freundin Katherine (Olivia Marcum) im Wald verschwindet, ist Victor in tiefster Panik und malt sich bereits die schlimmsten Dinge aus, die seiner Tochter zugestoßen sein könnten. Drei Tage später tauchen Angela und Katherine jedoch wieder auf... und verhalten sich höchst sonderbar. Schon im Krankenhaus legt Angela äußerst merkwürdige Verhaltensweisen an den Tag, die ihre Mitmenschen in Angst versetzen. Dass die beiden Mädchen von einem Dämon besessen sein könnten, daran will Victor jedoch nicht glauben... bis er jemanden trifft, die vor rund fünfzig Jahren etwas sehr ähnliches erlebt hat. Natürlich habe ich mir als Vorbereitung für diesen Film erneut den Kult-Klassiker "Der Exorzist" angesehen ...

Cold Comes the Night

Die alleinerziehende Mutter Chloe (Alice Eve) leitet ein heruntergekommenes Motel, wo immer wieder zwielichtige Gäste eintrudeln und sogar die örtlichen Prostituierten ein Zimmer nehmen, um sich mit ihren Kunden zu vergnügen. Für Chloes Tochter Sophia (Ursula Parker) ist dies kein geeigneter Wohnort, findet das Jugendamt, und droht deswegen sogar damit, sie Chloe wegzunehmen. Als eines Abends ein mysteriöser Reisender (Bryan Cranston) um ein Zimmer für eine Nacht bittet und sich bereits am Empfang merkwürdig verhält, wird Chloe bereits hellhörig. In der Nacht fallen plötzlich Schüsse und zwei Bewohner der Appartements werden tot aufgefunden. Doch ist dies erst der Beginn einer wahren Tortur, durch welche Chloe in den nächsten Stunden noch wird gehen müssen... Es gibt durchaus einige Filme, bei denen ich mich nachträglich mehr als gewundert habe, warum diese nicht das Licht der Leinwand erblickt haben, sondern direkt für den Heimkinomarkt ausgewertet wurden - noch vor Zeiten von großen ...