Es geschah recht plötzlich im Jahr 2009: Liam Neeson hatte sich zuvor als renommierter Charakterdarsteller vor allem in Blockbustern einen guten Ruf in Hollywood erarbeitet, als er auf einmal mit dem harten Action-Thriller "96 Hours" um die Ecke kam... plötzlich galt Neeson als der neue Actionheld und heute steht er dabei sogar fast in einer Reihe mit Ikonen wie Stallone, Schwarzenegger oder Statham. So ungefähr einmal im Jahr sehen wir diesem brillanten Schauspieler also wieder zu, wie er kräftig austeilt... doch wer bei Neesons neuestem Werk, "Ruhet in Frieden", ein erneutes Action-Vehikel erwartet, der dürfte enttäuscht werden, denn der Film stellt sich schnell als ruhiger und düsterer Thriller heraus, in welchem Fäuste und Schüsse nur selten fliegen.
Nach "96 Hours", "Non-Stop" und Konsorten sah "Ruhet in Frieden" tatsächlich so aus wie die nächste große, wilde Hatz von Liam Neeson und wer sich wenig oder gar nicht über den Film informiert, der wird auch ganz schön in die Röhre gucken: Kein grimmiger Neeson, der wie ein aufbrausender Stier durch die Menge tobt und alles umnietet, was ihm im Wege steht. Keine üblen Faustkämpfe. Neesons Charakter Scudder ermittelt, und das sehr gründlich... die Abgründe, in welche er dabei hineingerät, tun sich langsam auf und so braucht der Film auch gut die Hälfte seiner Laufzeit, bis er denn wirklich mal an Fahrt aufnimmt. Zuvor werden wir Zeuge eines blassen Hauptcharakters, der natürlich einen schweren Schicksalsschlag erlebt hat, welcher ihn aus seinem Job und hin zur Alkoholabhängigkeit gibt. Hat da wer gegähnt? Wenn ja, kann man ihm das nicht verübeln, denn diese Charakterzeichnung stammt nun wirklich aus der uralten Mottenkiste des Genres. Ein wenig später stellt man Scudder dann auch noch den nervigen und ständig ekelhaft "tight" vor sich hin brabbelnden Dreikäsehoch TJ als Partner zur Seite, welcher von dem sagenhaft untalentierten Jungdarsteller Brian Bradley mit einem Gesichtsausdruck und schrecklicher Synchronstimme dargegeben wird. Und so langweilt man sich ab und an angesichts der recht einfallslosen und auf der Stelle tretenden Geschichte, welche recht wenig zu bieten hat und dies durch einen Mangel beziehungsweise beinahe eine pure Abwesenheit von Action auch nicht übertünchen kann. Später wird "Ruhet in Frieden" aber dann doch spürbar besser, der Film und die Handlung nehmen an Tempo und Spannung auf und entschädigen mit einem recht intensiven, wenn auch vorhersehbaren Finale, bei welchem einzig die plötzlich herumfliegenden Bleisalven unpassend wirken... bei einem solch ruhigen Thriller pünktlich am Ende dann wie wild herumzuballern, bringt dann auch nix und wirkt eher wie ein unpassender Stilbruch. So rettet sich der Film aber dann doch noch über die Ziellinie und ist besonders dank eines routinierten Liam Neeson dann doch nicht so mies, wie es die erste Hälfte vermuten lässt. Aber da wäre deutlich mehr drin gewesen, hätte man noch mal an der schwachen Handlung gefeilt und dieses grausame Kind weggelassen, welches jegliche Szene vermiest.
Note: 4+
RUHET IN FRIEDEN
Ex-Polizist und Privatdetektiv Matthew Scudder (Liam Neeson) wird von dem Drogendealer Kenny Kristo (Dan Stevens) für einen Job angefragt. Eine Verbrechergruppe entführte einen Tag zuvor Kennys Frau und verlangte ein hohes Lösegeld... als der Mann bezahlte, töteten sie ihr Opfer dennoch. Nun will Kenny Rache und verlangt von Scudder, die Täter zu schnappen und zu ihm zu bringen. Widerwillig nimmt Matthew den Job an und macht sich auf die Suche, wobei er schnell herausfindet, dass dies nicht die erste Tat der Verbrecher war.Nach "96 Hours", "Non-Stop" und Konsorten sah "Ruhet in Frieden" tatsächlich so aus wie die nächste große, wilde Hatz von Liam Neeson und wer sich wenig oder gar nicht über den Film informiert, der wird auch ganz schön in die Röhre gucken: Kein grimmiger Neeson, der wie ein aufbrausender Stier durch die Menge tobt und alles umnietet, was ihm im Wege steht. Keine üblen Faustkämpfe. Neesons Charakter Scudder ermittelt, und das sehr gründlich... die Abgründe, in welche er dabei hineingerät, tun sich langsam auf und so braucht der Film auch gut die Hälfte seiner Laufzeit, bis er denn wirklich mal an Fahrt aufnimmt. Zuvor werden wir Zeuge eines blassen Hauptcharakters, der natürlich einen schweren Schicksalsschlag erlebt hat, welcher ihn aus seinem Job und hin zur Alkoholabhängigkeit gibt. Hat da wer gegähnt? Wenn ja, kann man ihm das nicht verübeln, denn diese Charakterzeichnung stammt nun wirklich aus der uralten Mottenkiste des Genres. Ein wenig später stellt man Scudder dann auch noch den nervigen und ständig ekelhaft "tight" vor sich hin brabbelnden Dreikäsehoch TJ als Partner zur Seite, welcher von dem sagenhaft untalentierten Jungdarsteller Brian Bradley mit einem Gesichtsausdruck und schrecklicher Synchronstimme dargegeben wird. Und so langweilt man sich ab und an angesichts der recht einfallslosen und auf der Stelle tretenden Geschichte, welche recht wenig zu bieten hat und dies durch einen Mangel beziehungsweise beinahe eine pure Abwesenheit von Action auch nicht übertünchen kann. Später wird "Ruhet in Frieden" aber dann doch spürbar besser, der Film und die Handlung nehmen an Tempo und Spannung auf und entschädigen mit einem recht intensiven, wenn auch vorhersehbaren Finale, bei welchem einzig die plötzlich herumfliegenden Bleisalven unpassend wirken... bei einem solch ruhigen Thriller pünktlich am Ende dann wie wild herumzuballern, bringt dann auch nix und wirkt eher wie ein unpassender Stilbruch. So rettet sich der Film aber dann doch noch über die Ziellinie und ist besonders dank eines routinierten Liam Neeson dann doch nicht so mies, wie es die erste Hälfte vermuten lässt. Aber da wäre deutlich mehr drin gewesen, hätte man noch mal an der schwachen Handlung gefeilt und dieses grausame Kind weggelassen, welches jegliche Szene vermiest.
Note: 4+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen