Direkt zum Hauptbereich

The Fast and the Furious

Im Grunde erhofften sich die Macher des Startschusses einer der erfolgreichsten Kinoreihen der letzten Jahre nur eine solide Auswertung in den Lichtspielhäusern... was dabei letztendlich herauskam, ist Filmfans bekannt. Die "Furious"-Reihe beläuft sich auf mittlerweile auf sechs Teile, welche allesamt qualitativ stark sind, der siebte Teil steht in den Startlöchern und ein Ende ist nicht in Sicht. Nun also zurück zu den Anfängen und kurz vor dem Kinostart von "Furious 7" in Deutschland nehmen wir jeden Teil noch mal unter die Lupe, angefangen mit Teil 1...

THE FAST AND THE FURIOUS

Undercover-Cop Brian O'Connor (Paul Walker) versucht, in die illegalle Straßenrenn-Szene einzusteigen, um Informationen über vergangene und zukünftig geplante Diebstähle in Millionenhöhe zu sammeln. Die Polizei bringt den berüchtigten Rennfahrer und Tuning-Experte Dominic Toretto (Vin Diesel) und seine Gang mit den schweren Straftaten in Verbindung, weswegen sich Brian getarnt an seine Fersen heftet und schon bald in die Clique aufgenommen wird. Als Brian sich jedoch in Dominics Schwester Mia (Jordana Brewster) verliebt, droht die ganze Sache heikel zu werden. Zudem fliegt ihm besonders von Dominics engem Freund Vince (Matt Schulze) einiges an gefährlichem Misstrauen entgegen...

Im Grunde dient "The Fast and the Furious" letztendlich nur dazu, auch wenn er damals noch gar nicht als Franchise konzipiert war, in die Thematik und die Geschichte eingeführt zu werden, die Charaktere kennenzulernen und schon einmal einige starke Actionszenen zu begutachten. Die Story ist recht leicht und folgt den Konventionen des Genres, geht dabei aber noch einen großen Schritt weiter, indem es Figuren erschafft, die anfangs wie Klischees aussehen, in ihrem Inneren aber dennoch mehr zu bieten haben: Bestes Beispiel ist dabei der von Vin Diesel stark gespielte Dominic Toretto, welcher erst noch wie der standardisierte bullige Auto-Verbrecher aussieht, der jedoch eine zumeist ruhige, liebenswerte, teilweise aber auch gefährliche Seele hat. Freundschaft und Familie stehen bei ihm über allem und in die Szene ist er im Grunde mehr hineingerutscht... das macht seine Figur beinahe schon tragisch, mal ganz davon abgesehen, dass er, ebenso wie die von Paul Walker, Jordana Brewster, Michelle Rodriguez und Chad Lindberg gespielten Brian, Mia, Letty und Jesse, verdammt sympathisch ist, trotz oder gerade wegen seiner Ecken und Kanten. Aber nun gut, ganz so tief schürft "The Fast and the Furious" dann doch nicht, denn in erster Linie ist es natürlich ein recht geradliniger Unterhaltungsfilm mit einigen spektakulären Actionszenen, coolen Sprüchen und einer allseits bekannten, aber dennoch recht fesselnden Undercover-Cop-Vetrauens-Story. Das tut keinem weh und ist (besonders im Vergleich zu den folgenderen Fortsetzungen) noch auf dem Boden geblieben und mit dem Realismus verhaftet. Das macht die Geschichte dabei aber auch greifbar, die Charaktere gehen einem nah und man hofft auf ein gutes Ende für sie. Regisseur Rob Cohen schafft es dabei mit einfachen Mitteln, Wirkung zu erzielen und kriegt die Kurve immer wieder. Er nimmt das Tempo zum richtigen Zeitpunkt raus und kann auch rechtzeitig nach Ruhepausen wieder mit lauterer Action aufwarten... auch wenn in Sachen Schnitt nicht alles gut gelaufen ist und besonders die dröhnende Musik irgendwann ein wenig nervt. "The Fast and the Furious" tut keinem weh und ist ein perfekter Beginn für die langlebige Action-Reihe... kurzweilig, sympathisch, rasant. Im Vergleich mit den Fortsetzungen kann der erste Teil aber dann doch ein wenig lau und einfach gestrickt herüberkommen, die grandiose Leichtigkeit, welche besonders ab Teil 3 Einzug nahm, ist hier eher selten zu spüren.

Note: 3+

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se