Tim Burton ist einer meiner Lieblingsregisseure, Werke wie "Sleepy Hollow", "Sweeney Todd" oder "Edward mit den Scherenhänden" gehören zu meinen Favoriten. Dennoch habe ich bis heute noch nicht den Film gesehen, der allgemein sein Meisterwerk getauft wird: "Big Fish" aus dem Jahr 2003. Nun konnte ich ihn aber endlich nachholen und war erst mal ziemlich enttäuscht, denn der Film ist ganz anders, als ich ihn erwartet habe und konnte mich so auch erst zum Schluss wirklich abholen...
Der Film wechselt von der Gegenwart, in welcher Will im Clinch mit seinem sterbenden Vater liegt, und der Vergangenheit, in denen die jungen Tage Edwards erzählt werden, hin und her. Beide Zeitlinien haben ihre Stärken und Schwächen, doch es fiel mir schwer, mich ganz auf "Big Fish" einzulassen. Dass es bei Burton skurill und fantastisch zugeht, ist ja kein Geheimnis, doch hier war mir das Ganze in der ersten Hälfte doch zu viel des Guten. Über Werwölfe, gutmütige Riesen, die Schafe fressen, tanzende Kleinstädter und natürlich die wahre Liebe, die hier mit allem überzogenem Kitsch präsentiert wird, fand ich mich kaum zurecht und auch eine wirkliche Verfolgung der Handlung war kaum auszumachen. Was wollte Burton hier erzählen? Es wirkte tatsächlich alles wie ein Baukasten aus Fantasy, der vorne und hinten alles ausspuckt, was es so gibt, wo jedoch nichts wirklich zusammenpasst. Die einzelnen Abschnitte allesamt recht unterhaltsam, wenn auch ab und an etwas langatmig erzählt (besonders, da das über allem stehende Ziel doch recht klar ist und der Weg dahin somit ein langer und vorhersehbarer), aber so richtig gefunkt hat es nicht. Da konnte Ewan McGregor noch so sehr eine Glanzleistung hervorzaubern, ebenso wie ein starker Albert Finney und zahlreiche Stars in Nebenrollen, unter anderem Steve Buscemi, Danny DeVito und Helena Bonham Carter. Billy Crudup als Edwards zweifelnder und verbitterter Sohn sticht mit seinem zurückhaltenden, markanten Spiel jedoch noch mal am meisten heraus. Erst spät, zu einem Zeitpunkt, als ich "Big Fish" schon als misslungenes Durcheinander abhaken wollte, kam Burtons Nachricht, welche der Film spiegelt, aus ihrem Schneckenhaus. Mit einem Mal ergab alles einen tieferen Sinn, den man zuvor zwar schon kommen sah, doch nun passte auch die langwierige Erzählweise, die skurillen Figuren, die Fantasy-Inhalte, die sich im Weg standen... es gehörte zusammen und erzählt insgesamt doch eine schöne Geschichte, die mir sogar am Ende ein paar Tränen der Rührung entlockte... das hatte ich nun wirklich nicht erwartet! Am Ende läuft tatsächlich alles perfekt zusammen in diesem Film, entschädigen kann das für die vorhergehende Langeweile aber nicht. Ein seltsamer Film, auf der einen Seite wunderschön, auf der anderen unkontrolliert, anstrengend und langatmig. Ein Hybrid. Sowas kann auch nur Burton.
Note: 4+
BIG FISH
Sein Leben lang bekam Will Bloom (Billy Crudup) von seinem Vater Edward (Ewan McGregor) die wundervollsten Geschichten aus dessen Leben erzählt... angereichert mit ziemlich viel, was allein in seiner Fantasie entstand. Nun ist Will erwachsen und Edward (jetzt: Albert Finney) liegt im Sterben, hält jedoch noch immer daran fest, dass seine Geschichten über Riesen, Werwölfe und Wälder voller Springspinnen wahr seien, was Will zur Weißglut treibt, da er meint, seinen Vater nie richtig kennengelernt zu haben. Am Sterbebett jedoch erzählt Edward seinem Sohn und dessen Frau Josephine (Marion Cotillard) noch einmal die Erlebnisse.Der Film wechselt von der Gegenwart, in welcher Will im Clinch mit seinem sterbenden Vater liegt, und der Vergangenheit, in denen die jungen Tage Edwards erzählt werden, hin und her. Beide Zeitlinien haben ihre Stärken und Schwächen, doch es fiel mir schwer, mich ganz auf "Big Fish" einzulassen. Dass es bei Burton skurill und fantastisch zugeht, ist ja kein Geheimnis, doch hier war mir das Ganze in der ersten Hälfte doch zu viel des Guten. Über Werwölfe, gutmütige Riesen, die Schafe fressen, tanzende Kleinstädter und natürlich die wahre Liebe, die hier mit allem überzogenem Kitsch präsentiert wird, fand ich mich kaum zurecht und auch eine wirkliche Verfolgung der Handlung war kaum auszumachen. Was wollte Burton hier erzählen? Es wirkte tatsächlich alles wie ein Baukasten aus Fantasy, der vorne und hinten alles ausspuckt, was es so gibt, wo jedoch nichts wirklich zusammenpasst. Die einzelnen Abschnitte allesamt recht unterhaltsam, wenn auch ab und an etwas langatmig erzählt (besonders, da das über allem stehende Ziel doch recht klar ist und der Weg dahin somit ein langer und vorhersehbarer), aber so richtig gefunkt hat es nicht. Da konnte Ewan McGregor noch so sehr eine Glanzleistung hervorzaubern, ebenso wie ein starker Albert Finney und zahlreiche Stars in Nebenrollen, unter anderem Steve Buscemi, Danny DeVito und Helena Bonham Carter. Billy Crudup als Edwards zweifelnder und verbitterter Sohn sticht mit seinem zurückhaltenden, markanten Spiel jedoch noch mal am meisten heraus. Erst spät, zu einem Zeitpunkt, als ich "Big Fish" schon als misslungenes Durcheinander abhaken wollte, kam Burtons Nachricht, welche der Film spiegelt, aus ihrem Schneckenhaus. Mit einem Mal ergab alles einen tieferen Sinn, den man zuvor zwar schon kommen sah, doch nun passte auch die langwierige Erzählweise, die skurillen Figuren, die Fantasy-Inhalte, die sich im Weg standen... es gehörte zusammen und erzählt insgesamt doch eine schöne Geschichte, die mir sogar am Ende ein paar Tränen der Rührung entlockte... das hatte ich nun wirklich nicht erwartet! Am Ende läuft tatsächlich alles perfekt zusammen in diesem Film, entschädigen kann das für die vorhergehende Langeweile aber nicht. Ein seltsamer Film, auf der einen Seite wunderschön, auf der anderen unkontrolliert, anstrengend und langatmig. Ein Hybrid. Sowas kann auch nur Burton.
Note: 4+
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