Noch bevor die "Harry Potter"-Reihe zu Ende ging, spekulierte ich darüber, wer von den drei jungen Hauptdarstellern wohl nun auch weiterhin eine starke Karriere hinlegen würde und vermutete, dass Daniel Radcliffe damit keinerlei Probleme hätte... mit dem Jungen, der Harry Potter spielte, ließe sich eben verdammt gut Werbung machen. Rupert Grint bestellte ich als ständiger Zweiter keine guten Chancen, während bei Emma Watson (immer schon die talentierteste des Trios) klar war, dass sie noch Großes vor sich hatte. Bis jetzt hat es sich so ähnlich auch zugetragen, während man von Grint nur noch selten etwas hört, sind Radcliffe und Watson sehr gut im Geschäft... einer der ersten Filme zweiterer nach Abschluss der Zauber-Saga war das einfühlsame Drama "Vielleicht lieber morgen".
Nach dem internationalen Bestseller von Stephen Chbosky, der bei der Verfilmung seines Romans auch gleich den Regieposten bekleidete, entsteht mit "Vielleicht lieber morgen" ein lockerleichtes, gefühlvolles Drama, welches seine Charaktere zu jeder Zeit ernst nimmt, dabei aber zum Glück den mahnenden Zeigefinger zuhause lässt. Die Figuren in dem Film sind aufmüpfig, speziell und gerade deswegen Außenseiter. Sie verbleiben in ihrer eigenen Clique und passen sich nicht den Konventionen an, in welche sich andere so leicht drücken lassen... kein Wunder, dass sich nicht nur Charlie, sondern auch der Zuschauer schnell in dieser Gruppe von verrückten, aber dennoch herzlichen Menschen schnell wohl fühlt. Es gelingt, die tiefen Dramen, die in diesen Charakteren hausen, greifbar zu machen, sie aber nicht überzustrapazieren, was dafür sorgt, dass der Film sehr leicht und locker wirkt, wobei dann gerade die häufigen Tiefen, die dunklen Löcher, in welche die Protagonisten in ihrem jungen Leben fallen, wie ein böser Faustschlag wirken. Verschönert wird hier nichts, es wird geflucht, gekifft und getratscht und nebenbei werden menschliche Tragödien ausgepackt, die schockierend wirken, die jedoch in unserer heutigen Welt so nah und häufig geschehen, dass man sie nicht verschließen sollte... somit macht "Vielleicht lieber morgen" an dieser Stelle alles richtig, er packt die Situationen nicht zu vorsichtig an, sondern nimmt sie so, wie sind: Bewegend, verletzend, erschütternd... aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschend, dass trotz solcher Eskapaden das Leben weiterhin lebenswert ist und wir nur dieses eine haben. Nur in wenigen Momenten überzeichnet der Film ein wenig (so beispielsweise in der Geschichte der Punk-Buddhistin Mary Alice, überzeugend gespielt von "Scott Pilgrim"-Star Mae Whitman) und ab und an treten auch einige Längen auf, da man sich doch für eine recht betuliche und ruhige Erzählweise entschieden hat, um den Figuren genug Platz zu lassen, sich zu entfalten... dennoch bleiben dabei einige interessante Nebencharaktere auf der Strecke. Schauspielerisch sticht Ezra Miller als durchgeknallter, aber tief in sich verstörter Patrick am meisten heraus, während Emma Watson wie gewohnt glänzt und Logan Lerman in der Hauptrolle eine zurückhaltende, aber dennoch treffsichere Performance liefert. In kleineren Rollen gefallen zudem Paul Rudd als sympathischer Englischlehrer und Nina Dobrev als Charlies gar nicht mal so einfaltige Schwester, die einige ganz starke Szenen hat. Insgesamt also ein schönes Drama mit auch einigen komödiantisch-lockeren Momenten, welches von einer guten Figurenzeichnung und dem sicheren Umgang mit den Tiefgründigkeiten lebt... auch wenn die Erzählweise ab und an ein wenig holpert.
Note: 2-
VIELLEICHT LIEBER MORGEN
Charlie (Logan Lerman) war immer ein etwas blasser Außenseiter, nun möchte er an seinem ersten Tag an der High School etwas ändern und echte Freundschaften knüpfen. Es dauert nicht lang und er macht die Bekanntschaft mit dem aufmüpfigen Patrick (Ezra Miller) und seiner Stiefschwester Sam (Emma Watson), die sich bereits im letzten Schuljahr befinden und kurz vor ihrem Abschluss sind. Die drei werden schnell Freunde und rasch beginnt Charlie, Gefühle für die lebensfrohe und abgeklärte Sam zu entwickeln. Schon bald erkennt er, dass nicht nur er mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, die aus seiner Vergangenheit hervorgekrochen kommen... denn auch seine Freunde stehen immer wieder auf dem Abstellgleis.Nach dem internationalen Bestseller von Stephen Chbosky, der bei der Verfilmung seines Romans auch gleich den Regieposten bekleidete, entsteht mit "Vielleicht lieber morgen" ein lockerleichtes, gefühlvolles Drama, welches seine Charaktere zu jeder Zeit ernst nimmt, dabei aber zum Glück den mahnenden Zeigefinger zuhause lässt. Die Figuren in dem Film sind aufmüpfig, speziell und gerade deswegen Außenseiter. Sie verbleiben in ihrer eigenen Clique und passen sich nicht den Konventionen an, in welche sich andere so leicht drücken lassen... kein Wunder, dass sich nicht nur Charlie, sondern auch der Zuschauer schnell in dieser Gruppe von verrückten, aber dennoch herzlichen Menschen schnell wohl fühlt. Es gelingt, die tiefen Dramen, die in diesen Charakteren hausen, greifbar zu machen, sie aber nicht überzustrapazieren, was dafür sorgt, dass der Film sehr leicht und locker wirkt, wobei dann gerade die häufigen Tiefen, die dunklen Löcher, in welche die Protagonisten in ihrem jungen Leben fallen, wie ein böser Faustschlag wirken. Verschönert wird hier nichts, es wird geflucht, gekifft und getratscht und nebenbei werden menschliche Tragödien ausgepackt, die schockierend wirken, die jedoch in unserer heutigen Welt so nah und häufig geschehen, dass man sie nicht verschließen sollte... somit macht "Vielleicht lieber morgen" an dieser Stelle alles richtig, er packt die Situationen nicht zu vorsichtig an, sondern nimmt sie so, wie sind: Bewegend, verletzend, erschütternd... aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschend, dass trotz solcher Eskapaden das Leben weiterhin lebenswert ist und wir nur dieses eine haben. Nur in wenigen Momenten überzeichnet der Film ein wenig (so beispielsweise in der Geschichte der Punk-Buddhistin Mary Alice, überzeugend gespielt von "Scott Pilgrim"-Star Mae Whitman) und ab und an treten auch einige Längen auf, da man sich doch für eine recht betuliche und ruhige Erzählweise entschieden hat, um den Figuren genug Platz zu lassen, sich zu entfalten... dennoch bleiben dabei einige interessante Nebencharaktere auf der Strecke. Schauspielerisch sticht Ezra Miller als durchgeknallter, aber tief in sich verstörter Patrick am meisten heraus, während Emma Watson wie gewohnt glänzt und Logan Lerman in der Hauptrolle eine zurückhaltende, aber dennoch treffsichere Performance liefert. In kleineren Rollen gefallen zudem Paul Rudd als sympathischer Englischlehrer und Nina Dobrev als Charlies gar nicht mal so einfaltige Schwester, die einige ganz starke Szenen hat. Insgesamt also ein schönes Drama mit auch einigen komödiantisch-lockeren Momenten, welches von einer guten Figurenzeichnung und dem sicheren Umgang mit den Tiefgründigkeiten lebt... auch wenn die Erzählweise ab und an ein wenig holpert.
Note: 2-
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