Direkt zum Hauptbereich

Captain America - The First Avenger

Mit diesem Film ist der letzte und wohl schwierigste Baustein für die Zusammenführung der bislang in Einzelfilmen agierenden Superhelden in "The Avengers" gelegt... mit "Captain America" hatten die Macher nun die Hürde zu überspringen, aus einem ehemals sehr patriotistischen Helden nun einen Film zu stricken, der überall auf der Welt gern gesehen ist. Das Ergebnis ist spaßig und flott gelungen, der zwanghafte Patriotismus stört kaum.

CAPTAIN AMERICA

Der junge Steve Rogers (Chris Evans) will während der Zeit des Zweiten Weltkrieges unbedingt der Armee beitreten, um für sein Land zu kämpfen, wird jedoch wegen seiner geringen Körpergröße und seiner schmächtigen Statur mehrfach abgewiesen... bis ihm der Wissenschaftler Abraham Erskine (Stanley Tucci) eine Chance gibt und ihn als Versuchskaninchen einführt, bei welcher eine neue Reihe von Supersoldaten entstehen soll. Das Experiment gelingt und Rogers, nun plötzlich muskulös, schnell und stark, wird zu einem Markenzeichen für die amerikanischen Truppen. Als Captain America sagt er Nazi-Deutschland den Kampf an und stellt sich zudem auch noch dem gefährlichen "Red Skull" (Hugo Weaving), welcher eine mächtige Waffe gefunden hat, mit dem er nun die Weltherrschaft an sich reißen will...

Ähnlich wie bereits in "Iron Man" und "Der unglaubliche Hulk" nehmen sich die Macher viel Zeit, um diesen neuen Helden (der vierte mittlerweile im Marvel Cinematic Universe) einzuführen. Es dauert über eine Stunde, bis wir Captain America endlich in voller Montur zu sehen bekommen und er seine ersten Angriffe mit dem undurchdringlichen Schild gegen die feindlichen Truppen von Hydra durchführt. Gerade diese erste Stunde ist dabei aber sogar die aufregendste, denn in Sachen Charaktertiefe hat "Captain America" einiges zu bieten und somit noch die Nase vor "Thor", welcher anstattdessen (ebenfalls erfolgreich) auf Unterhaltung, Spektakel und Humor setzte. Auch wenn hier keinerlei neue Themen angefasst werden, ist es dennoch schön, zuzusehen wie der schmächtige Rogers sich durchzukämpfen versucht. Von der Armee abgewiesen, von Frauen belächelt, von seinen Freunden ignoriert... das sind Thematiken, mit denen der ein oder andere Zuschauer mehr oder weniger vertraut sein dürfte und macht Captain America so wohl zum menschlichsten und zugänglichsten Helden eines an Sympathieträgern gar nicht mal so armen Trupps. In Sachen Action gibt es dennoch einiges zu sehen, bis es aber so richtig kracht, muss man bis zur zweiten Hälfte warten, dann bekommt man aber, abgesehen von einigen schwachen Effekten, genug zu sehen. Letzten Endes ist es dann aber ein wenig zu viel Krachbumm und die zuvor so sorgfältig aufgebaute Geschichte hält irgendwann nicht mehr mit all dem Spektakel mit, gerät austauschbar und geradlinig, wozu auch Superschurke Red Skull beiträgt, dessen fiese Pläne relativ verworren und unklar bleiben... nur, dass er die Weltherrschaft will und deswegen aufgehalten gehört, ist klar und muss dann auch genügen. Hugo Weavings Antagonisten steht Chris Evans gegenüber, dessen Darstellung souverän gerät, der insgesamt besser gezeichnet ist und somit die Zuschauer bis zum vorausschaubaren, dramatischen Ende auf seiner Seite hat. Bekannte Recken wie Tommy Lee Jones, Stanley Tucci und Dominic Cooper geben sich ebenfalls keine Blöße, Hayley Atwell ist ein netter Love Interest (schade, dass ihr und Evans zu wenig gemeinsame Szenen gegönnt werden) und dann hätte man auch noch einen flotten Soundtrack, der ins Ohr geht. Ein guter Film, der mit dem vollkommen anders gearteten, aber ebenso überzeugenden "Thor" nun auf einer Stufe steht, während der erste "Iron Man" aber noch klar an der Spitze bleibt... denn dafür offenbart der Captain später leider zu offensichtliche Story-Schwächen und kommt ein wenig überhastet zu seinem Ende, welches dann nahtlos in die erste richtige Superhelden-Gaudi "Avengers" überleitet... das dürfte dann ein richtiges Fest werden!

Note: 2-

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...