So ziemlich jeder hat in jedem Bereich seinen bestimmten Lieblingsfilm. Ich, der ich immer wieder sage, dass ich kein großer Fan von deutschen Filmproduktionen bin, um in den Kritiken dann doch oftmals wieder zurückzurudern und die Projekte zu loben, habe auch eine Handvoll deutscher Filme, die ich als ganz stark einstufe... und einer, der unangefochten auf der Nummer Eins sitzt. 2008 habe ich ihn dreimal im Kino gesehen und bis heute hat der Film nichts von seiner Wucht verloren. Die Rede ist von der umstrittenen Romanverfilmung "Die Welle".
"Die Welle" ist tatsächlich ganz nah dran an einem perfekten Film. Dies liegt zum einen daran, dass sich das gut durchdachte Skript auf sehr tiefgründige Art dem Experiment, welches im Mittelpunkt der Handlung steht, widmet und nicht dem Gedanken verfällt, den moralischen Zeigefinger über alledem schweben zu lassen. Die story driftet zum Glück nicht in Klischee-Gebilde ab, sondern bleibt nachvollziehbar und auch die einzelnen Charaktere, die zu Beginn noch ein wenig aus den Außenseiter- Mobber- und Klassenclowns-Schubladen entnommen scheinen, bekommen mit der Zeit imer mehr Tiefe ab, da ihre eigenen Vorstellungen, was "Die Welle" für sie bedeutet klar definiert und zur Schau gestellt werden. Der Film erschafft durch diese Kombination aus starken Figuren, einer intelligenten Geschichte und viel moralischem Tiefgang viele brillante Szenarien, die tief unter die Haut gehen. Besonders das erschütternde Ende ergreift sehr, auch wenn hier und da natürlich, um der größeren Schocks willen, einige Details zu der eigentlich wahren Geschichte hinzugedichtet wurden, um die Dramatik zu erhöhen... doch das sind Kleinigkeiten, denn da das Werk als einfacher Film so gut funktioniert, sollte man so etwas nicht zu sehr ankreiden. Die Dialoge zeugen von einer starken Anlehnung an die Realität, wirken nicht aufgesetzt, sondern echt und authentisch, so wie es auch das ganze Drumherum tut. Dass in einem echten Schulgebäude gedreht werden konnte, wobei sogar Komparsen engagiert wurden, welche diese Schule besuchen, zahlt sich aus... hier fühlt sich jede Räumlichkeit so an, als wäre sie absolut echt und kein bloßes Filmset. Dennis Gansel führt eine wundervolle Regie, er traut sich auch mal unkonventionelle Schnitte und Kameraeinstellungen zu und hat anscheinend gute Ohren für einen sehr wirkungsvollen Soundtrack, welcher nicht im Einheitsbrei verschwimmt. Und dann sind da natürlich noch die Schauspieler. Natürlich schwebt Jürgen Vogel mit seiner elektrisierenden Leistung über allen und reißt als Herr Wenger förmlich mit, doch auch die jugendlichen Darsteller leisten durch die Bank weg sehr gutes. Es ist schwer, hierbei jemanden konkret zu nennen, da sie alle mehr als stark auffallen, müsste man dies jedoch tun, sollte man Frederick Lau als Außenseiter Tim, Jennifer Ulrich als die später gegen die "Welle" wetternde Karo, Max Riemelt als Karos Freund Marco und "Stromberg"-Star Maximillian Mauff als aggressiver Kevin, welcher einige großartige Wendungen in seiner Rolle offenbart, hervorheben. "Die Welle" überzeugt durch subtilen Tiefgang, der nie in Klischees abdriftet, durch eine hochspannende Erzählweise, eine starke Regie und gute Schauspieler. Dass ab und an ein wenig dick aufgetragen wird, dürfte nur die wenigsten stören, ansonsten ist dieser Film ein sehr authentischer, aufrüttelnder und mitreißender Beitrag der deutschen Kinolandschaft.
Note: 1-
DIE WELLE
Rainer Wenger (Jürgen Vogel) unterrichtet an einem staatlichen Gymnasium und hat für die kommende Projektwoche das Thema "Autokratie" abbekommen. Während des Unterrichts stellt er seine gelangweilten Schüler vor eine interessante Frage: Wäre eine Diktatur, wie damals im Dritten Reich, heute noch möglich? Die Schüler meinen, das sei unmöglich, da sie heutzutage viel zu aufgeklärt seien... was Wenger hinreißt, in der Klasse ein soziales Experiment durchzuführen. Eine Bewegung als Gemeinschaft, die andersartige, welche sich ihr nicht hingeben wollen, jedoch klar ausschließt: "Die Welle". Erst ist die Begeisterung groß, doch schnell merkt Schülerin Karo (Jennifer Ulrich), dass das Projekt außer Kontrolle gerät..."Die Welle" ist tatsächlich ganz nah dran an einem perfekten Film. Dies liegt zum einen daran, dass sich das gut durchdachte Skript auf sehr tiefgründige Art dem Experiment, welches im Mittelpunkt der Handlung steht, widmet und nicht dem Gedanken verfällt, den moralischen Zeigefinger über alledem schweben zu lassen. Die story driftet zum Glück nicht in Klischee-Gebilde ab, sondern bleibt nachvollziehbar und auch die einzelnen Charaktere, die zu Beginn noch ein wenig aus den Außenseiter- Mobber- und Klassenclowns-Schubladen entnommen scheinen, bekommen mit der Zeit imer mehr Tiefe ab, da ihre eigenen Vorstellungen, was "Die Welle" für sie bedeutet klar definiert und zur Schau gestellt werden. Der Film erschafft durch diese Kombination aus starken Figuren, einer intelligenten Geschichte und viel moralischem Tiefgang viele brillante Szenarien, die tief unter die Haut gehen. Besonders das erschütternde Ende ergreift sehr, auch wenn hier und da natürlich, um der größeren Schocks willen, einige Details zu der eigentlich wahren Geschichte hinzugedichtet wurden, um die Dramatik zu erhöhen... doch das sind Kleinigkeiten, denn da das Werk als einfacher Film so gut funktioniert, sollte man so etwas nicht zu sehr ankreiden. Die Dialoge zeugen von einer starken Anlehnung an die Realität, wirken nicht aufgesetzt, sondern echt und authentisch, so wie es auch das ganze Drumherum tut. Dass in einem echten Schulgebäude gedreht werden konnte, wobei sogar Komparsen engagiert wurden, welche diese Schule besuchen, zahlt sich aus... hier fühlt sich jede Räumlichkeit so an, als wäre sie absolut echt und kein bloßes Filmset. Dennis Gansel führt eine wundervolle Regie, er traut sich auch mal unkonventionelle Schnitte und Kameraeinstellungen zu und hat anscheinend gute Ohren für einen sehr wirkungsvollen Soundtrack, welcher nicht im Einheitsbrei verschwimmt. Und dann sind da natürlich noch die Schauspieler. Natürlich schwebt Jürgen Vogel mit seiner elektrisierenden Leistung über allen und reißt als Herr Wenger förmlich mit, doch auch die jugendlichen Darsteller leisten durch die Bank weg sehr gutes. Es ist schwer, hierbei jemanden konkret zu nennen, da sie alle mehr als stark auffallen, müsste man dies jedoch tun, sollte man Frederick Lau als Außenseiter Tim, Jennifer Ulrich als die später gegen die "Welle" wetternde Karo, Max Riemelt als Karos Freund Marco und "Stromberg"-Star Maximillian Mauff als aggressiver Kevin, welcher einige großartige Wendungen in seiner Rolle offenbart, hervorheben. "Die Welle" überzeugt durch subtilen Tiefgang, der nie in Klischees abdriftet, durch eine hochspannende Erzählweise, eine starke Regie und gute Schauspieler. Dass ab und an ein wenig dick aufgetragen wird, dürfte nur die wenigsten stören, ansonsten ist dieser Film ein sehr authentischer, aufrüttelnder und mitreißender Beitrag der deutschen Kinolandschaft.
Note: 1-
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