Eigentlich sollte der spanische Regisseur Guillermo Del Toro anstatt der erneuten Verpflichtung von Peter Jackson für die "Hobbit"-Trilogie verantwortlich sein, welche im vergangenen Dezember ihr relativ blasses und unspektakuläres Ende auf den Kinoleinwänden nahm. Viele Fans würden sich wohl nachträglich wünschen, dass es so gekommen wäre, hatte sich Del Toro zuvor doch mit mehreren Filmen im düsteren Fantasy-Kino für diesen Job klargemacht... einer davon ist sicherlich der finstere "Pans Labyrinth", welcher die Welten Fantasy, Drama und Kriegsfilm zu einer beeindruckenden Mixtur vereint.
Direkt zu Beginn sollte man anmerken, dass "Pans Labyrinth" nicht jedem gefallen wird. Als Fantasy-Film beworben werden Fans des Genres größtenteils im Regen stehen gelassen, denn hier gibt es keine fantastischen Welten oder epische Schlachten zu bewundern. Anstattdessen konzentriert sich der Film auf seine Hauptprotagonistin, ihre privaten Probleme und Ängste und definiert diese durch das Auftreten der ein oder anderen fantastischen Kreatur, um ihre Angst und Einsamkeit klarzustellen. Dass dieser seltsame Mix so gut funktioniert, liegt besonders an Regisseur Del Toro, welcher die spannende, aber dennoch recht einfach gehaltene Geschichte in wunderbar düstere Bilder tunkt und so für ein Gefühl sorgt, einfach in den Film hineingezogen zu werden. Die einfallsreichen und kreativen Ideen der Fantasy-Nebenhandlung beißen sich glücklicherweise kaum mit den sehr ernsten Kriegsgeschehnissen und machen "Pans Labyrinth" zu einer abwechslungsreichen Tortur durch verschiedene Genres, die sich passend die Klinke in die Hand geben. Das ist bis zu einem gewissen punkt vorhersehbar und auch relativ kitschig, umfährt jedoch auch diese Klippen sehr gekonnt, indem uns die großen Gefühle menschlich und nahbar präsentiert werden. Ganz besonders loben muss man hier auch die Detailversessenheit... wo die Effekte nicht immer überzeugen, sind es besonders die grandiose Ausstattung und das fasznierende Make-Up, welches hier einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Eindrucksvoll ist der Film auch in Einzelszenarien... besonders die Flucht vor dem grauenvollen Kinderfresser ist einer der Momente, der noch lange nachwirkt und an den man sich erinnern wird, wenn der restliche Film schon bald in Vergessenheit gerät, was dank einiger Längen in der zweiten Hälfte doch recht schnell passieren dürfte. Dazu wurde ein wundervoller Soundtrack gedichtet und überzeugende Schauspieler gecastet, vor allem der mit einer erschreckenden Leichtigkeit agierende Sergi Lopez als kalter und bösartiger Hauptmann Vidal liefert eine beachtliche Leistung. Leider ist es einzig die damals noch sehr junge Ivana Baquero, die in der Hauptrolle der Ofelia ein wenig hölzern wirkt und nicht immer überzeugend spielt. Das sind jedoch Kinkerlitzchen, denn insgesamt ist der Film ein beachtliches Porträt geworden, welches verschiedene Genres vereint, dabei sehr düster und teilweise erschreckend brutal ist (die FSK 16 dürfte nur ganz knapp erreicht worden sein) und mit einer bezaubernden Optik überzeugt. Kein Film für die Ewigkeit, aber der Beweis, dass Guillermo Del Toro in Sachen horrorartige Fantasy so schnell keiner etwas vormacht. Hätte er doch nur den "Hobbit" inszeniert...
Note: 2-
PANS LABYRINTH
Das junge Mädchen Ofelia (Ivana Baquero) reist während des spanischen Bürgerkrieges 1944 gemeinsam mit ihrer Mutter Carmen (Ariadna Gil) zu dem Posten des Hauptmanns Vidal (Sergi Lopez). Er heiratete Carmen nach dem Tod ihres Ehemannes und Ofelias leiblichem Vater. Ofelia, offensichtlich eingeschüchtert von den groben Erziehungsmethoden Vidals und seinen brutalen Taten, die er gegen die Rebellen, die sich nah am Posten verschanzen, ausführt, verkriecht sich in Träumereien und trifft dabei die mystische Kreatur Pan (Doug Jones), welches in dem Mädchen die Inkarnation einer verstorbenen Prinzessin sieht, welche er zurück in ihr Königreich lotsen möchte. Doch dafür muss Ofelia drei schwierige Prüfungen bestehen...Direkt zu Beginn sollte man anmerken, dass "Pans Labyrinth" nicht jedem gefallen wird. Als Fantasy-Film beworben werden Fans des Genres größtenteils im Regen stehen gelassen, denn hier gibt es keine fantastischen Welten oder epische Schlachten zu bewundern. Anstattdessen konzentriert sich der Film auf seine Hauptprotagonistin, ihre privaten Probleme und Ängste und definiert diese durch das Auftreten der ein oder anderen fantastischen Kreatur, um ihre Angst und Einsamkeit klarzustellen. Dass dieser seltsame Mix so gut funktioniert, liegt besonders an Regisseur Del Toro, welcher die spannende, aber dennoch recht einfach gehaltene Geschichte in wunderbar düstere Bilder tunkt und so für ein Gefühl sorgt, einfach in den Film hineingezogen zu werden. Die einfallsreichen und kreativen Ideen der Fantasy-Nebenhandlung beißen sich glücklicherweise kaum mit den sehr ernsten Kriegsgeschehnissen und machen "Pans Labyrinth" zu einer abwechslungsreichen Tortur durch verschiedene Genres, die sich passend die Klinke in die Hand geben. Das ist bis zu einem gewissen punkt vorhersehbar und auch relativ kitschig, umfährt jedoch auch diese Klippen sehr gekonnt, indem uns die großen Gefühle menschlich und nahbar präsentiert werden. Ganz besonders loben muss man hier auch die Detailversessenheit... wo die Effekte nicht immer überzeugen, sind es besonders die grandiose Ausstattung und das fasznierende Make-Up, welches hier einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Eindrucksvoll ist der Film auch in Einzelszenarien... besonders die Flucht vor dem grauenvollen Kinderfresser ist einer der Momente, der noch lange nachwirkt und an den man sich erinnern wird, wenn der restliche Film schon bald in Vergessenheit gerät, was dank einiger Längen in der zweiten Hälfte doch recht schnell passieren dürfte. Dazu wurde ein wundervoller Soundtrack gedichtet und überzeugende Schauspieler gecastet, vor allem der mit einer erschreckenden Leichtigkeit agierende Sergi Lopez als kalter und bösartiger Hauptmann Vidal liefert eine beachtliche Leistung. Leider ist es einzig die damals noch sehr junge Ivana Baquero, die in der Hauptrolle der Ofelia ein wenig hölzern wirkt und nicht immer überzeugend spielt. Das sind jedoch Kinkerlitzchen, denn insgesamt ist der Film ein beachtliches Porträt geworden, welches verschiedene Genres vereint, dabei sehr düster und teilweise erschreckend brutal ist (die FSK 16 dürfte nur ganz knapp erreicht worden sein) und mit einer bezaubernden Optik überzeugt. Kein Film für die Ewigkeit, aber der Beweis, dass Guillermo Del Toro in Sachen horrorartige Fantasy so schnell keiner etwas vormacht. Hätte er doch nur den "Hobbit" inszeniert...
Note: 2-
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