"Fantastic Four" war im Jahr 2005 sehr erfolgreich, klar, dass da eine Fortsetzung kommen musste. Allerdings war das große Gemurre der Kritiker und Fans kaum zu überhören, weswegen einige Änderungen hermussten. So ganz verstanden hatte man die Häme aber wohl kaum, denn in der Fortsetzung wird nun einfach fast alles rausgenommen, was im ersten Teil noch gut lief, was "Rise of the Silver Surfer" schließlich zu einem optisch hübschen, aber auch äußerst dummen und langweiligen Film macht.
FANTASTIC FOUR: RISE OF THE SILVER SURFER
Reed Richards (Ioan Gruffudd) alias "Mr. Fantastic" und Susan Storm (Jessica Alba) alias "Die Unsichtbare" wollen heiraten, werden dabei jedoch stetig von der Presse belagert. Die Hochzeit wird weiterhin hinausgezögert, als ein unbekanntes Wesen auf der Erde landet und die Welt beginnt, ins Chaos zu stürzen. Als Johnny (Chris Evans) alias "Die Fackel" mit dem sogenannten "Silver Surfer" in Kontakt kommt, spielen seine Kräfte verrückt. Reed untersucht die Phänomene und befürchtet einen Untergang des Planeten in wenigen Tagen. Er, Susan, Johnny und Ben Grimm (Michael Chiklis) alias "Das Ding" machen sich für den Kampf bereit...
So richtig habe ich ja nie verstanden, warum die Masse "Fantastic Four" so gar nicht mochte. Natürlich, das war kein großes Kino, aber durch den wunderbaren Einsatz von viel Humor hatte ich meinen Spaß, trotz wenig Action und einer lauen Story. Natürlich haben die Macher für die Fortsetzung auf den Hate reagiert, dabei aber wohl genau an den falschen Stellen angesetzt. Denn für ein Mehr an Action, in welchen nun auch die Effekte wesentlich sauberer wirken, wenn auch nicht allzu spektakulär, musste der Humorgrad weichen, was dem Film sehr viel Tempo und Charme raubt. Die ständigen Wortduelle zwischen Ben Grimm und Johnny Storm, welche im Erstling noch das heimliche Highlight waren, fallen hier kaum noch auf und wenn sind diese Szenen so glatt, vorhersehbar und unlustig, dass dabei so gut wie nie ein Lacher erzielt wird. Anstattdessen konzentrierte man sich hier auf viel Krachbumm mit einer kleinen, nichtssagenden Story für die Zwischenstücke. Doch diese fällt so substanzlos, verwaschen und klischeehaft aus, dass es einen schon bald graust. Die Beziehungen unter den Charakteren könnten ebenso gut aus einer Daily-Soap stammen, die Konflikte, die auftreten, sind ebenso mickrig wie uninteressant und die Geschichte kommt immer wieder kaum aus dem Quark, weil es einfach schrecklich wenig zu erzählen gibt. Welt am Abgrund, die Fantastischen Vier müssen ran... ganz grob war es dann schon und die Macher haben Mühe, diesen "Plot" auf anderthalb Stunden zu strecken, was immer wieder auffällt. Ein ganz grober Fehler entsteht auch durch die Wiedereinbindung eines alten Bekannten aus Teil 1, der damals schon ziemlich nervte und hier auch eigentlich nicht gebraucht wird... immerhin streckt sein Subplot den Film aber noch mal um eine gute halbe Stunde und sorgt für eine laue Actionszene im Finaldrittel. Das passt dann am Ende alles gar nicht zusammen und die einzelnen Elemente, die hier seltsam zusammengestrickt werden, funktionieren schlichtweg nicht. Der Humor, der im Gegensatz zum Erstling gebändigt wurde, beißt sich mit der Pseudo-Dramatik, die Actionszenen sind zwar häufiger, aber ihnen fehlt es an Drive und die Charaktere sind noch oberflächlicher gehalten als zuvor. Kein Wunder, dass diesmal nicht nur Jessica Alba und Ioan Gruffudd (inklusive einer schrecklich peinlichen Tanzszene), sondern leider auch der diesmal viel zu brav agierende Chris Evans vollkommen blass bleiben. Immerhin gibt es optisch einiges zu bestaunen und seien wir mal ehrlich, das erste Drittel, in welchem die blöde Story noch nicht wirklich Fahrt aufgenommen hat und Johnny Storm noch einigermaßen freifahren darf, weckt Hoffnung und ist nett inszeniert. Was danach kommt, ist allerdings einfach nur eine schlechte Fortsetzung. Da hoffe ich auf das nun kommende Reboot...
Note: 4
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